Adrien Brodys zweiter OscarDas sind die DVD-Highlights der Woche

Adrien Brody wurde mit „Der Pianist“ zum Superstar. Mit „Der Brutalist“ gewann er 2025 seinen zweiten Oscar.  (Bild: Universal Pictures/A24)

Adrien Brody wurde mit „Der Pianist“ zum Superstar. Mit „Der Brutalist“ gewann er 2025 seinen zweiten Oscar. (Bild: Universal Pictures/A24)

„Der Brutalist“, „Emilia Pérez“ und „Sonic the Hedgehog 3“: Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

Ein gefeierter jüdischer Musiker im Angesicht des Nazi-Terrors: Als Wladyslaw Szpilman feierte Adrien Brody 2002 den bis dato mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere. Der US-Schauspieler mit polnisch-ungarischen Wurzeln war damals mit „Der Pianist“ (Regie: Roman Polański) für zahlreiche große Filmpreise nominiert und gewann unter anderem einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Über 20 Jahre später gibt es nun einen zweiten Film, den man als „definierend“ für Brodys Karriere ansehen dürfte: „Der Brutalist“ ist wieder eine (in diesem Fall fiktionale) Geschichte über einen Juden in der Weltkriegszeit, der irgendwie mit dem Leben davonkommt. Wieder gewann Brody einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Nun erscheint „Der Brutalist“ ebenso wie das Melodram „Emilia Pérez“, das einen Oscar in der Kategorie „Bester Song“ erhielt, und der Animationsspaß „Sonic the Hedgehog 3“ auf DVD und Blu-ray.

„Der Brutalist“ (VÖ: 17. April)

Ähnlich wie „Der Pianist“ erzählt auch „Der Brutalist“ eine (in diesem Fall fiktionale) Geschichte über einen Juden in der Weltkriegszeit, der irgendwie mit dem Leben davonkommt. (Bild: Universal Pictures)

Ähnlich wie „Der Pianist“ erzählt auch „Der Brutalist“ eine (in diesem Fall fiktionale) Geschichte über einen Juden in der Weltkriegszeit, der irgendwie mit dem Leben davonkommt. (Bild: Universal Pictures)

Als Holocaust-Überlebender emigriert László Tóth (Adrien Brody) 1947 nach Amerika, um dort neu anzufangen. Doch der entwurzelte László, der seine Frau (Felicity Jones) bei seiner Abreise aus Europa zurücklassen musste, hat auch in Übersee schwere Zeiten vor sich. Nach seiner Ankunft in Amerika kommt er zunächst bei einem Cousin in Pennsylvania unter, landet aber bald auf der Straße. Aus der Not heraus nimmt er kleine Jobs als Hilfsarbeiter auf dem Bau an. Und kommt dann auf Umwegen doch wieder seiner eigentlichen Berufung näher: Lászlo ist eigentlich Architekt, genoss am Dessauer Bauhaus eine gute Ausbildung. Sein Spezialgebiet ist der modern-minimalistische Brutalismus, daher auch der Filmtitel. Eines Tages eröffnet sich für Lászlo unverhofft die Möglichkeit, im Auftrag des Tycoons Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) ein monumentales Denkmal zu errichten. Es wäre für den leidgeprüften Architekten, der in der neuen Heimat lange ein Fremder bleibt, eine Chance, wirklich wieder sein Glück zu finden. Wenn er nicht an diesem gigantischen Auftrag zerbricht oder an sich selbst scheitert. „Der Brutalist“ gehörte zuletzt zu den meist beachteten Produktionen der internationalen Filmbranche und räumte zahlreiche große Preise ab. Bei der Oscar-Verleihung 2025 gab es neben dem Preis für Brody Auszeichnungen in den Kategorien „Beste Kamera“ und „Beste Filmmusik“.

Anwältin Rita (Zoë Saldaña, rechts) soll Juan Del Monte alias Emilia Pérez (Karla Sofia Gascón) zu einem neuen Leben fernab der Drogenkriminalität verhelfen. (Bild: Neue Visionen Filmverleih/Wild Bunch)

Anwältin Rita (Zoë Saldaña, rechts) soll Juan Del Monte alias Emilia Pérez (Karla Sofia Gascón) zu einem neuen Leben fernab der Drogenkriminalität verhelfen. (Bild: Neue Visionen Filmverleih/Wild Bunch)

Preis DVD: circa 16 Euro

UK/US/HU, 2024, Regie: Brady Corbet, Laufzeit: 193 Minuten

„Emilia Peréz“ (VÖ: 17. April)

„Emilia Pérez“ erzählt von einem mexikanischen Drogenbaron, der ein neues Leben als Frau beginnen möchte. (Bild: Neue Visionen Filmverleih/Wild Bunch)

