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Benno Fürmann„Im Kopf war mir ganz oft im Leben schwindlig vor Überforderung“

Im Interview zum ZDF-Mehrteiler „Der Palast II“ erinnert sich Benno Fürmann unter anderem an seinen ersten Ausflug nach Ostdeutschland, kurz nach dem Mauerfall.  (Bild: 2023 Getty Images/Simon Hofmann)

Im Interview zum ZDF-Mehrteiler „Der Palast II“ erinnert sich Benno Fürmann unter anderem an seinen ersten Ausflug nach Ostdeutschland, kurz nach dem Mauerfall. (Bild: 2023 Getty Images/Simon Hofmann)

Privat erklimmt er lieber die Berge als eine Showbühne: Benno Fürmann gibt in „Der Palast II“ (ab Montag, 6. Januar, ZDF) den ehrgeizigen Intendanten des Friedrichstadtpalastes. Im Gespräch berichtet er von seinem persönlichen Mauerfall, spirituellen Lehren und mutmaßt, was die Amerikaner an Trump finden.

Mit 17 hatte Benno Fürmann offenbar wenig Träume. Er hatte beide Eltern verloren, war schlecht in der Schule und hängte sich für den besonderen Kick betrunken aus der S-Bahn, was ihn durch einen schweren Unfall fast das Leben gekostet hätte. Wenn man heute mit dem 52-jährigen aus unzähligen TV- und Kino-Rollen bekannten Schauspieler (“Die Känguru-Verschwörung“, „Sarah Kohr“) spricht, könnte der Eindruck kaum unterschiedlicher sein: Benno Fürmann mag Wörter wie „Lebensbewegung“, er erzählt von seiner tiefen Auseinandersetzung mit Spiritualität, wirkt nachdenklich, klug und ungemein ehrlich. Der Naturliebhaber hat das Buch „Unter Bäumen“ geschrieben und ist erstmalig in einer eigenen Doku zu sehen: Der Film „Ostsee am Limit“ (Mittwoch, 25. Dezember, 19.15 Uhr, ARD) lag ihm sehr am Herzen. Auch politische Themen interessieren den Berliner, den die US-Wahl „fassungslos“ macht. Amerika ist für Benno Fürmann mehr als ein Reiseland: Mit 20 Jahren absolvierte er in New York seine Schauspielausbildung, und er feierte 1998 seinen Durchbruch mit „Die Bubi-Scholz-Story“, was ihm den Deutschen Filmpreis einbrachte. Für sein jüngstes Großprojekt brauchte er aber nicht weit zu fahren: In der zweiten Staffel von „Der Palast II“ (Event-Dreiteiler am Montag, 6. Januar, Dienstag, 7. Januar, und Mittwoch, 8. Januar, jeweils 20.15 Uhr, im ZDF) spielt der Vater einer erwachsenen Tochter den skrupellosen Intendanten Gerd Kolberg, der nach der Wende seine Pläne mit dem Friedrichstadtpalast durchsetzen will.

Seine Tochter war im Friedrichstadtpalast - als Fisch

In „Der Palast II“ spielt Benno Fürmann den zielstrebigen Intendanten Gerd Kolberg, der dem Friedrichstadtpalast seinen Stempel aufdrücken will. (Bild:  ZDF / Hannes Hubach)

In „Der Palast II“ spielt Benno Fürmann den zielstrebigen Intendanten Gerd Kolberg, der dem Friedrichstadtpalast seinen Stempel aufdrücken will. (Bild: ZDF / Hannes Hubach)

teleschau: Sie stammen aus Westberlin, der Friedrichstadtpalast war eine berühmte Showbühne im Osten der Stadt. Haben Sie trotzdem einen persönlichen Bezug?

