The Biggest LoserFavorit nimmt plötzlich zu statt ab – keiner kann's fassen

Hochmut kommt vor dem Fall. Auch, wenn man auf die Waage steigt. Nach drei Monaten der Schinderei erlebte einer der Kilo-Kämpfer von „The Biggest Loser“ (SAT.1) den absoluten Super-GAU. Geflucht und geschimpft wurde kurz vor dem Viertelfinale aber über ganz andere Dinge.

Eine Zahl wie eine Ohrfeige: 1,0 Kilogramm PLUS!

Da waren nicht nur die „The Biggest Loser“-Coaches Dr. Christine Theiss und Ramin Abtin vor Schock sprachlos. Vor allem dem „Waage-Opfer“ Ben klappte die Kinnlade nach unten.

Biggest-Loser-Favorit Ben bricht ein

Die „Maschine“, die bislang in knapp drei Monaten 38,9 Kilogramm abgenommen hatte, brach zur Unzeit ein, nämlich kurz vor dem Viertelfinale. Wie konnte das passieren? Und war da noch was zu „reparieren“?

Letzte Woche musste niemand gehen. Umstyling, Besuch aus der Heimat - die noch acht Pfund-Fighter ließen sich Herz und Seele streicheln. Damit war jetzt Schluss.

Die Coaches riefen zur „Matchfield-Woche“. Das staubige Geläuf entwickelte sich zum Spielfeld des Grauens, denn es galt drei Challenges in Serie zu bestehen.

Und bei jeder änderte sich der Austragungsmodus und bei jeder winkte 500 Gramm Gewichtsbonus für die Sieger. „Das gab es noch nie“, betonten Christine Theiss und Ramin Abtin. Wer ins Viertelfinale wollte, musste Besonderes leisten.

Ach, du dickes Ding! Ben, bisher die „Abspeck-Machine“, hat bei „The Biggest Loser“ zuletzt ein Kilogramm zugenommen! (Bild: Joyn)

Ach, du dickes Ding! Ben, bisher die „Abspeck-Machine“, hat bei „The Biggest Loser“ zuletzt ein Kilogramm zugenommen! (Bild: Joyn)

Es schien wie eine gemähte Wiese für Ben. Der brachte aus der letzten Challenge bereits einen Gewichtsbonus von 500 Gramm mit. Er war seit Wochen einer der beständigsten Kandidaten.

Viermal gewann er mit der höchsten prozentualen Gewichtsabnahme die Waage. Vorletzte Woche aber hatte er Glück. Da legte er erstmals die schlechteste Camp-Leistung hin. Sein Team rettete ihn. Denn das war stärker als das gegnerische. Von dem mussten Franz und Toni gehen, obwohl sie mehr abgenommen hatten als Ben.

„Ich bin der Gamechanger!“ - „Sultan“ Purja verspekuliert sich

Bei den Challenges der „Matchfield-Woche“ legte Ben ordentlich los. Bei der ersten Challenge wieder im Teammodus. Beim Bälle-Balancieren hatte Team Gelb (Michelle, Roswitha, Sara, Purja) zwar den besseren Start dank der besseren Taktik. Weil die vier aber nicht auf Schwächen reagierten, sondern „stur durchgezogen haben“ (Sara), gerieten sie ins Hintertreffen.

„Das ist kein Ferienlager, das ist 'Biggest Loser'!“ Coach Ramin trötete um 6.26 Uhr mit der Wecksirene. (Bild: Joyn)

„Das ist kein Ferienlager, das ist 'Biggest Loser'!“ Coach Ramin trötete um 6.26 Uhr mit der Wecksirene. (Bild: Joyn)

Die Blauen (Angelina, Nicole, Ben, Jonas) guckten zwar die Taktik bei Gelb ab, perfektionierten sie dann aber und gewannen souverän. Purjas Ankündigung (“Ich bin der Sultan, ich bin der Gamechanger“) erwies sich als heiße Luft.