„Emilia Pérez“ erzählt von einem mexikanischen Drogenbaron, der ein neues Leben als Frau beginnen möchte. (Bild: Neue Visionen Filmverleih/Wild Bunch)

„Emilia Pérez“, das ist ein Film über einen hochrangigen Kartell-Verbrecher, der aussteigen und ein neues Leben beginnen möchte. Was an sich schon ein spannender Stoff wäre. Doch ist es in diesem Fall noch nicht einmal die halbe Geschichte. Eine Anwältin wird auf offener Straße überfallen und mit Sack über dem Kopf in einen Wagen gezerrt. Kurz darauf sitzt sie einem gewissen Juan „Manitas“ Del Monte gegenüber. Rita (Zoë Saldaña), deren Kanzlei immer wieder mit mexikanischen Verbrechern zusammenarbeitet, weiß sofort, wer der Mann ist. „Wie kann ich Ihnen helfen, Señor Del Monte?“ Und der berüchtigte Drogenbaron antwortet: „Ich will eine Frau sein.“ Geschichten von Drogenbossen, die sich auf abenteuerliche Weise aus dem Geschäft zurückziehen, kennt man bereits aus vielen TV- oder Kinoproduktionen - von Gesichtstransplantationen bis zu vorgetäuschten Toden. Das hier ist aber etwas anderes: Manitas (verkörpert von der spanischen Trans-Schauspielerin Karla Sofia Gascón) will nicht bloß abtauchen, damit Konkurrenten und Justiz ihm nichts mehr anhaben können, sondern er trägt wirklich den Wunsch mit sich herum, als Frau zu leben - und das schon sehr lange. Rita soll Manitas nun dabei helfen, als Emilia Pérez ein neues Leben aufzubauen. Passend zur unkonventionellen Erzählung ist „Emilia Pérez“ als eigenwilliger Mix aus Musical und Thriller inszeniert.

Wiedersehen mit dem Videospielhelden: In „Sonic the Hedgehog 3“ kehrt der blaue Igel zum dritten Mal auf die Leinwand zurück. (Bild: 2024 Paramount Pictures & SEGA)

Wiedersehen mit dem Videospielhelden: In „Sonic the Hedgehog 3“ kehrt der blaue Igel zum dritten Mal auf die Leinwand zurück. (Bild: 2024 Paramount Pictures & SEGA)

Preis DVD: circa 14 Euro

FR, 2024, Regie: Jacques Audiard, Laufzeit: 130 Minuten

„Sonic the Hedgehog 3“ (VÖ: 17. April)

Sonic trifft im Film „Sonic the Hedgehog 3“ auf seinen Widersacher Shadow. (Bild: Paramount Pictures)

Sonic trifft im Film „Sonic the Hedgehog 3“ auf seinen Widersacher Shadow. (Bild: Paramount Pictures)

Völlig blau durch die Gegend rasen? Das darf nur einer: Sonic The Hedgehog. Segas Videospiel-Kult-Igel feierte 2020 als Realfilm mit computeranimiertem Helden und einem famosen Jim Carrey als Bösewicht seine durchaus unterhaltsame Kinopremiere und spielte weltweit über 320 Millionen US-Dollar ein - übertrumpft von Teil 2 mit mehr als 405 Millionen US-Dollar. Kein Wunder, dass Sega und Paramount 2024 ein drittes Kinoabenteuer nachlegten: In „Sonic The Hedgehog 3“ werden der blaue Kult-Igel und seine Freunde Knuckles und Tails mit einem Schurken konfrontiert, der über schier unvorstellbare Kräfte verfügt. Der mysteriöse Antagonist Shadow The Hedgehog stellt das bisher stärkste Hindernis für das Team dar. Um die Erde vor der drohenden Gefahr zu retten, müssen Sonic und seine Gefährten eine ungewohnte Allianz eingehen.

Auch beim dritten Teil liefert das Drehbuch-Duo Pat Casey und Josh Miller eine spannende Geschichte, die sich vor allem an Fans der Videospiele orientiert. Elemente aus „Sonic Adventure 2“ (2001) und „Shadow the Hedgehog“ (2005) fließen dabei in die Handlung ein und lassen Retro-Herzen höherschlagen.

Besonderes Highlight: Im englischen Original spricht Hollywood-Star Keanu Reeves den Schurken Shadow, während Jim Carrey und Idris Elba wieder dem ikonischen Bösewicht Dr. Robotnik respektive Knuckles ihre Stimmen leihen. Die deutsche Fangemeinde freut sich indes über Julien Bam, der abermals Sonic synchronisiert. An den Kinokassen spielte „Sonic the Hedgehog 3“ weltweit mehr als 491 Millionen US-Dollar ein.

Preis DVD: circa 14 Euro

US/JP, 2022, Regie: Jeff Fowler, Laufzeit: 106 Minuten (tsch)