„Auf kurze Distanz“Der Film zum größten Wettskandal in der Geschichte des Fußballs

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Die Jungstars Edin Hasanovic und Tom Schilling spielen die Wettbetrüger.
Köln – Der Name „Hoyzer“ steht bis heute als Synonym für einen bestechlichen Fußball-Schiedsrichter.Der Berliner Unparteiische löste 2007 den größten Wettskandal in der Fußballgeschichte aus, Drahtzieher Ante Sapina (38) wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Jetzt kommt der Wettskandal in den Flimmerkasten. Star-Regisseur Philipp Kadelbach (41, „Unsere Mütter, unsere Väter“) nimmt uns am Mittwochabend im ARD-Film „Auf kurze Distanz“ mit in ein Milieu, das die meisten Zuschauer nicht kennen.
Täter gab den Filmemachern Tipps
Es ist der erste Film zum Thema überhaupt.
Einer, der lange als Täter galt, gab den Machern wertvolle Tipps. „Wir haben bei unserer Recherche Milan Sapina getroffen“, sagt Kadelbach.
Die Realität ist bei ihm Programm: „Das Thema ist zeitgenössische Geschichte. Da meine letzten Filme alle historischen Themen zugrunde lagen, war das ein wesentlicher Grund für den Film.“
Handlung teilweise verfälscht
Aus juristischen Gründen tragen die Figuren trotzdem fiktive Namen – und auch die Handlung wurde teilweise verfälscht.„Der Ablauf der Schiebung, also der Wettbetrug und die Mechanismen sind mit der Realität abgeglichen. Die Clan- und Freundschaftsgeschichte sind fiktional angelegt.“

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Ante Sapina (hier mit Bruder Milan) gilt als Drahtzieher im Wettskandal um Schiri Hoyzer.
Einen der Betrüger legten die Macher sogar als verdeckten Ermittler an. Das war Milan Sapina aber wohl nicht – auch wenn er am Ende freigesprochen wurde.
Neben ihm beriet auch der Sportjournalist Benjamin Best die Filmemacher – seine neue Doku „Wettbetrug im Fußball“ zeigt die ARD im Anschluss an den Spielfilm. Seine wichtigste neue Erkenntnis:
„Je nach Wette versuchen die Betrüger sogar, die Spiele noch in der Halbzeit durch Absprachen mit Spielern oder dem Schiedsrichter zu beeinflussen. Ermittler und Richter tun sich schwer, diese Spielmanipulationen nachzuweisen.“