Seit 60 Jahren begeistert „Expeditionen ins Tierreich“ mit eindrucksvollen Naturbildern und bewegenden Tiergeschichten. Die Jubiläumsfolge im NDR würdigt einen TV-Klassiker, der ehemals mit Heinz Sielmann berühmt wurde.
60 Jahre NaturwunderNDR feiert „Expeditionen ins Tierreich“

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In 60 Jahren „Expeditionen ins Tierreich“ hat sich die Kamera- und Aufnahmetechnik deutlich weiterentwickelt. (Bild: Norddeutscher Rundfunk)

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„Expeditionen ins Tierreich“ feiert 60-Jahre-Jubiläum - die beliebte Natur-Dokureihe ging am 18. April 1965 im NDR erstmals auf Sendung. (Bild: Norddeutscher Rundfunk)
Die Sendung unterhielt, bildete und prägte Generationen: Seit sechs Jahrzehnten lädt „Expeditionen ins Tierreich“ die Fernsehzuschauer zu einer faszinierenden Reise in die verborgensten Winkel der Natur ein. Mit eindrucksvollen Bildern und tiefgründigen Einblicken in das Tierreich ist die Sendung zu einer ikonischen Dokumentarreihe im deutschen Fernsehen geworden. Am Mittwoch, 30. April, 20.15 Uhr, würdigt der NDR diese außergewöhnliche Erfolgsgeschichte mit einer besonderen Jubiläumsfolge. Eine Hommage an ein Format, das bis heute Maßstäbe setzt.
Die Geburtsstunde der Serie, die als Referenz der Tierfilmkunst gilt, ist untrennbar mit dem Namen Heinz Sielmann verbunden. Am 18. April 1965 feierte „Expeditionen ins Tierreich“ im Norddeutschen Rundfunk Premiere und eroberte fortan die Herzen von Millionen von Zuschauern. Sielmann, ein visionärer Tierfilmer, Fotograf und Naturforscher, war zu diesem Zeitpunkt bereits international bekannt und hatte sich durch seine einzigartigen und berührenden Filmaufnahmen in der Tierwelt einen Namen gemacht. Er produzierte zudem Kinofilme wie „Galapagos - Trauminseln im Pazifik“ und „Herrscher des Urwalds“ und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bundesfilmpreis, die Goldene Kamera und den Silbernen Bären der Berlinale.
Der Pionier des Naturfilms

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Heinz Sielmann war das Gesicht der Sendung. Er war ein leidenschaftlicher Tierfilmer, Fotograf und Naturfreund. (Bild: Norddeutscher Rundfunk)

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Heinz Sielmann starb 2006 in München. Sein Einsatz für Natur- und Umweltschutz lebt in der Heinz Sielmann Stiftung weiter. (Bild: Norddeutscher Rundfunk)
„Expeditionen ins Tierreich“ ist für viele ein Fenster zu den unberührten Ecken unseres Planeten. Der Norddeutsche Rundfunk brachte Sielmanns Naturfilme nicht nur in Deutschland, das Format wurde in 25 Sprachen gesendet und avancierte rund um den Globus zur Marke. Als Moderator und Produzent prägte Sielmann die Sendung über fast drei Jahrzehnte hinweg und schuf dabei mehr als 150 Folgen.
Es war die Mischung aus atemberaubender Bildsprache, packender Erzählkunst und der Expertise eines leidenschaftlichen Naturfreundes, die das Format einzigartig machte. Er starb im Oktober 2006 in München. Auch über die Fernsehkameras hinaus wirkte er nachhaltig: Im Jahr 1994 gründete Sielmann, gemeinsam mit seiner Frau, die „Heinz Sielmann Stiftung“, die bereits seit über 30 Jahren für nachhaltige Entwicklung und erfolgreiche Naturschutzprojekte steht.

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Heinz Sielmann war viel unterwegs. Immer mit dabei war seine Kamera, mit der er besondere Momente mit Tieren festhielt. (Bild: Norddeutscher Rundfunk)
Dr.-Ing E.h. Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, gratuliert dem NDR und der Sendung: „Mit seinem feinen Gespür für die besonderen Momente in der Natur und seiner Fähigkeit, die Zuschauer emotional zu erreichen, hat Heinz Sielmann Maßstäbe in der Naturdokumentation gesetzt und ein Vermächtnis geschaffen, das bis heute nachhallt. Seine Filme haben einen unschätzbaren Beitrag geleistet, Menschen für die Schönheit und Vielfalt der Natur zu begeistern und ihnen den Wert von Naturschutz zu vermitteln. Diese Mission führt der NDR mit der Sendereihe nun schon seit 60 Jahren fort.“
Zeitreise durch die Wildnis
Was aber ist das Geheimnis hinter dem langanhaltenden Erfolg von „Expeditionen ins Tierreich“? Vielleicht liegt es in der Balance zwischen Staunen und Verstehen. Und gewiss hat es auch mit einer gewissen Haltung zu tun, die das Format seit jeher auszeichnet. Die Sendung weckt eben nicht nur Faszination für die Natur, sondern auch ein tiefes Bewusstsein für deren Schutz. Die Notwendigkeit zur Erhaltung der Lebensräume hat in all den Jahrzehnten nichts an Aktualität verloren - im Gegenteil.
Die Jubiläumsfolge nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise. Von den abenteuerlichen Dreharbeiten der frühen Jahre bis zu den High-Tech-Produktionen der Gegenwart. Moderne Kameratechniken, Drohnenaufnahmen und 4K-Bilder eröffnen heute Perspektiven, von denen Heinz Sielmann einst nur träumen konnte, und doch bleibt die Essenz dieselbe: die stille Ehrfurcht vor dem Leben. (tsch)