Die Söldner-Truppe Wagner eröffnet 58 Rekrutierungszentren. Chef Jewgeni Prigoschin verspricht: „Neue Kämpfer werden ihr Land und ihre Familien verteidigen.“
Gefahr für den ukrainischen Widerstand?Wagner-Chef Prigoschin kündigt große Söldner-Maßnahme an
Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Eröffnung von 58 Rekrutierungszentren in Russland verkündet.
„In 42 Städten der Russischen Föderation wurden Rekrutierungszentren im Auftrag von Wagner eröffnet“, erklärte der Geschäftsmann am Freitag (10. März 2023) im Telegram-Kanal seines Unternehmens Concord. Die meisten von ihnen befinden sich nach einer veröffentlichten Liste der Rekrutierungszentren in Sportzentren und Kampfsportvereinen.
Russland: Wagner-Chef Prigoschin braucht neue Kämpfer für die Ukraine
„Neue Kämpfer kommen dort an, sie werden uns begleiten, um ihr Land und ihre Familien zu verteidigen“, sagte Prigoschin mit Blick auf die Rekrutierungszentren. Wie viele Kämpfer rekrutiert werden sollen und wie lange die Rekrutierung andauern soll, gab Prigoschin nicht an.
„Trotz des kolossalen Widerstands der ukrainischen Streitkräfte werden wir vorankommen“, so Prigoschin und ergänzte mit Blick auf Spannungen mit dem russischen Verteidigungsministerium: „Trotz der Hindernisse, die uns in den Weg gelegt wurden, (...) werden wir dies gemeinsam überwinden.“
Der 61-Jährige hatte monatelang Gefängnisinsassen rekrutiert und ihnen bei ihrer Rückkehr nach Russland Amnestie versprochen, wenn sie die Kämpfe in der Ukraine überleben. Anfang Februar erklärte Prigoschin jedoch, dass die Rekrutierung aus Gefängnissen beendet sei – offenbar auf Druck des Verteidigungsministeriums in Moskau.
Die Wagner-Söldner spielen unter anderem in dem schon seit Monaten dauernden Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut eine zentrale Rolle. Beide Seiten haben dabei schwere Verluste erlitten.
Der von Washington und Brüssel sanktionierte Prigoschin hatte jahrelang im Verborgenen agiert. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine ist er ins Rampenlicht gerückt. (afp)