Die Vorgeschichte von „Dune“Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Valya Harkonnen (Emily Watson) leitet als „Mother Superior“ die aus den „Dune“-Filmen bekannte mysteriöse Schwesternschaft der Bene Gesserit.  (Bild: 2024 Warner Media, LLC. )

Valya Harkonnen (Emily Watson) leitet als „Mother Superior“ die aus den „Dune“-Filmen bekannte mysteriöse Schwesternschaft der Bene Gesserit. (Bild: 2024 Warner Media, LLC. )

Sky erweitert das „Dune“-Universum durch eine sechsstündige Prequel-Serie. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama erzählt bei Netflix spannende Geschichten aus den Tiefen des Ozeans: Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Dass sich die Demokratie weltweit auf dem Rückzug befindet, ist eine traurige Tatsache. Beim Blick auf große Science Fiction- und Fantasy-Epen, die im Kino und via Streaming die Massen begeistern, gab es sie jedoch nie, oder sie wurde schon lange verworfen und „besiegt“. Man denke zum Beispiel an die Welten von „Star Wars“, „Herr der Ringe“, „Game of Thrones“ oder eben „Dune“. Das letztgenannte Imperatoren-Franchise wird nun unter dem Titel „Dune: Prophecy“ (Sky und WOW) um eine sechsteilige Serie erweitert. Auch hier geht es mal wieder um den Machterhalt im Sternen-Imperium, wo es keine Wahlen oder Volksabstimmungen gibt, sondern nur Häuser respektive Familien, die um die Macht kämpfen. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

„Dune: Prophecy“ - WOW

Basierend auf seinem elfteiligen Podcast „Boomtown“ erzählt Christian Wallace gemeinsam mit Taylor Sheridan (“Yellowstone“) in „Landman“ von der wachsenden Öl- und Gasindustrie in West Texas. In der Hauptrolle eines Mannes namens Tommy Norris zu sehen ist Billy Bob Thornton (Bild).  (Bild: 2024 Viacom International Inc.)

Basierend auf seinem elfteiligen Podcast „Boomtown“ erzählt Christian Wallace gemeinsam mit Taylor Sheridan (“Yellowstone“) in „Landman“ von der wachsenden Öl- und Gasindustrie in West Texas. In der Hauptrolle eines Mannes namens Tommy Norris zu sehen ist Billy Bob Thornton (Bild). (Bild: 2024 Viacom International Inc.)

Die sechsteilige Serie „Dune: Prophecy“ (ab 18. November, im Wochenrhythmus bei Sky und WOW) spielt etwa 10.000 Jahre vor den aus den Kino-Blockbustern „Dune: Part One“ und „Dune: Part Two“ bekannten Geschichten rund um Paul Atreides (Timothée Chalamet). Valya Harkonnen (Emily Watson) leitet als „Mother Superior“ die aus den Filmen bekannte mysteriöse Schwesternschaft der Bene Gesserit. Unterstützt von ihrer Schwester Tula Harkonnen (Olivia Williams) sagt sie den per Amt Mächtigen im Universum die Zukunft voraus und bildet einen visionären Think Tank, der jedoch eigene Interessen verfolgt. Eigentlich stehen Regent Javicco Corrino (Mark Strong) und seine Frau Natalya Arrat Corrino (Jodhi May) dem Imperium vor. Sie sind jedoch auf eine geschickte Politik und starke Allianzen zur Sicherung ihrer Macht angewiesen. Dafür soll ihre Tochter Prinzessin Ynez Corrino (Sarah-Sofie Boussnina) für eine Weile von den Bene Gesserit-Schestern ausgebildet werden und dann eine Zweckehe eingehen.

Die mysteriöseste Figur der Erzählung ist allerdings Desmond Hart, gespielt von „Vikings“-Star Travis Fimmel. Der Rasputin-hafte Charismatiker, ein Soldat mit besonderen Fähigkeiten, wird zum Einflüsterer des Imperators, welcher so seine Macht sichern und eigene Schwäche kaschieren möchte. Für Fans von Frank Herberts „Dune“-Universum beziehungsweise der erfolgreichen Kinofilme von Bildzauberer Denis Villeneuve macht die Serie vieles richtig. HBO spendierte dem High End-Produkt eine sehr hochwertige, düstere Optik. Auch Charaktere und Erzählweise der lose auf dem 2012 erschienenen Sequel-Roman „Sisterhood of Dune“ von Frank Herberts Sohn Brian Herbert und Kevin J. Anderson beruhenden Erzählung stimmen.

