Dieser Auftritt sorgte für mächtig Furore: Beim berühmt-berüchtigten Coachella-Festival in der kalifornischen Wüste präsentierte Billie Eilish (22) erstmals einen Ausschnitt des Songs „Lunch“, welcher auf ihrem kommenden Album „Hit Me Hard And Soft“ zu finden sein wird.

Das Lied enthält einige sexuell ziemlich explizite Zeilen. So heißt es unter anderem: „I could eat that girl for lunch and she dances on my tongue, tastes like she might be the one.“ Sinngemäß übersetzt bedeutet das in etwa: „Ich könnte dieses Mädchen förmlich verschlingen und sie tanzt auf meiner Zunge und schmeckt, als könnte sie DIE EINE sein“.

Billie Eilish offenbar intime Details

In einem Interview mit der US-amerikanischen Ausgabe des Musikmagazin „Rolling Stone“ verriet sie nun, was hinter dem Song steckt – und sprach dabei offen wie wohl noch nie über die Themen Sex und Selbstbefriedigung.

So sagt Billie Eilish, die sich im vergangenen Jahr geoutet hatte, hier unter anderem Folgendes: „Ich habe einen Teil (des Lieds, Anm. d. Redaktion) geschrieben, bevor ich jemals etwas mit einem Mädchen gemacht habe. Und den Rest danach.“

Darüber hinaus gewährt die Sängerin einen sehr privaten Einblick in ihr Liebesleben. Dabei nimmt sie wie gewohnt kein Blatt vor den Mund: „Mein ganzes Leben lang war ich in Mädchen verliebt, aber ich habe es einfach nicht verstanden – bis mir letztes Jahr klar wurde, dass ich mein Gesicht in einer Vagina haben will.“

Dabei haben die Sängerin laut eigener Aussage eigentlich nie vorgehabt, über ihre Sexualität zu sprechen. „Es ist wirklich frustrierend für mich, dass dieses Thema aufgekommen ist.“

Worauf sie hier anspielt? Rund um Billie Eilishs Coming-out hatte es zeitweise Verwirrung gegeben. In einem Interview mit dem US-Magazin „Variety“ hatte die Musikerin gesagt: „Ich habe eine enge Verbindung zu Frauen in meinem Leben, den Freunden in meinem Leben, der Familie in meinem Leben. Ich fühle mich physisch von ihnen angezogen. Aber sie machen mir auch Angst, ihre Schönheit, ihre Präsenz.“ Darüber hinaus betonte sie in dem Gespräch mehrfach, wie attraktiv sie Frauen findet.

Kurz darauf wurde sie bei einem Event desselben Magazins Folgendes gefragt: „Billie, war die Story als Coming-out gedacht?“ Woraufhin diese antwortete: „Nein, war es nicht. Aber ich dachte irgendwie: War das nicht offensichtlich? Mir war nicht klar, dass Leute das nicht wissen.“ Sie sagte allerdings auch: „Aber ich habe den Artikel gesehen und dachte: ‚Oh, ich hatte wohl heute mein Coming-out.‘“

Kurz darauf wetterte Billie Eilish dann jedoch plötzlich bei Instagram gegen „Variety“. Zu einem Foto, das sie mit heruntergelassener Hose zeigte, schrieb sie: „Danke, Variety, für den Award und dafür, dass ihr mich auf einem roten Teppich um 11 Uhr Morgens geoutet habt, anstatt über irgendwas Wichtiges zu reden.“ Und weiter: „Ich mag Jungen und ich mag Mädchen, lasst mich damit in Ruhe, wen interessiert das!?“

Im Interview mit dem „Rolling Stone“ erklärt der Popstar nun, dass sie mit dem Instagram-Posting überreagiert habe. „Die ganze Welt hatte plötzlich entschieden, wer ich war, und ich konnte nicht dazu sagen oder irgendetwas davon kontrollieren. Niemand sollte unter Druck gesetzt werden, entweder das eine oder das andere sein zu müssen.“

Sie habe Menschen kennengelernt, die sich ihrer Sexualität erst in den Vierzigern, Fünfzigern oder Sechzigern bewusst geworden seien. „Es dauert eine Weile, sich selbst zu finden. Und ich denke, es ist wirklich unfair, wie man durch das Internet dazu gedrängt wird, darüber zu reden, wer und was man ist.“

Auch darüber gewährt Billie Eilish in dem Gespräch sehr intime Einblicke. Auf die Frage, was sie am liebsten tue, um sich zu entspannen, antwortet sie kurz und knapp: „Sex.“ Das sei buchstäblich ihr Lieblingsthema: „Ich spreche grundsätzlich über Sex, wann immer ich kann.“

Als Frau habe sie die Erfahrung machen müssen, dass das Thema auf seltsame Weise betrachtet werde. „Es ist den Leuten so unangenehm, darüber zu reden, und sie finden es seltsam, wenn Frauen sich in ihrer Sexualität sehr wohlfühlen und damit kommunizieren können.“ Das müsse sich ändern.

Billie Eilish: „Ich sollte einen Doktortitel in Masturbation haben.“

So sei etwa Selbstbefriedigung ein „enormer, enormer“ Teil ihres Lebens und eine „große, große Hilfe“ für sie. Als jemand, der sein ganzes Leben lang mit „extremen Körperproblemen und Dysmorphie“ gekämpft habe, könne sie das gar nicht genug betonen.

Coming-out

Worin besteht der Unterschied zu einem Outing?

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Am liebsten masturbiere sie vor einem Spiegel: „Zum Teil, weil es heiß ist, aber auch, weil ich dabei eine so unverfälschte, tiefe Verbindung zu mir selbst und meinem Körper habe und eine Liebe zu meinem Körper empfinde, wie ich sie noch nie hatte.“

Und weiter: „Du kannst den Raum abdunkeln, ein bestimmtes Outfit tragen oder eine bestimmte Position einnehmen, um sicherzustellen, dass du dir selbst gefällst.“ Nach ihren Ausführungen zieht Billie Eilish schließlich das Fazit: „Ich sollte einen Doktortitel in Masturbation haben.“