Benno Fürmann: Natürlich hatte ich davon gehört, aber er hat für mich keine Rolle gespielt. Meine Großtante war im Osten, die besuchten wir ab und zu. Ich erinnere mich an das Geld, das man umtauschen musste für Bücher wie „Alfons Zitterbacke“ oder das „Manifest“ von Karl Marx. Es war etwas dunkler da, das Klopapier ein bisschen härter. Im fünften Programm lief bei uns „Ein Kessel Buntes“, wo man ab und zu mal durchzappte. Das war es aber auch schon mit meinen Erfahrungen mit der Ostseite. Den Friedrichstadtpalast habe ich zum ersten Mal erlebt, als meine Tochter dort tanzen wollte. Sie war im Kinderensemble und hatte eine einzige Aufführung als kleiner Fisch, sehr süß.

teleschau: Mögen Sie privat gerne Shows?

Der neue Intendant Gerd Kolberg (Benno Fürmann) kommt nicht nur aus dem Westen: Er plant auch noch, den Palast zu einem Kasino umzugestalten. (Bild: ZDF/Hannes Hubach)

Der neue Intendant Gerd Kolberg (Benno Fürmann) kommt nicht nur aus dem Westen: Er plant auch noch, den Palast zu einem Kasino umzugestalten. (Bild: ZDF/Hannes Hubach)

Benno Fürmann: Nee, ich bin nicht so der klassische Revue-Gucker, ehrlich gesagt.

teleschau: Aber die Rolle des Intendanten Kolberg muss trotzdem ihren Reiz gehabt haben.

Benno Fürmann: Natürlich. Ich fand es spannend, jemanden zu spielen, der in eine bestehende Dynamik hineinkommt. Kolberg steht repräsentativ für etwas, das damals stattfand: Menschen aus dem Westen übernahmen Betriebe aus dem Osten, sehr oft mit wenig Feingefühl. Eine Synergie zwischen dem Alten und dem Neuen entsteht ja dadurch, dass man beides verbindet. Etwas zu übernehmen, ohne auf die bestehenden Verhältnisse Rücksicht zu nehmen, ist ein brutaler Vorgang. Und das repräsentiert Kolberg. Gleichzeitig ist er auch ein Rädchen in einer viel größeren Maschinerie. Wenn wir das gut erzählt haben, ist Kolberg zwar sicherlich nicht der größte Sympathieträger, aber ich glaube, es überträgt sich auch, dass er nicht das Ende der Fahnenstange ist, sondern dass er seine Gründe hat.

Um Kraft zu tanken, zieht sich Benno Fürmann gern in die Natur zurück. Ein besonderes Erlebnis war für den Küsten-Liebhaber der Dreh zu seinem ersten Dokumentarfilm, „Ostsee am Limit - Perspektivwechsel mit Benno Fürmann“, der am Mittwoch, 25. Dezember, 19.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt wird. (Bild: MDR / Thomas Koy)

Um Kraft zu tanken, zieht sich Benno Fürmann gern in die Natur zurück. Ein besonderes Erlebnis war für den Küsten-Liebhaber der Dreh zu seinem ersten Dokumentarfilm, „Ostsee am Limit - Perspektivwechsel mit Benno Fürmann“, der am Mittwoch, 25. Dezember, 19.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt wird. (Bild: MDR / Thomas Koy)

teleschau: Wie haben Sie selbst die Wende und die Zeit direkt danach erlebt?

Benno Fürmann: Ich besuchte auf Wunsch meiner Großmutter und meiner Tante ein Internat in Oberkassel bei Bonn. Ich war schlecht in der Schule und sollte meine Mittlere Reife auf dem Gymnasium beenden, um nicht am Ende der 10. Klasse mit erweitertem Hauptschulabschluss dazustehen, wie ich es damals wollte. Meine Familie fand das natürlich überhaupt nicht lustig. Insofern war es die Internatssekretärin und nicht die Familie, die mir sagte, dass die Mauer gefallen sei. Ich habe ihr das erst nicht geglaubt, saß aber 48 Stunden später im Zug.

teleschau: Was waren Ihre ersten Eindrücke, als Sie nach Berlin kamen?

