„Bares für Rares“Händlerin gibt Angebot für verdutzten Kollegen ab – „Die geben mein Geld aus“

Überraschung bei „Bares für Rares“. Susanne Steiger (links) überrumpelte ihren Kollegen Christian Vechtel und sprang den Verkäufern zur Seite.

Überraschung bei „Bares für Rares“. Susanne Steiger (links) überrumpelte ihren Kollegen Christian Vechtel und sprang den Verkäufern zur Seite.

Wie aus dem Nichts preschte Händlerin Susanne Steiger mit einem überraschenden Schachzug vor. Quasi wie ein Windhund. Und genau um den ging es bei der merkwürdigen Verhandlung im Händlerraum von „Bares für Rares“ (ZDF). Ihr Kollege war weniger begeistert als die Verkäufer.

Susanne Steiger agierte in der Donnerstagsfolge (11. April) von „Bares für Rares“ (ZDF) in einem schrägen Moment, als würde sie von den Verkäufern eine Provision erhalten. Während die Kollegen lachten, war der überrumpelte Christian Vechtel nicht begeistert von diesem schrägen Move.

Zuvor begutachtete Horst Lichter den Vierbeiner auf dem Expertentisch und glaubte zu erkennen, dass das Tier „relativ lieb“ zu sein schien, aber auch „aufmerksam“. Kein Wunder: Es handelte sich um einen Jagdhund ... „Wir wünschen dem Windhund, dass er ein schönes Zuhause findet, wie er es vorher bei uns hatte“, sagte Erwin aus Krefeld über das Mitbringsel. Er war mit seiner Tochter Eva-Marie angereist.

„Bares für Rares“: Porzellan-Hund weckt das Interesse mehrerer Händler

Ein „nicht unbekannter Name“ stünde hinter dem Objekt, erklärte die Expertin. Gunther Granget lebte von 1932 bis 2010 und war jahrzehntelang für Hutschenreuther tätig. Die Porzellan-Firma ließ ihn 1967 in den USA „die Natur“ studieren, weiß Dr. Werner. Mit Erfolg. „Er brachte ganz erstaunliche Ergebnisse mit, wunderbare Zeichnungen, und er stellte ganz tolle Modelle her“, referierte die Expertin. „Man sieht auch hier, dass der Künstler ein wahrer Naturbeobachter ist“, fand Dr. Werner.

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Als „sehr unruhig und sehr aufmerksam“, beschrieb Dr. Friederike Werner das Minenspiel. „Am charmantesten“ fand sie „die Ohren, die flattern so im Wind“. Der Hund zeige Charakter und „wirke lebendig“, lobte die Expertin das Werk. Dazu trug auch etwas bei, das gar nicht da war: Durch das Fehlen einer Plinte oder eines Sockels „steht er eben wie in der Natur hier“, fand Dr. Friederike Werner. „Was aber auch gleichzeitig sehr gefährlich ist“, spielte Lichter auf die Zerbrechlichkeit des Porzellan-Objektes an. „Genau“, gab ihm Dr. Werner recht. Sie fand es daher „umso schöner, dass alles komplett erhalten ist“.

Ein „nicht unbekannter Name“ stünde hinter dem Objekt, wusste Dr. Friederike Werner zu berichten.

Ein „nicht unbekannter Name“ stünde hinter dem Objekt, wusste Dr. Friederike Werner zu berichten.

Auf dem Bauch des Vierbeiners fand sich der Name des Bildhauers dezent versteckt. So war auf der Pfote die grüne Löwenmarke abgebildet, welche die Provenienz signalisierte: die Porzellan-Manufaktur Hutschenreuther aus Nordbayern. Eva-Marie und Erwin wünschten sich 50 bis 100 Euro für den Windhund.

Dr. Werner taxierte auf bis zu 150 Euro. Im Händlerraum sei „der eine oder andere Hundeliebhaber dabei“, gab Lichter einen Tipp. „Und jetzt sehr vorsichtig!“, mahnte er bei der Übergabe. Als die Tochter das Objekt weitergab, entschied er: „Oh, ich guck nicht mehr hin.“

Christian Vechtel: „Waldi, mit deinem Hund gehst du jeden Morgen ...“

„Kommt da ein Hund?“, wollte Christian Vechtel wissen. „Ein Windhund“, erwiderte Walter Lehnertz. Eva-Marie überreichte das Mitbringsel zunächst einem anderen Händler: Markus Wildhagen. „Ist das Rosenthal?“, fragte Wildhagen, bevor er erkannte, dass es sich um Hutschenreuther handelte. „Sehr, sehr schön modelliert, keine Beschädigung, super Stück“, lobte der Kollege Jan Cizek. Christian Vechtel stieß dem Hund gegen den Schweif und kommentierte: „Schwänzchen ist noch dran.“ Dann fragte er den Kollegen: „Waldi, mit deinem Hund gehst du jeden Morgen, da könntest du ihn doch mitnehmen?“

Lehnertz lenkte von sich ab. „Der guckt in die Ecke da hinten“, fand Lehnertz. Jan Cizek startete mit 30 Euro. „Ich mache 80 Euro, das ist der Fiffi auf jeden Fall wert“, entschied der Mann, dessen Spitzname auch für einen Hund geeignet wäre: Waldi. Markus Wildhagen stieg mit 100 Euro ein. Cizek bot 110 Euro. Vechtel fragte: „Führst du? Das geht nicht!“ Er erhöhte auf 120. „Ich sehe ihn im Verkauf bei 150“, schätzte Lehnertz.

Susanne Steiger: „Verkaufen Sie an Christian für 150?“

Susanne Steiger überraschte mit ihrer Frage an Vater und Tochter: „Verkaufen Sie an Christian für 150?“ Alle außer Vechtel lachten. „Die Kollegen geben wieder mein Geld aus“, fühlte sich Christian Vechtel überrumpelt. Dann bot er die Summe, die Susanne Steiger davor einfach frech in seinem Namen genannt hatte. Die Verkäufer waren verständlicherweise einverstanden.

„Ich kann ihr nicht widerstehen“, sagte Vechtel über die Kollegin Steiger, die grinste. „Jetzt bist du nicht mehr alleine“, scherzte Jan Cizek auf Vechtels Kosten. „Jetzt hast du endlich mal einen Kumpel.“ „Und danken Sie der Susanne“, riet Vechtel den Verkäufern. Das taten Erwin und Eva-Marie. „Das hat sich gelohnt“, fand Erwin. Seine Tochter ergänzte: „Großer Dank geht raus an Susanne.“ (tsch)