Der neue „Bibi & Tina“-Streifen steht seit Tagen in der Kritik: Kinder sollen wegen der teils brutalen Szenen weinend den Kinosaal verlassen haben. Nun äußert sich auch der Regisseur Detlev Buck zu den Vorwürfen.
„Bibi & Tina“-Film zu brutal?Kinder verlassen weinend das Kino – jetzt äußert sich der Regisseur

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Der neue „Bibi & Tina“-Film gerät in die Kritik: Jetzt nimmt Regisseur Detlev Buck (rechts) zu den Vorwürfen Stellung. Das Foto entstand bei den Dreharbeiten für den Film im Juli 2021 und zeigt ihn mit Harriet Herbig-Matten (l.) als Tina und Katharina Hirschberg als Bibi.
Dieser Kinobesuch endete für viele jüngere Besucherinnen und Besucher vermutlich anders als geplant: Fluchtartig sollen verängstigte Kinder den Kinosaal verlassen haben – und das bei einem Kinderfilm, der eigentlich ab FSK 0 freigegeben ist.
Acht Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Teils hat Regisseur Detlev Buck (59) Ende Juli einen neuen Film der „Bibi & Tina“-Reihe auf die Leinwand gebracht. Doch der neue Streifen „Bibi & Tina – Einfach anders“ sorgt nun für Aufsehen.
Neuer „Bibi & Tina“-Film: Eltern und Kinder stürmen wegen brutaler Szenen aus dem Kinosaal
Als zu brutal und gruselig werden nämlich einige Szenen des neuen Films empfunden. Das schildern Eltern, die den Film gesehen haben, gegenüber RTL. So köpfte beispielsweise ein Mann mit seinem Schwert einen Teddybären.
Doch dabei bleibt es nicht: In einer anderen Szene verfolgt ein Vampir einen Mann und schließt ihn in einem Sarg ein. Außerdem bekommen es Bibi und ihre Freundin Tina mit Aliens und Meteoriteneinschlägen zu tun.
Für die Nerven mancher Kinder war das einfach zu viel: Laut dem Bericht verließen mehrere Kinder mitten in der Vorstellung weinend den Kinosaal. Als „Albtraum verdächtig“ wird der eigentliche Kinderfilm von einer Mutter beschrieben.
Ist der neue „Bibi & Tina“-Film zu brutal für Kinder?
Ist der Film etwa zu brutal? Nein, findet die FSK: „Die schwungvoll und mit viel Humor sowie fantastischen Elementen erzählte Geschichte ist jederzeit kindgerecht erzählt“, rechtfertigt die Prüfstelle ihre Entscheidung, die Verfilmung des Zeichentrick-Klassikers für alle Altersklassen freizugeben.
Durch die realitätsferne Überzeichnung und slapstickhafte Momente, Musikeinlagen und die Betonung positiver Werte sei das Gesehene für Kinder im Vorschulalter ohne Beeinträchtigungen zu verarbeiten, so die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK).
„Bibi & Tina“-Film in der Kritik: Jetzt äußert sich Regisseur Detlev Buck
Ähnlich sieht das auch der Regisseur des Films, Detlev Buck. Nicht jedes Unglück sei eine Katastrophe, meint der 59-Jährige in einem Interview mit dem „Stern“, und erklärte anhand einer persönlichen Anekdote, warum man auch jungen Menschen etwas zumuten könne.
„Die Knopfaugen von meinem Teddy waren abgefallen und wurden von meiner Mutter auch wieder angenäht, das werde ich nie vergessen. Die Erfahrung, dass, wenn etwas kaputtgeht, es auch wieder heil gemacht werden kann, wollte ich weitergeben“, erzählt Detlev Buck.
Das Weinen sei ein Teil von Erfahrung, am Ende gehe in dem Film alles gut aus, und das sei laut ihm die schönste Erfahrung, die man machen könne. „Aber vorher muss es Höhen und Tiefen geben, das nennt man Dramaturgie, sonst ist alles gleich!“, so Detlev Buck. (jhd)