Alles neu macht die 17. Staffel von „The Biggest Loser“ (SAT.1). Kein Bootcamp, zwei Wochen lang kein Exit. In Woche drei gab es viel Drama um heimlich genaschte Süßigkeiten und Freud und Leid und Jubel und Jammer auf der Waage. Und dann - was erlaube SAT.1?! - einer der krassesten Cliffhanger überhaupt.
„Alle hassen mich“„Biggest Loser“-Kandidat gerät nach Schokoriegel-Schummel ins Visier
„Toni und Celina, Philipp und Jessica, euch muss ich mitteilen ...“, sprach „The Biggst Loser“-Coach Ramin Abtin bedeutungsschwer und dann kam: nix. Beziehungsweise „Und nächste Woche bei 'The Biggest Loser'.“ Das dürfte einer der krassesten Cliffhanger in der Geschichte des TV-Formats gewesen sein.
Ebenso beschäftigte die Fans aber die Frage: „Wer hat die Schokolade genommen?“ Denn das war der ganz große Eklat im Camp: „Der Kühlschrank der Versuchung“ hatte sein erstes Opfer gefunden. Das dann aber zu feige war, sich, den Abspeck-Kollegen und den gefrusteten Trainern den „Moment der Charakterschwäche“ einzugestehen.
„Biggest Loser“: Schummel-Verdacht sorgt für Ärger
Das war schon ein Tiefpunkt, vor allem für die Trainer Christine Theiss und Ramin Abtin. Ein Kandidat, der es in Kauf nimmt, dass ob seines Schweigens die ganze Truppe bestraft wird (die ganze Woche war das Gym für alle gesperrt und es musste im staubigen Sand trainiert werden)? Das ist schon ein ziemlich fauler Apfel, Misstrauen machte sich umgehend breit. Vor allem gegenüber Camp-Youngster Purja. Der hatte schon vorher angekündigt: „Wenn ich Bock habe, dann ess' ich. Ich versuch aber, nicht zu essen.“ Ramin beteuerte er: „Ich war's nicht.“ Die anderen sahen es anders. Purja: „Ich spüre ihre Blicke, alle hassen mich, sie wollen mich loswerden.“
Okay, es waren „nur“ zwei Schokoriegel aus dem „Kühlschrank der Versuchung“ verschwunden. Man sei sich „1000-prozentig sicher“, richtig gezählt zu haben, meinte „Verbindungsmann“ Martin, Kandidat von 2024. Die langen Gesichter, die die Trainer machten, hatten auch die Zuschauenden. Bis zum Ende der Sendung wurde nicht offenbart, wer die Naschkatze war. Nicht mal der Appell von Kandidat Alex konnte den oder die Sünderin zum Geständnis bewegen: „Wer nicht aufsteht, verliert das Gesicht vor uns, vor seiner Familie, vor ganz Deutschland und vor sich.“ Schokoriegel-Gate blieb ungelöst.
Auch sonst gab's Drama. Alex und Sara gingen auf Purja los. „Der macht nur was, wenn die Trainer oder die Kameras dabei sind.“ Ein als klärendes Gespräch geplantes Treffen eskalierte zur Brüllerei. Purja fühlte sich missverstanden, Alex meinte, Purja verstehe nichts. „Er ist entweder ein hoffnungsloser Fall oder ein atemberaubender Schauspieler. Ich vermute Ersteres.“ Sein grimmiges Fazit: „Wenn's die Möglichkeit gibt, ihn rauszukicken: ab nach Hause!“
Es wird viel gemault. Dabei haben es die Pfund-Fighter ganz beschaulich. Der Teamwettbewerb: Medizinbälle in einen Ring rollen. Die Challenge: Klötze gemeinsam gegeneinander pressend über einen Zehn-Meter-Parcours balancieren. Wenn man da an die Bergläufe oder die Traktorzieherei von früher denkt ...
Kaum Peitsche, aber Zuckerbrot. Es wurden schon die ersten motivierenden Botschaften von daheim gewährt, die Michelle, Celina, Jonas und Toni tränenreich goutierten. Eigentlich hatte Angelina dieses Zuckerl gewonnen, aber sie erkannte: „Michelle will das mehr als ich, ich halt's noch ohne aus.“ Mit dieser selbstlosen Geste kam Michelle erst gar nicht klar: „Wie lieb kann ein Mensch sein? So was hat noch nie jemand für mich gemacht.“ Früher hatte sie eher das Gegenteil erfahren. „Ich musste lernen, dass es nicht jeder so gut meint, wie er tut.“
Bei der Challenge gab es die große Überraschung, dass die lange kranke Roswitha und Purja den Balancewettbewerb gewannen. Franz: „Hättste auf die gewettet, wärst jetzt Millionär.“ Für den Sieg gab's ein Bonuskilo auf der Waage. Für Purja aber noch wichtiger. Er hatte vorher mit Jonas und Ben gewettet und musste von ihnen jetzt drei Tage lang „Sultan“ genannt werden. Was er natürlich prompt überreizte und auf alle ausdehnen wollte. Intimfeind Alex: „Das hat mich so abgefu.kt! Ich war so sauer. Den einen König nennen? Kindergartenka,ke!“
Wenn's den Eseln zu wohl wird, dann schickt TBL sie auf die Waage. Da wurden alle blass und schwitzten mit Bammel vor sich hin. Wenigstens das ist noch so wie immer. Die Leistungen waren überraschend - im positiven wie im negativen Sinn. So zimmerten die lange kranken Roswitha (beste Frau mit minus 5,6 Kilogramm) und Franz (zweitbester Mann mit minus 5,6 Kilo) amtliche Sensationen auf die Platte. Wogegen Celina und Philipp (beide minus 1,4 Kilo) bitter enttäuschten.
Unter der gelben Linie: Platzt Jessicas UHu-Traum auf Naxos?
Am Ende waren Roswitha und Purja (minus 4,8 Kilo) auch ohne Bonuskilo mit gemeinsam abgespeckten 10,4 Kilogramm das leistungsstärkste Duo (Purja: „Der Sultan kann nicht verlieren!“) vor Sara und Franz sowie Angelina und Jonas (jeweils 9,1 Kilo). Celina und Toni sowie Philipp und Jessica landeten mit prozentualen Gesamtabnahmen von 1,75 Prozent und 1,51 Prozent unter der gelben Linie. Bitter vor allem für Jessica, weil sie prozentual die zweitbeste Frau der Woche war. Aber ihr Partner Philipp (“Ich hab voll abgelost“) blieb einiges schuldig. Wusste auch Jessica: „Ich hätt' auf Kommando kotzen können.“
Jessica brachte noch 101,6 Kilo auf die Waage, hat bereits 9,4 Kilo abgespeckt. Ihr Traum (“Ich möchte nächste Woche ein Uhu werden und unter 100 landen“) dürfte nicht in Erfüllung gehen, jedenfalls nicht auf Naxos. Irgendwann muss die Zeit der Schonung ja vorbei sein. (tsch)