Kanye West steht Ärger ins Haus - wegen einer deutschen Sängerin: Alice Merton hat den US-Rapper verklagt. Grund dafür ist die unautorisierte Verwendung eines Samples aus einem Song Mertons.
Deutsche Sängerin fordert eine Million DollarAlice Merton hat Kanye West verklagt

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Weil Kanye West unerlaubterweise einen Teil ihres Songs „Blindside“ als Sample benutzte, hat Alice Merton den US-Star nun verklagt. (Bild: Getty Images / Gerald Matzka)
Diese Listening Party könnte Kanye West teuer zu stehen kommen: Im Dezember 2023 präsentierte der US-Rapper in Miami sein anstehendes Album „Vultures“ - unter anderem auch das Lied „Gun To My Head“. Weil er dafür eine Passage aus dem Song „Blindside“ der deutschen Sängerin Alice Merton verwendete, droht West nun Ungemach. Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet, hat die 31-Jährige mit ihrem Label und ihrem Musikverlag Klage gegen West eingereicht. Sie werfen dem Superstar Urheberrechtsverletzung vor.
Zum Zeitpunkt der Listening Session habe der Rapper den Songschnipsel unautorisiert verwendet. Eine offizielle Anfrage an Merton im Februar 2024 wurde zurückgewiesen. Der politische Hintergrund von Kanye West, der in der Vergangenheit mehrfach mit antisemitischen Äußerungen Negativschlagzeilen machte, stimme nicht mit ihren Werten überein, ließ Merton verlauten. Ähnlich hatte sich die Sängerin im April 2024 bei einem Interview in der TV-Show „Late Night Berlin“ geäußert: „Man kann Kunst und Künstler nicht trennen heutzutage.“
Alice Merton fordert „mindestens eine Million US-Dollar“ von Kanye West

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Kanye West hat zuletzt etliche Negativschlagzeilen produziert. (Bild: 2025 The Recording Academy/Matt Winkelmeyer)
Die Klageschrift gegen Kanye West besagt zudem, dass einige Vorfahren von Alice Merton den Holocaust überlebt haben. Konkret heißt es von Mertons Anwalt: „Obwohl die Nutzung des Lieds der Kläger durch die Beklagten potenziell erhebliche Einnahmen bringen könnte, war Klägerin Alice Merton nicht bereit, ihre persönlichen Überzeugungen zu kompromittieren.“ Merton wolle demnach jede potenzielle Verbindung mit dem US-Künstler vermeiden.
Die Tatsache, dass Wests Titel „Gun To My Head“ auf der endgültigen Tracklist seines Albums fehlt, verkompliziert die Lage. Die Anklage sieht es derweil als problematisch an, dass Wests Seite eine Verbreitung von Videos der Listening Party nicht unterbunden habe. Merton sei wegen der Nichtautorisierung des Samples mit Beschimpfungen und sogar Morddrohungen von Wests Fans konfrontiert gewesen. Deswegen habe sie Angst gehabt, künftig Konzerte in den USA zu spielen und habe ihren Song „Blindside“ bei Konzerten bewusst ausgelassen.
Letztlich kommt die Anklage unter Berücksichtigung aller Anklagepunkte zur Folgerung, Kanye West auf einen Schadensersatz in Höhe von „mindestens 1.000.000 US-Dollar“ zu verklagen. Daneben fordert die Anklage, bestehende Aufnahmen von „Gun To My Head“ müssen beschlagnahmt und eine weitere Verbreitung unterbunden werden. Kanye West reagierte bis dato nicht auf die Vorwürfe. (tsch)