Der neue Intendant Gerd Kolberg (Benno Fürmann) plant großes - nur leider ohne Uschi (Petra Kleinert). Aus ihrer Kantine soll ein Sternerestaurant werden. (Bild: ZDF/Hannes Hubach)

Der neue Intendant Gerd Kolberg (Benno Fürmann) plant großes - nur leider ohne Uschi (Petra Kleinert). Aus ihrer Kantine soll ein Sternerestaurant werden. (Bild: ZDF/Hannes Hubach)

Benno Fürmann: Ich bin direkt mit meinen Jungs in einem Strich-Acht-Mercedes durch die Nacht in den dunklen Ostteil der Stadt gefahren, in irgendwelche Bars. Wir wussten nicht, wo wir waren oder wen wir kennengelernt haben, aber es war alles aufregend und chaotisch. Als wir später betrunken mit dem Hammer auf der Mauer herumklopften, stellten wir fest, dass das schon ein stabiles Bauwerk war, das unser Berlin für lange Zeit zerteilt hat.

„Mit wachem Kopf und warmem Herzen durch den Flaschenhals“

teleschau: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie am Morgen nach der US-Wahl die Nachrichten hörten und klar wurde, dass Donald Trump wieder Präsident werden wird?

Benno Fürmann, hier in der Doku „Ostsee am Limit“, hat schon vieles gesehen und erlebt. Seine Spiritualität hat ihm immer wieder durch Krisen geholfen. (Bild: MDR / Christian Werner )

Benno Fürmann, hier in der Doku „Ostsee am Limit“, hat schon vieles gesehen und erlebt. Seine Spiritualität hat ihm immer wieder durch Krisen geholfen. (Bild: MDR / Christian Werner )

Benno Fürmann: Ich war fassungslos. Ich war davon ausgegangen, dass ich auf meiner „Süddeutschen“-App nur eine Hochrechnung lese, aber dann hatte ich schon das Ergebnis. Das zog mir die Schuhe aus, gleichwohl ich auch ein bisschen damit gerechnet hatte. Ich habe eine Weile in Amerika gelebt, und für mich war dort alles voller, cooler und sexier, als ich 20 war. Aber jetzt habe ich wirklich mit Befremden auf dieses Wahlergebnis geschaut. Es ist ein Mensch mit faschistoiden Tendenzen, der die amerikanische Demokratie so gefährlich zu einem totalitären System umbauen kann wie vor ihm noch keiner, gewählt worden. Trotzdem spüre ich in mir Hoffnung, ein Ja zum Leben, und ich weiß in meinem Kopf, dass das nicht das Ende aller Tage ist.

teleschau: Ist das nicht ein Widerspruch?

Benno Fürmann: Wir haben gerade ziemlich wenig Gewissheit, außer der, dass es irgendwie weitergeht. Am selben Tag des Wahlergebnisses ist uns die Ampel-Koalition um die Ohren geflogen. Es sind politisch extrem unsichere Zeiten. Was mir am meisten Hoffnung gibt in Phasen, in denen ich mit meinem Latein am Ende bin, ist, dass auf die Nacht der Tag folgt, dass das Leben in Wellen stattfindet. Das haben die Buddhisten am besten verstanden: Alles ist ein permanenter Wandel. Diese Dynamik finde ich hochspannend. Gerade müssen wir anscheinend mit wachem Kopf und warmem Herzen durch einen Flaschenhals. Wahrscheinlich sind wir gut damit beraten, uns auf eine unzuverlässige Zeit einzustellen, durch die wir uns irgendwie navigieren müssen. Aber ich bin nicht trostlos oder niedergeschlagen, warum auch immer.

