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Corona-DebatteRichard David Precht erwartet „eine öffentliche Entschuldigung“

Richard David Precht wartet „noch auf ein paar Entschuldigungsanrufe“, erklärte er im YouTube-Talk „Jung & Naiv“. (Bild: 2022 Getty Images/Andreas Rentz)

Richard David Precht wartet „noch auf ein paar Entschuldigungsanrufe“, erklärte er im YouTube-Talk „Jung & Naiv“. (Bild: 2022 Getty Images/Andreas Rentz)

Im Zuge der Corona-Pandemie sprach sich Richard David Precht gegen eine Impfplicht für Kinder aus. Im Online-Talk „Jung & Naiv“ forderte der Philosoph nun eine „vernünftige gesellschaftliche Aufarbeitung“ der Krisenzeit - und eine Entschuldigung der Medien.

„Am Anfang von Corona meintest du: In ein paar Jahren werden wir gar nicht mehr über die Corona-Zeit reden“, erinnerte Tilo Jung seinen Talk-Gast Richard David Precht in der aktuellen Ausgabe des Online-Formats „Jung & Naiv“. „Wir reden jetzt über die mangelhafte Krisenbewältigung und das, was damals unter den Teppich gekehrt wurde“, räumte Precht ein. „Aber da reden wir viel zu wenig drüber. Ich warte auch noch auf ein paar Entschuldigungsanrufe.“

Der Philosoph und Schriftsteller hatte sich 2021 klar gegen eine Corona-Impfpflicht für Kinder ausgesprochen. „Da ging es noch weitestgehend darum, dass ein großer öffentlicher Druck entstand auf Eltern, sie sollten ihre Kinder impfen“, resümierte Precht nun. „Und da war ich dagegen. Heute würde es auch niemand mehr machen, weil es von Anfang an Riesenquatsch war, die Kinder zu impfen. Völlig daneben.“

Schützt die Corona-Impfung „überhaupt nicht“ vor Ansteckung?

Precht erklärte: Da der Impfstoff „ja nicht vor Ansteckung schützt“, sei die Impfung von Kindern „nicht um ihrer selbst Willen“ geschehen, sondern, um Erwachsene nicht anzustecken. „Jetzt wissen wir aber, dass eine Impfung vor Ansteckung überhaupt nicht schützt. Das macht offensichtlich überhaupt gar keinen großen Unterschied.“ Dem widersprach Jung. „Fakt ist, dass das schon geschützt hat, nur nicht so sehr, wie behauptet wurde“, stellte der Journalist klar.

Sein Gast wiederum beharrte auf seinem Standpunkt: Um eine derartige Maßnahme zu rechtfertigen, hätte es einen nahezu „hundertprozentigen Schutz geben müssen“, befand Precht. „Und da sind wir ganz, ganz weit davon entfernt. Minimal, und das rechtfertigt eine solche Maßnahme nicht. Weil es sich um einen Impfstoff handelte, der an Kindern natürlich nicht erprobt wurde, und Kinder sind pharmakologisch betrachtet keine kleinen Erwachsenen.“ Dass Kinder „für einen guten Zweck geimpft“ werden sollten - etwa, um die Krankenhäuser zu entlasten - widerspreche der Menschenwürde. Precht wiederholte: „Es gibt starke Argumente, warum es falsch war, Kinder zu impfen.“

Aufgrund seiner Äußerungen war Precht zum damaligen Zeitpunkt vielfach kritisiert worden - und das, betonte Precht, nachdem er zuvor vor allem von „Corona-Gegnern und von vielen Leuten am rechten Rand der Gesellschaft“ Hassnachrichten erhalten habe. Dann jedoch hätten ihn verschiedene Medien ausgerechnet „dort einsortiert, wo die Leute saßen, die mir vorher Morddrohungen geschickt haben“. Er wünsche sich „eine vernünftige gesellschaftliche Aufarbeitung“, stellte Precht klar. „Ich warte auf eine öffentliche Entschuldigung.“ (tsch)