„Junge, was ist mit dir? Ich glaub, es hackt!“ Schluss mit Kuschel-Camp. Auf Naxos flogen bei „The Biggest Loser“ (SAT.1) in Woche acht die Fetzen. Denn Christine Theiss und Ramin Abtin, die Coaches, waren mächtig böse.
Baklava-Gate bei „The Biggest Loser“Coaches rasten nach dreister Lüge aus
„Was ich auf den Tod nicht ausstehen kann? Wenn mich jemand versucht zu vera..schen.“ Christine Theiss war sauer. „Das kotzt mich an, das ist Vertrauensbruch.“ Ramin Abtin hatte einen richtig dicken Hals.
Und ehrlich: Mit den beiden „The Biggest Loser“-Coaches, die nicht nur wirklich alles dafür tun, um den Kilo-Kämpfern zu einem leichteren Leben zu verhelfen, sondern auch insgesamt an die 60 Kickbox-WM-Kämpfe gewonnen haben, sollte man sich nicht anlegen. Macht auch niemand, der halbwegs bei Verstand ist. Außer: Purja.
Es wurde eine dramatische Woche in der SAT.1-Abnehmshow. Sie begann nicht gut (Ben, „die Maschine“, hatte Blutdruckprobleme), ging tränenreich weiter (es musste erstmals seit vier Wochen wieder jemand die Insel verlassen, und es traf Celina), und sie endete in einem wahren Eklat. „Baklava-Gate“ erschütterte das Camp und das Vertrauen der Trainer. Im Tumult um pappsüße gefüllte Blätterteig-Leckereien blieb einiges auf der Strecke. Ehrlichkeit, Vertrauen. Und vielleicht auch ein weiterer Pfund-Fghter?
„Hau rein, Bruder!“ Jonas hat Probleme mit den Essens-Portionen
Da war sie wieder, die gelbe Linie, der Angstgegner aller TBL-Kandidaten. Lange kam sie nicht zum Einsatz, jetzt bedeutete sie für Celina das Ende ihres Abspeck-Einsatzes auf Naxos. Die 20-Jährige verließ die Insel mit 21 Kilogramm weniger auf den Rippen. Und natürlich wäre sie liebend gerne länger geblieben. Doch ihre Abnehmleistung - minus 600 Gramm - war einfach zu wenig. Sara (minus 1,7 Kilo) hatte Glück. Jonas noch mehr. Der Oberehrgeizige nahm nur 1,5 Kilo ab und fand sich plötzlich, nach dem Verrechnen aller Boni, die in der letzten Woche erkämpft worden waren, auf dem vorletzten Platz wieder.
Allerdings hatte er sich in der Challenge unmittelbar vor der Waage (wie auch Aleks und Toni) eine Immunität erkämpft. Er war also vorm Rauswurf geschützt. Aber trotzdem sauer. Auf sich und auf Ramin, der den Verdacht äußerte, dass vielleicht mit Jonas' Essverhalten etwas nicht stimme. Das stritt Jonas vehement ab, allerdings zwitscherte Vöglein Franz dem Coach, dass die Portionen halt oft einfach zu groß seien. Oder wie Alex es ausdrückte: „Jonas und Essen, das ist so ne Sache. Ich sag nix, denk aber: Hau ruhig rein, Bruder!“
Hammer auf der Waage: Purja schießt den Vogel ab
Der Coach weiter: „Bei Jonas entspricht die Eigenreflexion nicht der Realität.“ Wie zum Beleg dafür grummelte Jonas: „Ich mach' so viel Sport, da soll einmal so'n Chili con Carne so ein krasses Ergebnis ausmachen?“
Aber es gab auch gute Leistungen auf der Waage. Michelle zimmerte minus 3,6 Kilo auf die Platte, Roswitha minus 2,1, Toni minus 3,0. Alles Zahlen, die jubeln ließen. Aber Purja schoss den Vogel ab: minus 4,7 Kilogramm. Da war sein Grinsen breiter als die Hantelstangen im Gym. „Ich hab' voll viel gemacht“, war er stolz wie Bolle. Es regnete Lob, auch von Christine Theiss, die sich freute, dass der Youngster (20) endlich „die Anweisungen umgesetzt“ habe.
Aber: Wie war das mit dem Lob vor dem Ende des Abends? Eben ...