Es darf auch gern mal witzig sein: Im passenden Styling kreuzte Benno Fürmann in „Für immer Freibad“ am Pool auf (mit Tyrell Otoo, links, Max Schimmelpfennig, hinten, und Pheline Roggan). (Bild: ZDF / Britta Krehl)

Es darf auch gern mal witzig sein: Im passenden Styling kreuzte Benno Fürmann in „Für immer Freibad“ am Pool auf (mit Tyrell Otoo, links, Max Schimmelpfennig, hinten, und Pheline Roggan). (Bild: ZDF / Britta Krehl)

teleschau: Können Sie als früher in Amerika lebender Mensch erklären, was die Amerikaner an Trump finden?

Benno Fürmann: (überlegt) Ich glaube, Trump hat das drauf, was Erdogan beherrscht, was Stimmen aus der AfD und gewisse Österreicher können: eine Kunst der Demagogie, die Menschen einflüstert, dass da einer von ihnen spricht. Das Establishment sind die anderen. Aber hier haben wir einen Menschen, der ein Tycoon ist, ein absoluter Kapitalist, der es aber trotzdem schafft, Arbeitern das Gefühl zu geben, da spricht einer von ihnen. Das hinzukriegen, ist schon ein Meisterwerk.

Angst nutzen, Feindbilder kreieren

Ostseeliebhaber Benno Fürmann nimmt das Publikum mit auf eine faszinierende Reise an und auf die Ostsee, das „Baltische Meer“.  (Bild:  MDR / Christian Werner)

Ostseeliebhaber Benno Fürmann nimmt das Publikum mit auf eine faszinierende Reise an und auf die Ostsee, das „Baltische Meer“. (Bild: MDR / Christian Werner)

teleschau: Wie schaffen diese Menschen es Ihrer Meinung nach, damit die Massen zu begeistern?

Benno Fürmann: Ich glaube, sie appellieren an die Unzufriedenheit. Es geht ja immer gegen die Anderen, es ist Identität durch Abgrenzung von anderen, dadurch, dass man ganz klare Feindbilder hat. Es sind bei Trump immer die Migranten, bei Erdogan sind es die Europäer und die Israelis. Die Erfolgsrezepte dieser Politiker funktionieren dadurch, dass man etwas ganz klar benennt, nämlich den vermeintlichen Feind, und wer den nicht sieht, der ist naiv. Und wenn man dieses Problem angeht, dann gibt es wieder Hoffnung und Prosperität für alle. Insofern wählt doch mich, bitteschön. Das greift!

teleschau: Das haben wir in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit auch erlebt ...

Benno Fürmann (Mitte) mit Fischer Mathias Labahn (rechts) aus Freest (Vorpommern-Greifswald) beim Auslaufen des Kutters zum Fischfang auf der Ostsee. (Bild:  MDR / Christian Werner)

Benno Fürmann (Mitte) mit Fischer Mathias Labahn (rechts) aus Freest (Vorpommern-Greifswald) beim Auslaufen des Kutters zum Fischfang auf der Ostsee. (Bild: MDR / Christian Werner)

Benno Fürmann: Genau. Die Komplexität der Welt runterzubrechen auf die Unzufriedenheit und Verunsicherung der Menschen, ihre Angst ganz klar zu benutzen, um seinen eigenen Vorteil daraus zu ziehen und im Gegenzug klare Feindbilder anzubieten, das ist ein Rezept, das sich erschreckend oft wahnsinnig gut verfängt. Mal schauen, wie es jetzt bei uns weitergeht.

teleschau: Sie haben den Buddhismus angesprochen, Sie beten und meditieren, sind aber nicht getauft. Wie sind Sie zum Glauben gekommen?

Benno Fürmann: Ich komme aus einem 70er-Jahre Polit-Haushalt. Religion und Spiritualität gab es bei uns zu Hause nicht. Aber wenn ich meine Familie mütterlicherseits im Westen besuchte, ging ich mit in die Kirche. Mein Cousin bekam dann die Oblate und den Messwein, und ich war ein bisschen neidisch und fand es aufregend, dass es dort Rituale gab, die ich nur peripher verstand, die aber eine Zusammengehörigkeit kreierten.

