Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge möchte die Bundesregierung nun also doch schwere Waffen in die Ukraine liefern. Mehrere deutsche Unternehmen könnten demnach Panzer liefern.
Ukraine-KriegBundesregierung mit überraschender Wende bei Lieferung schwerer Waffen
Die Bundesregierung will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nun eine Lieferung von Panzern aus Beständen der Industrie an die Ukraine erlauben.
Dazu soll der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) grünes Licht erhalten, um technisch aufgearbeitete „Gepard“-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr verkaufen zu können. Eine entsprechende Entscheidung wurde nach diesen Informationen im Grundsatz getroffen.
Ukraine-Krieg: Bundesregierung will Panzer-Lieferung erlauben
Krauss-Maffei Wegmann (KMW) verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl dieser Panzer aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr.
Der „Gepard“ kann auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden. Die Bekämpfung von fliegenden Zielen im Verbund mit anderen Kräften gilt dagegen als technisch deutlich anspruchsvoller.
Düsseldorfer Konzern Rheinmetall will ebenfalls Panzer liefern
Neben Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann soll DPA-Informationen zufolge auch der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall seine Bereitschaft erklärt haben, die Ukraine mit Panzern unterstützen zu wollen. Hier sei die Rede von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern. Danach beinhaltet das Angebot auch die Ausbildung der Besatzung in Deutschland, Training für die Instandsetzung, Werkzeug, Ersatzteile, einen Servicestützpunkt und Munition.
Zuerst hatte die „Welt“ über das Angebot berichtet. Nach Informationen der Zeitung wurde die Genehmigung der Lieferung Ende vergangener Woche beim zuständigen Wirtschaftsministerium beantragt. Der Bundesregierung liegt auch noch ein weiterer Antrag von Rheinmetall vor, 100 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen Russland liefern zu dürfen.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Montag gesagt, darüber werde „zeitnah“ entschieden. Bei den Leopard-Panzern handelt es sich um den Typ 1A5, der ab Anfang der 1960er Jahre gebaut und von der Bundeswehr bis 2003 genutzt wurde. Das Unternehmen will die ersten Exemplare schon innerhalb weniger Wochen liefern. Die Kosten werden mit 115 Millionen Euro beziffert.
Verteidigungsministerin Lambrecht zu Gesprächen auf US-Airbase Ramstein
Mit Interesse wurde am Dienstag eine Rede von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz erwartet. Auf Einladung der USA wollten dort Vertreter zahlreicher Länder über den Ukraine-Krieg beraten. Zur Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Vertreter aus rund 40 Staaten eingeladen.
Die Bundesregierung hat bei der Finanzierung des Militärs eine „Zeitenwende“ eingeleitet und will dazu ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitstellen. In einem Ringtausch mit Partnern aus Osteuropa sollen der Ukraine Waffensysteme bereitgestellt werden, die dort bereits im Einsatz sind. Deutschland will die Niederlande und die USA zudem bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten an Artilleriesystemen unterstützen. Pläne für eine engere Zusammenarbeit gibt es nach der Ankündigung der Niederlande, die das Waffensystem Panzerhaubitze 2000 liefern wollen. (dpa/red)