Gut Ding braucht Weile: Ben und Jonas gewinnen die zweite Chalenge

Es ging gleich am nächsten Morgen weiter mit der zweiten Challenge, diesmal paarweise. Die Zusammenstellung der Duos verlief vor allem für Michelle und Angelina frustrierend, denn die anderen (Ben und Jonas, Roswitha und Purja sowie Nicole und Sara) fanden ihre Wunschpartner - Michelle und Angelina blieben übrig. „Viel Auswahl gibt's ja nicht mehr“, resignierte Michelle. „Dann muss ich halt mit Angelina.“ - „Grenzenloses Vertrauen“, das die Kandidaten bei der Challenge brauchten, klingt anders.

Denn beim Wettkampf musste eine „sehende“ Person den „blinden“ Partner durch einen Parcours lotsen. Dabei ging es um Schnelligkeit, aber vor allem um Sicherheit. Für jeden Fehler gab es Strafsekunden. Team Grün (Nicole & Sara) war am schnellsten unterwegs, hatte aber die meisten Fehler - und rutschte auf Rang vier.

Das blaue Duo (Ben & Jonas) dagegen nahm sich am meisten Zeit, war eine ganze Minute langsamer als die Grünen. Und siegte doch überlegen, weil es keinen einzigen Fehler machte. „Ich war selten glücklicher“, freute sich Jonas über seine bereits 1000 Gramm Waage-Bonus.

Ben gewinnt die vierte Challenge hintereinander

Die dritte Challenge wurde im Einzelkämpfermodus ausgetragen. Hier mussten nicht nur Sandkörbe möglichst lange in der Luft gehalten werden. Im wahrsten Sinne des Wortes kam erschwerend hinzu, dass sich die Kilo-Kämpfer gegenseitig kiloweise zusätzlichen Sand einschenkten. Da wurden dann auch persönliche Animositäten ausgetragen, wie etwa zwischen Roswitha und Angelina, die sich zuvor wegen des Küchendienstes ein wenig gezofft hatten.

Beim Karaoke-Abend lief Jonas zu großer Form auf und gab eine männliche Taylor Swift. (Bild: Joyn)

Beim Karaoke-Abend lief Jonas zu großer Form auf und gab eine männliche Taylor Swift. (Bild: Joyn)

Als Erste wurde aber Michelle rausgespielt, Roswitha und Sara mussten als Nächste ihre Körbe fallen lassen. Purja, der Tapsige, wurde wegen wiederholter Regelmissachtung disqualifiziert. Als es auch Nicole und Angelina erwischte, gab es zum wiederholten Mal den „Showdown der Giganten“ - Ben gegen Jonas. Erneut setzte sich Ben durch. Jonas musste nach 70 Minuten frustriert aufgeben. Und Ben hatte die vierte Challenge in Serie gewonnen - und zwei Kilo Gewichtsbonus.

Ramin ermahnt Michelle: „Ich erwarte Ehrlichkeit“

„Harte Arbeit macht sich bezahlt“. Roswitha zeigte auf der Wwaage mit minus 2,5 Kilogramm das beste Ergebnis aller Frauen. (Bild: Joyn)

„Harte Arbeit macht sich bezahlt“. Roswitha zeigte auf der Wwaage mit minus 2,5 Kilogramm das beste Ergebnis aller Frauen. (Bild: Joyn)

Ein bisschen Motivation und Entspannung gab es doch noch. In einem Video grüßten ehemalige TBL-Teilnehmer ihre Nachfolger. „Es wird sich lohnen“, meinte Vorjahressieger Giulio. Valentina, Siegerin 2023, forderte: „Kämpft bis zum Schluss.“ Damit heizte sie vor allem Purja an, der ein großer Fan von ihr ist: „Valentina hat damals alles auseinandergenommen.“

„Wow, wo hat er das denn hergezaubert?“ Coach Ramin konnte die Top-Leistung von Jonas nbeinahe nicht glauben. (Bild: Joyn)

