Bella Ramsey über „The Last of Us“-Hype„Es ist ein bisschen beängstigend, um ehrlich zu sein

Bella Ramsey ist Star der Hit-Serie „The Last of Us“. (Bild: 2025 Getty Images/Brendon Thorne)

Bella Ramsey ist Star der Hit-Serie „The Last of Us“. (Bild: 2025 Getty Images/Brendon Thorne)

Nach „Game of Thrones“ spielt Bella Ramsey schon wieder in einem Serien-Hit: Im Interview spricht die 21-Jährige über die besondere Qualität des Endzeit-Dramas „The Last of Us“ - und über ihr Aufwachsen vor der Kamera.

Bella Ramsey ist zurück - und sie wächst mit ihrer Figur. In der zweiten Staffel von „The Last of Us“ (bei Sky und WOW gestartet) spielt sie Ellie nicht nur älter, sondern auch tiefer, verletzlicher, widersprüchlicher. Im Interview spricht die 21-jährige Britin über das Aufwachsen vor der Kamera, die Angst, sich zu verlieren - und warum Pedro Pascal sie „Rebelly“ nennt.

teleschau: Bevor wir über die neue Staffel sprechen - kannten Sie vor Ihrem Engagement das Videospiel „The Last of Us“, auf dem die Serie basiert.

Bella Ramsey: Ich hatte davon gehört - es war eines der wenigen Videospiele, die ich überhaupt kannte. Also, abgesehen von „Call of Duty“ und „Fortnite“! Als ich die E-Mail bekam und „The Last of Us“ gelesen habe, dachte ich: Oh, das kenn ich! Aber gespielt hatte ich es nie - ich habe keine PlayStation und war auch nie wirklich Gamerin. Aber dann bin ich sofort in diese Welt eingetaucht und hab gemerkt, was für einen riesigen Einfluss das Spiel hatte - und wie erfolgreich es war.

Bella Ramsey und ihr Co-Star Pedro Pascal verstehen sich blendend - abseits der Kamera meist noch besser als davor. (Bild: 2025 Getty Images/Matt Winkelmeyer)

Bella Ramsey und ihr Co-Star Pedro Pascal verstehen sich blendend - abseits der Kamera meist noch besser als davor. (Bild: 2025 Getty Images/Matt Winkelmeyer)

teleschau: Jetzt startet Staffel 2 der Serien-Adaption, nachdem die erste ein Riesen-Erfolg geworden ist ...

Bella Ramsey: Es ist ein bisschen beängstigend, um ehrlich zu sein. Als die erste Staffel rauskam, war das ja ein riesiges Ding - und jetzt bin ich mir einfach total bewusst, dass Staffel zwei kommt und dass alle drauf schauen werden. Auf die Staffel, aber eben auch auf mich. Und das ist schon ganz schön einschüchternd.

„Ich mochte das Gefühl nicht, mich entfremdet zu fühlen“

teleschau: Ist es mehr Druck oder mehr Vorfreude?

Bella Ramsey: Beides, denke ich. Ich versuche, es als eine Art Feier zu sehen - als Feier für all die harte Arbeit, die wir da reingesteckt haben. Und ich hoffe einfach, dass die Leute sie mögen werden. Ich meine: Sie werden sie mögen - denn alle haben wirklich einen unglaublichen Job gemacht. Wir sind da hereingegangen mit absolutem Vertrauen - in das Team, in die Geschichte - und wir wurden wirklich über den gesamten Prozess getragen und beschützt. Deshalb bin ich einfach gespannt, was passiert, wenn die Staffel rauskommt.

teleschau: Die Handlung von Staffel zwei spielt fünf Jahre nach den Ereignissen der ersten Staffel. Ellie ist jetzt 19. In welchen mentalen Zustand mussten Sie sich dafür bringen?

Bella Ramsey: Ganz ehrlich? Es war ziemlich einfach. Klar, in fünf Jahren verändert sich vieles - Ellie war damals 14, jetzt ist sie 19. Und gerade in diesen Teenagerjahren passiert einfach extrem viel. Das sind prägende Jahre, die einen komplett verändern. Und genau das habe ich in der Darstellung auch gespürt.

teleschau: Und trotzdem geht es ja nicht nur um Reife, sondern auch um Distanz - besonders zu ihrem Ziehvater und Beschützer Joel, gespielt von Pedro Pascal.

