Eine Märchenhafte Deko mit Zusatzfunktion gab es in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ zu bestaunen: Ein Glockenspiel, bei dem sich Hänsel, Gretel und die Hexe ein Wettrennen liefern. Ein ebenso spannendes Wettbieten lieferten sich die Händler.
„Bares für Rares“-Wahnsinn„Der höchste Zuschlag, der je für so ein Objekt erzielt wurde“
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„Ein Knusper knusper Häuschen!“, frohlockte Händler Julian Schmitz-Avila (rechts). Auch die anderen Händler waren begeistert. (Bild: ZDF)
„Das ist Detlev Kümmel“, erklärte Horst Lichter in der Donnerstagsausgabe von „Bares für Rares“ unnötigerweise die Identität seines Experten neben sich. „Wir zwei sind gemeinsam sehr intelligent, aber ich störe ihn dabei“, nahm sich der Trödelshow-Moderator selbst auf die Schippe. Jennifer und ihre Mutter Stefanie lachten über diesen Einstieg. Auch Kümmel amüsierte sich.
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Jennifer und ihre Mutter Stefanie präsentierten Horst Lichter und Experte Detlev Kümmel (links) ein ganz besonderes Objekt. (Bild: ZDF)
Eigentlich war es nur ein „Gag“, als die Tochter Jennifer beim Auspacken des Mitbringsels gesagt hatte: „“Wir melden uns jetzt mal bei 'Bares für Rares' an.“ Doch Stefanie beschloss, diese Vision wahr werden zu lassen. So viel sei verraten: Es lohnte sich.
„Das ist ein Dachbodenfund von der Oma“, erklärte Jennifer eingangs auf Lichters Frage nach der Herkunft des Objekts. Detlev Kümmel identifizierte es als „das Knusperhäuschen aus der Geschichte 'Hänsel und Gretel'“. Das Mitbringsel war nicht nur Deko, sondern konnte auch etwas ...
„Und die Hexe rennt hinter Hänsel und Gretel her - süß!“
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„Das ist ein Dachbodenfund von der Oma“, erklärte Jennifer auf Lichters Frage nach der Provenienz des Objekts. Detlev Kümmel identifizierte es als „das Knusperhäuschen aus der Geschichte 'Hänsel und Gretel'“. (Bild: ZDF)
„Das wird aufgebaut aus einzelnen Blechstücken“, dozierte der Experte. Zwei Kerzenständer würden eingehangen und mit Kerzen ausgestattet. „Durch den warmen Luftstrom, der nach oben steigt, werden diese turbinenartigen Räder angetrieben und drehen sich“, wusste Kümmel. „Dadurch schlagen die Klöppel gegen die Glocken und ich habe einen schönen Klang“, erklärte Detlev Kümmel. Er sprach von „Engelsgeläut“. Lichter hatte ein Auge für den optischen Effekt: „Und die Hexe rennt hinter Hänsel und Gretel her - süß!“
Das Glockenspiel ließ sich zerlegen und nach Gebrauch wieder in dem ebenfalls noch erhaltenen Karton verpacken. Dort wurde es auch von der Oma gelagert. Daher war der Zustand sehr gut.
Erfunden wurde diese Art von Glockenspiel mit der Action-Szene als Bonus von Walter Stock. Dieser meldete seine Idee 1905 zum Patent an und gründete ein Jahr später eine Produktionsstätte, wusste Detlev Kümmel. Zuerst waren die Motive christlich-weihnachtliche Klassiker. In den 1920er-Jahren entstand das mitgebrachte Märchen-Glockenspiels. Aufgrund des Lebkuchenmotivs sei aber auch dieses bestens für Weihnachten geeignet, fand der Experte.
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Horst Lichter begeisterte sich für das Objekt: „Und die Hexe rennt hinter Hänsel und Gretel her - süß!“ (Bild: ZDF)
Den Preiswunsch von 100 Euro verdoppelte der Experte. „Ui“, machte der Moderator. Doch die echte Überraschung sollte erst im Händlerraum folgen.
Verkäuferinnen geben zu: Händler haben den Expertenpreis längst übertroffen
„Ein Knusper knusper Häuschen!“, frohlockte Julian Schmitz-Avila. Er wurde davon angezogen wie seinerzeit Hänsel. „Oh! Das ist süß, da kommen hinten zwei Kerzen rein ... Das kaufe ich auf jeden Fall“, war er überzeugt. Doch bekam er Konkurrenz.
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Friedrich Häusser (links) bezahlte 600 Euro und wunderte sich gleich darauf über sich selbst: „Das kann nicht wahr sein!“ (Bild: ZDF)
„Durch die Hitze dreht sich das hier“, dozierte Schmitz-Avila. Da keine Kerzen vorhanden waren, nahm er die Hände zur Demonstration des Wettrennens. „Zauberhaft“, begrüßte Susanne Steiger das Mutter-Tochter-Gespann. „Wirklich herzallerliebst“, stimmte Schmitz-Avila zu. Steiger fragte nach dem Alter. David Suppes staunte, dass das Glockenspiel aus den 1920ern stammte. Dafür, dass es „sehr, sehr alt“ sei, „sind die Farben noch sehr satt“. Die Verkäuferinnen erklärten den Grund.
„Das war jahrelang bei der Oma auf dem Speicher in der Box“, erklärte Jennifer. Schmitz-Avila startete mit 150 Euro. „Wow“, war Susanne Steiger beeindruckt. David Suppes, Fabian Kahl und Friedrich Häusser boten mit. „Boah, dafür kann man doch keine 500 Euro zahlen“, kommentierte Fabian Kahl, weil Friedrich Häusser 460 Euro nannte. Häusser dämmerte: „Wir haben die Expertise wahrscheinlich schon unheimlich überholt.“ Das gaben die Verkäuferinnen zu.
„Das kann nicht wahr sein!“ Händler wundert sich über sich selbst
„Es ist wie ein funkelnder Altschliff-Diamant“, schwärmte Steiger. Dennoch bot sie nicht mit. Schmitz-Avila bot 550 Euro. „Wow!“, war Fabian Kahl beeindruckt. Er glaubte, das sei „der höchste Zuschlag, der jemals für so ein Objekt erzielt wurde am deutschen Markt“.
Als Friedrich Häusser 570 Euro nannte, schlug Schmitz-Avila ihm vor: „Dann kann man doch eigentlich auch gleich 600 sagen.“ Wieso er das tun sollte, fragte Friedrich Häusser verwundert zurück. Schmitz-Avilas Begründung war nicht sehr stichhaltig, aber originell ...
„Weil es eine glatte Zahl ist und weil du Friedrich der Große bist ... Friedrich der Großzügige“, so Schmitz Avila verschmitzt. Friedrich Häusser bezahlte 600 und wunderte sich gleich darauf über sich selbst: „Das kann nicht wahr sein!“ Damit war der Sensations-Deal perfekt. (tsch)