„Es gibt kein Tabu“Macron macht der Ukraine im Fernsehen ein überraschendes Angebot

Frankfreichs Präsident Emmanuel Macron spricht am Montag (15. Mai) im französischen Sender TF1 und macht der Ukraine ein überraschendes Angebot.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht am Montag (15. Mai) im französischen Sender TF1 und macht der Ukraine ein überraschendes Angebot.

Frankreichs Präsident Macron hat der Ukraine im Fernsehsender TF1 ein überraschendes Angebot gemacht. Bislang ist das Land dieser Debatte ausgewichen – das hat sich offenbar geändert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach einer Tour durch vier europäische Staaten (Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien) wieder in die Ukraine zurückgekehrt – mit zahlreichen neuen Verteidigungspaketen im Gepäck, wie er sagt. „Mehr Munition, stärkere Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung.“

Aus Frankreich kommt derweil ein überraschendes Angebot: Nach den Worten von Präsident Emmanuel Macron sei man zur Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Pilotinnen und -Piloten bereit. Er habe „die Tür“ für die Ausbildung „ab sofort“ geöffnet, sagte er am Montag (15. Mai) dem französischen Fernsehsender TF1.

Macron zur Ukraine: „Es gibt in dieser Frage kein Tabu“

Es gebe zum Beginn der Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten eine „Vereinbarung, die mehrere europäische Länder getroffen haben“. Mit Blick auf eine mögliche Lieferung von Kampfjets an Kyjiw sprach Macron dagegen von einer „theoretischen Debatte“.

„Wir müssen heute mit der Ausbildung beginnen“, sagte Macron. Es gebe in dieser Frage „kein Tabu“.

Überraschend war das Angebot deshalb, weil Paris der Frage nach einer möglichen künftigen Lieferung von Kampfflugzeugen bislang mit der Begründung ausgewichen war, dass die Ausbildung von Pilotinnen und Piloten an den Jets viele Monate dauern würde. Der Beginn der Schulung könnte daher langfristig auch den Weg für die Lieferung von Flugzeugen ebnen.

Selenskyj sagte, es gebe nun auch mehr Unterstützung für einen EU-Beitritt des Landes. „Es gibt mehr Verständnis für einen Nato-Beitritt, er wird kommen, er ist unvermeidlich.“

Der Präsident dankte Deutschland besonders für das neue Verteidigungspaket über 2,7 Milliarden Euro einschließlich der Flugabwehrsysteme Iris, Artillerie, Panzertechnik und Munition. „Außerdem unterstützt Deutschland unser Land langfristig: Es gibt dafür elf Milliarden Euro, rein für die Verteidigung“, sagte er. Der Sieg seines Landes sei nun näher gerückt. (dpa/mg)