„The Last of Us“ mit Bella Ramsey und Pedro Pascal basiert auf einem erfolgreichen Videospiel. (Bild: 2021 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc.)

„The Last of Us“ mit Bella Ramsey und Pedro Pascal basiert auf einem erfolgreichen Videospiel. (Bild: 2021 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc.)

Bella Ramsey: Absolut. Es gibt tiefere Gründe für die kleine Kluft zwischen den beiden. Und ehrlich gesagt: Ich mochte das Gefühl nicht, mich in einer Szene von Pedro entfremdet zu fühlen. Das war kein schöner Zustand. Wenn die Kamera lief, fühlte sich das echt komisch an - in der echten Welt mögen wir uns ja zum Glück noch. So gerade noch! (lacht) Es war auf jeden Fall eine sehr interessante Erfahrung.

„Darunter steckt ein unglaublich verletzlicher, junger Mensch“

teleschau: Wenn man so intensiv in eine Figur eintaucht - was haben Sie über sich selbst gelernt in dieser Zeit?

Bella Ramsey: Oh, eine ganze Menge, glaube ich. Staffel eins ging ja über ein ganzes Jahr - und wenn man erst 21 ist, ist ein Jahr schon ziemlich viel. Ich war 17, als wir angefangen haben, und als wir abgedreht haben, war ich fast 19. Dann kam Staffel zwei, noch mal fünf Monate - und jetzt bin ich 21. Können Sie das glauben?

Ellie (Bella Ramsey) ist in der zweiten Staffel von „The Last of Us“ in die Garage gezogen. Von ihrem Ziehvater hat sie sich ein Stück weit entfremdet.  (Bild: Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc)

Ellie (Bella Ramsey) ist in der zweiten Staffel von „The Last of Us“ in die Garage gezogen. Von ihrem Ziehvater hat sie sich ein Stück weit entfremdet. (Bild: Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc)

teleschau: Es muss sich etwas surreal für Sie anfühlen.

Bella Ramsey: Das ist einfach eine lange Zeit, die man mit einem bestimmten Team, an einem bestimmten Projekt verbringt. Und ganz egal, ob ich an dieser Serie gearbeitet hätte oder nicht - ich hätte in dieser Zeit viel über mich selbst gelernt. Aber dadurch, dass ich das alles vor dem Hintergrund dieser Serie erlebt habe, mit diesem besonderen Team, war es nochmal eine ganz andere Erfahrung. Ich glaube, ich bin da wirklich ein Stück weit aufgewachsen. Was genau ich gelernt habe, lässt sich schwer benennen - aber es war auf jeden Fall eine intensive und schöne Reise.

teleschau: Ihre Figur ist rebellisch, stark, manchmal trotzig - woher kommt diese Kraft, um so jemanden spielen zu können?

Bella Ramsey: Gute Frage - und gar nicht so einfach zu beantworten. Aber ja, Sie haben recht: Sie ist definitiv rebellisch. Pedro hat irgendwann angefangen, mich „Rebelly“ zu nennen! (lacht) Ich bin wirklich dankbar, dass ich schon früh Rollen spielen durfte, die genau dieses Element hatten. Meine allererste Figur war Lyanna Mormont in „Game of Thrones“ - sie hatte diese natürliche Stärke. Ellie hat das auch, aber sie zeigt es auf ganz andere Weise. Ich glaube, in uns allen steckt so eine Art innere Stärke - ob sie nun direkt sichtbar ist oder nicht. Wenn man dann eine solche Figur spielt, geht es eher darum, diese Stärke in sich selbst nach vorne zu holen.

teleschau: Fiel es Ihnen leicht, die zu finden?

Bella Ramsey: Ich finde, dass man selbst gar nicht unbedingt „stark“ sein muss, um eine starke Figur zu spielen. Das ist ja gerade das Spannende am Schauspiel - dass wir Facetten verkörpern, die wir im echten Leben vielleicht gar nicht so leben. Was ich an Ellie besonders liebe, ist, dass ihre Stärke oft das Erste ist, was man sieht - sei es im Spiel oder in der Serie. Aber darunter steckt ein unglaublich verletzlicher, junger Mensch, der nichts mehr fürchtet, als allein zu enden. Diese vielen Schichten zu spielen - das war wirklich besonders. Und es hat sich echt angefühlt. (tsch)