Schwindlig vor Überforderung

Die Meeresbiologin Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, und Ostseeliebhaber Benno Fürmann vor einem Tauchgang zu den neu angelegten Seegraswiesen am Falkensteiner Strand in Kiel. (Bild:  MDR / Christian Werner)

Die Meeresbiologin Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, und Ostseeliebhaber Benno Fürmann vor einem Tauchgang zu den neu angelegten Seegraswiesen am Falkensteiner Strand in Kiel. (Bild: MDR / Christian Werner)

teleschau: Wie näherten Sie sich dem Thema weiter an?

Benno Fürmann: Ich habe immer viel gelesen, gerne auch über spirituelle Zusammenhänge. Ganz früh hatte ich schon das Daodejing zu Hause, die Grundschrift des Taoismus, und auch eine Bibel, um das Buch, auf das sich in unserem Kulturkreis so viel bezieht, aus dem so viele Redewendungen stammen, ein bisschen verstehen zu können. Außerdem habe ich mich immer wieder mit Lehrern, mit Meistern unterhalten und auseinandergesetzt. Ob ich in Indien zehn Tage in einem Schweigekloster meditierte, mit anderen Interessierten das Christentum erörterte oder mich mit muslimischen Freunden über den Islam austauschte - meine Gottesbeziehung ist die von einem Suchen nach meiner Wahrheit und einem Erfühlen meiner Wahrheit. Das ist mein Lebensprozess, ein großer Teil meiner Lebensbewegung. Meine innere Ausrichtung, für mich so zu leben, dass ich dieser Anbindung, die ich in meiner Tiefe empfinde, der Raum gebe und sie praktiziere. Da bin ich fern von einer bestehenden Auslegung der Gottesgläubigkeit unterwegs.

teleschau: Deswegen kommt auch eine Taufe für Sie nicht infrage?

Benno Fürmann: Nicht wirklich. Aber ich lese gerade ein Buch von David Steindl-Rast, den ich ganz toll finde. Das ist ein Benediktinermönch, 98 Jahre alt, der in den 50-ern in die Vereinigten Staaten immigrierte und dort für sich den Zen-Buddhismus entdeckte. In seinem Glauben ist er so frei, dass er bei Teilen der katholischen Kirche nicht so gut gelitten ist, wenn er sagt - so zumindest verstehe ich ihn -, dass Glaube weniger eine Frage der Konfession sei als das absolute Vertrauen und die absolute Hingabe an das Göttliche und das Leben. Er benutzt den Gottesbegriff gar nicht so viel, trotzdem sind seine Schriften zutiefst religiös und christlich geprägt spirituell. Denn sobald du das Wort Gott benutzt, geht es los mit der Personifizierung und dem Dualismus und mit irgendwelchen Bildern, die wir im Kopf haben.

teleschau: Sie haben in Ihrem Leben schon viel Traumatisches erlebt: den frühen Verlust der Eltern, einen schweren Unfall im Jugendalter. Hat der Glaube Ihnen dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen und Ihrem Leben eine Richtung zu geben?

Benno Fürmann: (überlegt) Im Kopf war mir ganz oft im Leben schwindlig vor Überforderung. Gleichzeitig habe ich immer wieder eine ganz tiefe Kraft in mir gespürt. Die kommt ja nicht von mir. Ich habe nicht die Wärme meines Herzens kreiert, ich sorge nicht dafür, dass meine Lunge den Sauerstoff einzieht. Da ist etwas, das uns alle durchs Leben trägt und das uns den nächsten Schritt gehen lässt. Wie man das jetzt nennt, ob es die Natur ist, ob es Gott ist, das Göttliche oder die Kraft des Universums, das sei jedem dahingestellt. Aber diese Kraft hat mich durch die schwierigen Zeiten irgendwie getragen, sonst würden wir dieses Gespräch nicht führen (lacht). Ich bin dankbar dafür, dass es so ist. (tsch)