In Wuppertal bekommt Sarah heute fürs „perfekte Dinner“ Unterstützung von Mama Danuta (57) und Dackel Isegrim. Während der Vierbeiner im Wohnzimmer sein Unwesen treibt, steht Mama als Schnibbelhilfe mit in der Küche. Und sie schaut natürlich ganz genau hin, was Sarah mit ihren polnischen Rezepten anstellt. „Ich habe immer Ärger bekommen, wenn ich nicht so sauber gearbeitet hab wie du“, erinnert sich die 27-Jährige ans gemeinsame Kochen in der Kindheit. Mit dem Motto „Good Old Classics - Reloaded“ möchte Sarah den Gästen ihre polnischen Wurzeln näherbringen, aber auch ihre Lieblingsgerichte mit einem besonderen Twist. Es gibt:

1. Vorspeise: Pierogi „Ruskie“ mit Schmand-Sahne-Soße, Klecks „Smietana“, Lauchöl und Kaviar 
2. Hauptspeise: Roastbeef vom Kalb mit buttrigen Kräuterseitlingen und karamellisierten Möhren neben einer Sellerie-Kartoffel-Espuma mit einer kräftigen Jus und süßem Zwiebelgelee
3. Nachspeise: Crema-Catalana-Eis mit Karamell

„Die Sarah ist ein Brett. Da kommt einiges auf uns zu“, seufzt Heiko (34). Die Karte bestätigt seine Vorahnung: „Es geht in die polnische Haute Cuisine.“ Doch letzten Endes meint er: „Ein persönliches Menü heißt immer Liebe, und das finde ich cool.“

Heiko fragt sich: „Hat die eine Jogginghose an?“

Als die Gastgeberin am Abend die Tür öffnet, sind manche Gäste verwundert. „Ich war tatsächlich bei der Begrüßung etwas irritiert“, kommentiert Heiko das sportliche Outfit der Projektmanagerin. „Ich dachte erst, hat die jetzt eine Jogginghose an?“ Auch Gabi (61) findet den Look etwas unangemessen fürs „perfekte Dinner“: „Über ihr Outfit war ich auch sehr irritiert. Weil wenn sie als Gast gekommen ist, war sie immer sehr schick angezogen.“ Ganz anders heute: „Ich hatte das Gefühl, es ist ihr gemütlicher Zuhause-Schlabber-Look.“ Ob das wohl noch Punktabzug gibt?

In der Vorspeise geht es um Sarahs Kindheit, denn die Pierogi mit Kartoffel-Quark-Füllung mochte sie schon immer gerne. Dabei hat sie früher schon ihrer Mama geholfen: „Da wurde ich aber eher für die körperliche Arbeit benutzt, um die Pierogi zu kneten.“ Am Tisch überlegen die Gäste, was es mit diesem „Ruskie“ auf sich hat. Seda (42) vermutet eine Kartoffelfüllung. Gabi ist skeptisch: „Im Nudelteig noch Kartoffel? Das wäre glaube ich nichts für mich.“ Doch sie lässt sich überzeugen: „Es hat mir wirklich sehr gut geschmeckt.“

Als Hauptgang serviert Sarah ein klassisches Sonntagsessen: Roastbeef vom Kalb mit Kartoffel-Lauch-Espuma und Zwiebelgelee. Das bereitet sie routiniert zu und lässt sich nicht einmal durch Heiko aus der Ruhe bringen. Kurz nach der Vorspeise ist der zweite Gang verzehrfertig. „Sie hat sich wahnsinnig viel Mühe gegeben“, lobt Gabi den Aufwand und die schöne Präsentation. Aber: „Die Espuma war leider ganz kalt, das fand ich sehr schade. Das hat es ein bisschen kaputt gemacht.“ Außerdem ist ihr zu viel Fett im Fleisch. Heiko meint ebenfalls: „Das Fleischstück hätte sie vorher ein bisschen besser parieren können.“ Auch Stefan (61) mag keine Sehnen. Umso besser schmeckt der Rest.

„Ich habe ein bisschen gehetzt mit den Gängen, weil mein Fleisch nur noch zwei, drei Grad hatte, bis es zu durch gewesen wäre“, verrät Sarah, nachdem die Teller leergegessen sind. Das überrascht Gabi nicht: „Sie hat das alles sehr gut durchgetaktet und geplant.“ Umso mehr Zeit bleibt Sarah jetzt für den Nachtisch.

Gabi isst heute sogar Kondensmilch-Eis

Das Crema-Catalana-Eis mit Karamell ist eine Inspiration aus dem Familienurlaub, dazu kommt noch gebratene Birne und Birnengelee. Das Eis macht Sarah mit Kondensmilch, auch wenn sie inzwischen weiß, dass Gabi das nicht mag. Die probiert trotzdem und stellt sogar fest, dass man „hier die Kondensmilch nicht so durch schmeckt“. Sarah weiß, warum: „Ich habe viel Orange reingemacht.“

Das kränkt Seda ein wenig, da Gabi ihr Eis am Dienstag komplett verschmähte: „Ich fand es schade, dass mir nicht angerechnet wurde, dass ich mir wenigstens die Mühe gegeben habe, das Eis selber zu machen und nicht zu kaufen.“ Perfekt fand heute niemand das Dinner, und trotz guter 34 Punkte kann sich Sarah nur hinter Gabi einreihen. (tsch)