„Wow, wo hat er das denn hergezaubert?“ Coach Ramin konnte die Top-Leistung von Jonas nbeinahe nicht glauben. (Bild: Joyn)

Bei einem Karaoke-Abend zeigte sich Jonas als Entertainer in Bestform, brachte sogar Christine Theiss als Duett-Partnerin auf den „Dancefloor“. Währenddessen sprach Ramin mit Michelle, weil der erkannte: Seit dem Umstyling und dem Besuch ihres Freundes war „Michelle down“. Er kam ihr dann auch noch auf die Schliche, dass sie ihn angelogen hatte, was ihr Trainingspensum anging - sie hatte weit weniger gearbeitet, als sie ihm vorgaukelte. „Ich erwarte Ehrlichkeit“, meinte der Coach, „ich reiß' dir doch nicht den Kopf ab. Und wenn, dann setz ich dir schon wieder drauf.“

Michelle faucht über Ben: „Hinterlistiges, kleines Baby“

Michelles Lüge war auch bei Ben Thema. Der fand das „enttäuschend“ und meinte über seine eigene Einstellung: „Ich will hier aus eigener Kraft weiterkommen. Ich will nicht wegen des Bonus weiterkommen, das wär ja erbärmlich.“ Als er das sagte, saß Michelle nebenan und hörte mit - und war bedient. „Warum kehrt er nicht vor seiner eigenen Tür? Der ist 40 und geistig wie ein 20-Jähriger. So ein hinterlistiges, kleines Baby.“

Und dann ging's auf die Waage, die einzig wahre Instanz. 4,60 Kilogramm minus (Jonas), 2,80 Kilo weggeschmolzen (Purja), 2,5 Kilo weniger (Roswitha), 2,3 Kilo futsch (Sara) - es gab Top-Leistungen zu bestaunen. Roswitha und Purja freuten sich zudem, dass sie endlich „UHu“ sind - unter 100 Kilogramm.

400 Gramm waren zu wenig. Weil Ben so viel Gewichtsboni angesammelt hatte, musste Michelle das Camp verlassen. (Bild: Joyn)

400 Gramm waren zu wenig. Weil Ben so viel Gewichtsboni angesammelt hatte, musste Michelle das Camp verlassen. (Bild: Joyn)

Und dann kam Ben und allen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Ich bin enttäuscht und kann's mir nicht erklären“, stammelte er. Ramin schon: „Vielleicht setzt er zu viel auf Sport und zu wenig aufs Essen.“ Michelle stützte den Eindruck: „Wenn einer den ganzen Tag immer wieder was isst, kann's nicht klappen.“

Michelle muss gehen: „Es ist eine extrem krasse Zeit hier“

Blöd nur, dass Michelle selbst nur 400 Gramm abnahm. „Das bestätigt den Eindruck“, meinte Ramin: „Luft raus, Kopf und Körper müde.“ Christine sah es ähnlich: „Sie kam die ganze Woche nicht aus dem Quark.“

Am Ende rettete Ben dann ausgerechnet der „erbärmliche“ Bonus. Er fand's trotzdem „gerecht“, weil Michelle „halt gar nichts gemacht hat“. Christine sah es deutlich differenzierter: „Das war ein Schuss vor den Bug. Wenn er jetzt nichts ändert, dann war's das - und zwar zu Recht.“

Ben durfte bleiben, Michelle musste gehen. Unter Tränen, aber erhobenen Hauptes. „Ich habe fast 20 Kilo abgenommen und bin dankbar für alles. Ich würde jedem raten, der wie wir Probleme mit dem Gewicht oder sich selbst hat, hier mitzumachen.“ Aber: „Es ist eine extrem krasse Zeit hier. Jeder unterschätzt, was hier mit einem passiert.“

Trotzdem lauteten ihre Abschiedsworte: „TBL war die beste Entscheidung meines Lebens.“ (tsch)