Purja „gönnt sich“ am Süßspeisen-Regal
Celina musste gehen. „Der schlimmste Moment in meinem Leben“, sagte sie. Im Camp flossen viele Tränen, vor allem bei Zimmergenossin Angelina, aber sogar Hüne Toni hatte feuchte Augen. Um die Laune zu heben, gab es erst einen Wettkampf auf dem Matchfield und dann eine Party. Die Verlierer des Wettkampfes mussten dekorieren, shoppen und Häppchen vorbereiten, während die vier Gewinner (Aleks, Ben, Jonas, Toni) am Pool Beine und Seele baumeln ließen.
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Purja gehörte zum Shopping-Tam - schwerer Fehler. Denn er stolperte im Supermarkt direkt in seine Leibspeise Baklava - und nahm eine Packung mit.
Zum Shopping-Team gehörte auch Purja - und das Drama nahm seinen Lauf.
Purja shoppt normalerweise nie. Das macht daheim die Mama. Wie sonst auch alles. Deshalb fühlte er sich im Supermarkt nur begrenzt wohl - bis er plötzlich vorm Regal mit den Süßspeisen stand und seine Lieblingsspeise Baklava entdeckte. Er kaufte sich eine Packung der als Diät-Killer bekannten Leckereien (100 Gramm haben über 400 Kalorien). Sein Plan war zweigeteilt. 1. „Ich werd mir gönnen.“ 2. „Ich bring Jonas dazu, auch was zu essen. Und Toni auch.“
Baklava-Gate erschüttert Coaches und Kandidaten
Ja klar, da war schon ein Hauch von schlechtem Gewissen, aber: „Mein Wille oder meine Sucht - eins wird gewinnen.“ Und, ja, man ahnt es, es gewann nicht der Wille.
Purja ist der Jüngste im Camp. Es gefällt ihm, wenn die anderen, Älteren, mit ihm lachen. Poblem: Sie lachen mehr und mehr über ihn. „Ich würd's nicht essen“, mahnte Jonas, als Purja komplett aufgedreht die Baklava-Teilchen zur Party servierte. „Wir sind hier um abzunehmen, was wird Ramin sagen?“ Das war Purja dann komplett egal: Er biss ab und schob die zweite Hälfte gleich hinterher. „Ich hab' auf alles geschi..en. Ich gönn' mir.“
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„Ich gönn mir!“, beschloss Purja und biss herzhaft zu, trotz Warnungen der Camp-Kollegen. Dann plötzlich tauchten die Trainer auf - und Purja blieb der süße Brocken fast im Hals stecken. (
Nur nicht lange. Denn es nahten die Trainer. Und Purja blieb fast das Baklava im Hals stecken. Denn cool ist er nur, wenn die Coaches nicht da sind. Was tun? Letzte Abfahrt: Notlüge. Denn die andere sorgten umgehend dafür, dass Chrissie und Ramin von der süßen Missetat erfuhren. „Ja, aber ich hab's ausgespuckt“, versuchte Purja Schadensbegrenzung - und beging Totalschaden. Denn Christine und Ramin hörten die Nachtigall trapsen.
Fliegt Purja wegen seiner Lügen aus dem Camp?
„Ich habs geschluckt“, gestand Purja schließlich. Nachdem er die Coaches viermal hintereinander angelogen hatte. „Jeder kann Fehler machen, aber zu versuchen, mich zu verarschen, ist was, das ich auf den Tod nicht leiden kann“, meinte Christine. Und: „Wie oft hat er uns davor schon angelogen?“
Ramin pendelte zwischen Wut und Fassungslosigkeit. „Junge, was ist mir dir? Uns so kalt aus der Hüfte anzulügen. Das kotzt mich an!“ Er habe aus Angst gelogen, erklärte Purja. „Ich war verzweifelt, ich war im Stress. Ich konnte nur entweder lügen oder straight die Wahrheit sagen und meinen Mann stehen.“ Tja, und natürlich wählte er die Lüge. „Ich weiß auch nicht, das kann ich ganz gut.“ Wohl nicht.
Eher trifft eine andere Selbsteinschätzung von Purja zu: „Warum kann ich nicht einfach den Mund halten. Ich schieß mir immer wieder selber ins Bein.“ Diesmal könnte es ein Treffer zu viel sein. Erst nächste Woche wird sich entscheiden, ob der Sünder und Lügner im Camp bleiben durfte. (tsch)