Nach dem Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin hat sich erstmals ein im Fokus stehender Regieassistent öffentlich geäußert.
Gab er Alec Baldwin die Waffe?Regieassistent spricht über Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins
Santa Fe. Der Schock sitzt weiterhin tief. Auch knapp zwei Wochen nach dem Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin herrscht große Trauer. Jetzt hat sich ein im Fokus stehender Regieassistent erstmals öffentlich geäußert.
„Ich bin schockiert und traurig über ihren Tod“, schrieb er in einer am Montag, 1. November 2021 (Ortszeit), von der Boulevardzeitung „New York Post“ veröffentlichten Erklärung. „Halyna Hutchins war nicht nur einer der talentiertesten Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, sondern auch eine Freundin“, ergänzte er.
Kamerafrau Halyna Hutchins tot: Regieassistent äußert sich
Zu Details des Vorfalls sagte er nichts. Laut einem Polizeibericht war der Assistent derjenige, der Baldwin die Waffe überreichte, aus der der tödliche Schuss gefallen sein soll. Die Filmindustrie in Hollywood rief der Assistent zum Umdenken auf: „Ich hoffe, dass diese Tragödie die Branche dazu veranlasst, ihre Werte und Praktiken zu überdenken, um sicherzustellen, dass niemand erneut durch den kreativen Prozess zu Schaden kommt.“ Was genau er damit meint, sagte er nicht.
Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico war am 21. Oktober 2021 Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen worden. Baldwin (63), der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Erste Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.
Regieassistent gab Alec Baldwin Waffe, mit der dieser Kamerafrau erschoss
Laut Polizeibericht rief der Regieassistent: „Kalte Waffe“ (cold gun) als er Baldwin diese gab, um dem Schauspieler zu signalisieren, dass in der Pistole keine scharfe Munition sei. Demnach räumte der Assistent in einer Befragung ein, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt. Er habe die Waffe nur unvollständig geprüft.
Die Anwältin des Regieassistenten sagte dem Sender Fox News jedoch, es sei nicht klar, dass dieser es tatsächlich gewesen sei, der Baldwin die Waffe direkt übergeben habe. Es sei auch nicht seine Aufgabe gewesen, diese zu überprüfen. „Das ist nicht seine Verantwortung.“ Die Waffenmeisterin habe die Pistole zum Set gebracht.
Die 24-Jährige hatte zuvor Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurückgewiesen: Sie habe „keine Ahnung“, wo die scharfe Munition hergekommen sei, ließ sie über ihre Anwälte mitteilen. (dpa)