US-WahlAlice Weidel und Björn Höcke gratulieren Trump – „bitte enttäuschen Sie uns nicht“

Noch nicht alle Stimmen sind ausgezählt, doch Donald Trump hat sich bereits zum Wahlsieger erklärt. Erste Reaktionen gab es auch aus Deutschland.

Noch liegt kein Endergebnis bei der Präsidentschaftswahl in den USA vor – am Mittwochmorgen (6. November) erklärte Donald Trump sich jedoch angesichts seines großen Vorsprungs bereits zum Wahlsieger (hier im Ticker nachlesen). Auch ohne amtliches Endergebnis gibt es bereits erste Reaktionen auf die US-Wahl aus Deutschland. Kritik an der Bundesregierung wird laut.

„Die Bundesregierung hat sich auf eine Wiederwahl Trumps nicht vorbereitet. Es hieß immer: Wir warten das mal ab“, schrieb der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen auf der Plattform X. „Umso schwerer wird jetzt die Anpassung fallen in Zeiten, in denen Krieg in Europa herrscht.“

„Diese Wahl macht Zeitenwende und Sondervermögen endgültig zur Farce“

Trump sei „unberechenbar“, führte Röttgen aus. „Wenn es zu weiterer Ukraine-Unterstützung unter ihm käme, wäre das ein Überraschung“, so der CDU-Politiker, der eine „wirkliche Belastung in den transatlantischen Beziehungen“ auf Deutschland zukommen sieht. „Wir sind jetzt gefordert, unseren Teil viel schneller und umfassender zur transatlantischen Partnerschaft beizutragen.“

Ähnlich äußerte sich auch Parteikollege Dennis Radtke. „Im Kreml wird vermutlich der Champagner knapp und in Deutschland und Europa sind wir im Grunde nicht wirklich vorbereitet“, schrieb der Europa-Abgeordnete der CDU bei X. Das sei „fahrlässig“, führte Radtke aus. „Diese Wahl macht Zeitenwende und Sondervermögen endgültig zur Farce.“

Hier den Beitrag von Dennis Radtke ansehen:

Schlimmer noch als der Sieg von Donald Trump sei der Sieg des „Trumpismus“, führte der CDU-Politiker aus. „Die Erkenntnis, man kann mit Lügen, Hetze und dem Leugnen von Wissenschaft eine Wahl gewinnen“. In Europa könne man bereits beobachten, „dass diese Idee mehr und mehr verfängt.“

Auch von der Linken gab es bereits am Mittwochmorgen eine Reaktion. „Trotz aller Kumpelei mit Putin und Friedensversprechen, wird die Welt mit Donald Trump nicht friedlicher, sondern unberechenbarer“, schrieb Parteichefin Ines Schwerdtner bei X. Trump werde den „Flächenbrand im Nahen Osten weiter anzünden“, warnte die Linken-Politikerin. „Umso dringender muss Europa unabhängiger werden von den USA“, fügte Schwerdtner an.

Beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommentierte Fabio De Masi den fast feststehenden Wahlsieg von Trump. „Die unrealistischen Erwartungen von großen Teilen des liberalen Establishments in Politik und Medien nach der Nominierung von Kamala Harris zeigen, dass die Gründe für den Aufstieg Trumps und die Stimmung in der Bevölkerung nie wirklich verstanden wurden“, schrieb De Masi bei X. „In Europa rächt sich nun, dass wir keine eigenständige Politik entwickelt haben und am Rockzipfel der US-Politik hingen. Trump wird uns eine zerstörte Ukraine vor die Füße kehren.“

AfD feiert Trump-Triumph: „Dem neuen Präsidenten Donald Trump wünsche ich Glück und Gottes Segen“

Bei den Grünen meldete sich unterdessen Renate Künast zu Wort – und riet dazu, sich „warm anzuziehen“. Trump sei „ein Straftäter“ mit „Russland-Verbundenheit“. Auch der „Missbrauch von Social Media“ habe ihm viele Stimmen gebracht, erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwochmorgen.

Bei der AfD herrschte unterdessen Freude angesichts der Entwicklungen in den USA. „Nicht das woke Hollywood hat diese Wahl entschieden, sondern die arbeitende amerikanische Bevölkerung“, schrieb Parteichefin Alice Weidel bei X. „Dem neuen Präsidenten Donald Trump wünsche ich Glück und Gottes Segen“, fügte die AfD-Chefin an.

Hier den Beitrag von Alice Weidel auf X ansehen:

Zuvor hatte Björn Höcke als einer der ersten deutschen Politiker Trump seine Glückwünsche ausgesprochen. „Sie werden der bedeutendste Präsident der Vereinigten Staaten in der modernen Geschichte sein“, schrieb Höcke bei X. „Die Hoffnung aller freiheits- und friedliebenden Patrioten in Amerika und Europa ruht nun auf Ihren Schultern. Bitte enttäuschen Sie uns nicht“, hieß es weiter bei Höcke.

„Jammern hilft nicht“, schrieb derweil SPD-Politiker Michael Roth. „Europa inklusive Deutschland müssen jetzt deutlich mehr tun für Frieden, Sicherheit und Freiheit auf unserem Kontinent“, fügte er an. Das werde teuer und anstrengend, so Roth. „Wir müssen endlich erwachsen werden.“ (das)