„Katastrophe“Schreckliche Videos zeigen Putins zynische Taktik – russische Patrioten rasen vor Wut

Dieses Bild der ukrainischen Streitkräfte vom Februar 2023 zeigt zerstörte russische Panzer auf einem Feld nach einem völlig missglückten Angriffsversuch bei Wuhledar. Der Kampf um die kleine Bergbaustadt an der östlichen Frontlinie der Ukraine hat sich zu einem entscheidenden Brennpunkt im Kampf um Donezk entwickelt.

Dieses Bild der ukrainischen Streitkräfte vom Februar 2023 zeigt zerstörte russische Panzer auf einem Feld nach einem völlig missglückten Angriffsversuch bei Wuhledar. Der Kampf um die kleine Bergbaustadt an der östlichen Frontlinie der Ukraine hat sich zu einem entscheidenden Brennpunkt im Kampf um Donezk entwickelt. Russland soll hier innerhalb eines Tages Dutzende Fahrzeuge verloren haben.

Jüngste Filmaufnahmen eines völlig gescheiterten Angriffs in der Nähe von Wuhledar (Donezk) zeigen, wie zynisch Putins Militär vorgeht. Die russischen Truppen haben wohl Dutzende von gepanzerten Fahrzeugen verloren. Russische Militärblogger wüten in den sozialen Netzwerken.

von Martin Gätke  (mg)

Es sind schwer zu ertragene Drohnen-Videoaufnahmen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Militärführung so gar nicht gefallen dürfte. Darauf zu sehen ist die russische 155. Marine-Infanterie-Brigade, die in der Nähe von Wuhledar (im Gebiet Donezk) versucht, die Region einzunehmen. Doch der Angriff schlug katastrophal fehl.

Die dortige ukrainische 72. Brigade war auf den Angriff vorbereitet, hatte das gesamte Gebiet zuvor befestigt und vermint. Die russischen Soldaten und gepanzerten Fahrzeuge versuchten, eine ukrainische Stellung anzugreifen, fuhren durch das Minenfeld. Einer der Schützenpanzer explodierte plötzlich, schweres Artilleriefeuer folgte. Die Soldaten flüchteten panisch, die gesamte Formation musste eilig den Rückzug antreten.

Andere Aufnahmen zeigen qualmende, völlig zerstörte Panzer. Ein Mann, der am ganzen Körper brennt, rennt um sein Leben.

Ukraine: Russland hat innerhalb eines Tages Dutzende Fahrzeuge verloren

Innerhalb von nur 24 Stunden haben russische Streitkräfte dort rund um Wuhledar vermutlich Dutzende von gepanzerten Fahrzeugen verloren – bei nur einem einzigen Angriff. Wie viele Panzer genau zerstört worden sind oder zurückgelassen werden mussten, ist unklar. Die ukrainische Seite spricht von mindestens 31 Fahrzeugen, darunter 13 Panzer.

Das Filmmaterial, die Drohnen-Videos und zahlreiche Fotos wurden vielfach im Netz geteilt – und wurden auch bei russischen Militärbloggern zu einem Aufreger. Sie griffen das Material auf, um heftige Kritik an der russischen Militärführung zu üben. Und warfen den zuständigen Kommandeuren vor, schon seit Monaten kostspielige Fehler zu machen.

Ukraine: Filmaufnahmen zeigen Putins zynische Taktik

Das Filmmaterial zeigt, welche zynische Taktik Putins Offiziere anwenden. Sie schicken massiv Truppen und Gerät in Regionen, in denen ein Sieg ausweglos erscheint. Welle um Welle werden vor allem junge, schlecht ausgebildete Soldaten in sinnlosen Angriffen geopfert. Die Frontalangriffe führen häufig zu hohen Verlusten, hinzu kommt fehlende Munition und schlechte Versorgung.

Laut dem US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) sei auch die Organisation der Vorhaben mehr als mangelhaft – auch das beweisen die jüngsten Aufnahmen. Die systematisch schlechte Ausbildung des russischen Personals werde wahrscheinlich weiterhin zu ähnlichen taktischen Fehlern in der gesamten Ukraine führen.

Ukraine: Russische Militärblogger schäumen vor Wut

Ein russischer Blogger forderte gar öffentliche Gerichtsverfahren, um hochrangige Offiziere zu bestrafen, die wiederholt auf dem Schlachtfeld versagen. Er argumentierte, dass die russischen Streitkräfte immer wieder dieselben Fehler machen werden, wenn diese Kommandeure in ihren Positionen bleiben.

„Grey Zone“, der halboffizielle Telegram-Kanal der Wagner-Söldnertruppe, sagte in einem Beitrag, dass sich „um Wuhledar herum eine Katastrophe entfaltet, und sie entfaltet sich immer wieder“. Der Kanal machte das Truppenkommando dafür verantwortlich, nannte es eine „Krise“.

Dutzende zerstörte russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge stehen auf einem Feld bei Wuhledar, nachdem ein Angriffsversuch russischer Truppen gescheitert ist. Die ukrainische Seite zählt mindestens 31 zerstörte Fahrzeuge, darunter 13 Panzer (vor allem T-72B3), mehrere Schützenfahrzeuge und Truppentransporter.

Dutzende zerstörte russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge stehen auf einem Feld bei Wuhledar, nachdem ein Angriffsversuch russischer Truppen gescheitert ist. Die ukrainische Seite zählt mindestens 31 zerstörte Fahrzeuge, darunter 13 Panzer (vor allem T-72B3), mehrere Schützenfahrzeuge und Truppentransporter.

„Diese Leute zerstörten eine beträchtliche Menge an Personal und Ausrüstung, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, und beginnen dann mit der gleichen Mittelmäßigkeit, Wuhledar zu stürmen“, analysiert ein anderer Blogger auf Telegram.

Ukraine: Neue russische Großoffensive noch im Februar erwartet

Während sich der Jahrestag der russischen Invasion am 24. Februar nähert, konstatiert auch Kyjiw, Moskau habe zuletzt zahlreiche Soldaten und Söldner in einem sinnlosen Angriff geopfert, um territoriale Gewinne in der Region zu erzielen. Moskau wiederum spricht von einer „positiven Dynamik“ und das, was es seine „militärische Spezialoperation“ nennt, werde nach Plan verlaufen. Das russische Verteidigungsministerium kommentierte die Aufnahmen aus Wuhledar nicht, sagte aber laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass man dort und der Stadt Bachmut, die Russland zu umkreisen versucht, gut vorankomme.

Die Ukraine hält es für möglich, dass Russland noch in diesem Monat eine neue Großoffensive starten wird – vermutlich um den Jahrestag des Kriegsbeginns, aus symbolischen Gründen. Davon gehen auch Expertinnen und Experten seit längerem aus.

Zuletzt hat sich die Lage vor allem im Osten massiv zugespitzt, nicht nur in Wuhledar, sondern auch Bachmut, Lyman und anderen Regionen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass die Besatzer zunehmend ihre Kräfte in diesen Gebieten mobilisieren würden, „um unsere Verteidigung zu durchbrechen“.