„Landman“ - Paramount+

Erzähler und Mitproduzent Barack Obama in der Tonkabine: Der ehemalige US-Präsident drehte mit Netflix eine fünfmal einstündige Dokumentation über die fünf großen Meere der Erde.  (Bild: 2024 Netflix)

Erzähler und Mitproduzent Barack Obama in der Tonkabine: Der ehemalige US-Präsident drehte mit Netflix eine fünfmal einstündige Dokumentation über die fünf großen Meere der Erde. (Bild: 2024 Netflix)

Milliardäre, Draufgänger, Scharlatane - und mittendrin Billy Bob Thornton als geschiedener Alkoholiker mit 500.000 Dollar Schulden: Das Ölgeschäft in Texas ist knallhart. Mit „Landman“ schaut sich Serienmacher Taylor Sheridan nach „Yellowstone“ erneut im immer noch wilden Westen der USA um, dort, wo nur die Gier unermesslicher ist als das Land. Die zehn Episoden der Serie werden ab 18. November im Wochentakt bei Paramount+ veröffentlicht.

Wer im Business erfolgreich sein will, braucht einen Mann wie Tommy (Thornton), einen Ausputzer und Krisenmanager, einen, der die Leute beruhigen kann. Tommy soll den Konzernen das Land in Texas sichern, auf dem sie Öl und Gas fördern wollen - und muss dabei mit den Menschen klar kommen. Die haben mal größere, mal kleinere Träume, die sich mit dem Geld und der blühenden Wirtschaft in den „Boomtowns“ in West-Texas erfüllen wollen. Weil es dort aber genauso läuft, wie in anderen Gegenden der USA, wird aus einer großen Verheißung schnell noch größere Verzweiflung - mit freundlichem Zutun gewiefter Banker.

Dabei scheinen in der spannenden und mit Jon Hamm, Demi Moore, Ali Larter, Andy Garcia, Michael Peña hochkarätig besetzten Serie alle zu wissen, dass die Tage der fossilen Energiequellen gezählt sind, nicht nur, weil sie endlich sind. Aber einmal noch kräftig absahnen, wäre schön. Koste es, was es wolle.

„Unsere Ozeane“ - Netflix

Sarah Catherine Hook (Mitte) spielt das Biest Caroline Merteuil, Zac Burgess ihren nicht weniger skrupellosen Stiefbruder Lucien Belmont.  (Bild: Amazon)

Sarah Catherine Hook (Mitte) spielt das Biest Caroline Merteuil, Zac Burgess ihren nicht weniger skrupellosen Stiefbruder Lucien Belmont. (Bild: Amazon)

Bei dieser Doku sollte man wasser- und seefest sein. Die Kamera taucht oder wirbelt in Wellen, sie steigt im Rekordtempo von lichten Drohnen-Höhen hinab bis auf den Boden der tiefsten Meeresgräben. Ja, die fünfteilige Serie „Unsere Ozeane“ (ab Mittwoch, 20. November, bei Netflix) sieht schon ziemlich gut aus. So, wie man es seit gut 20 Jahren von Highend-Naturreihen wie „Unser blauer Planet“ gewohnt ist. In „Unsere Ozeane“, fünf etwa einstündigen Filmen über Pazifik, Indischen Ozean, Atlantik sowie die beiden polaren Meere im Norden und Süden, hört man dazu aber noch eine ebenso lässig empathische Erzählerstimme.

Sie gehört Barack Obama. Es lohnt sich also, bei Netflix auf Originalton zu schalten und im Zweifelsfall deutsche Untertitel zu lesen. Obama, wohl einer der talentiertesten Redner unserer Zeit, macht auch hier einen guten Job: Er bringt die Geschichten der Meere ins Wohnzimmer - und schafft es, Verständnis für einen fremden und für uns Menschen doch so wichtigen und schützenswerten Lebensraum zu schaffen.

Wie beim Vorläuferprojekt „Unsere wunderbaren Nationalparks“ (2022, auch bei Netflix) hat auch diesmal das Ehepaar Barack und Michelle Obama mitproduziert. Während der neue Präsident Donald Trump in Nationalparks nach Öl und anderen Energiequellen bohren lassen will, ist den Obamas der Schutz der Natur ein Anliegen. Natürlich hat sich Netflix die Serie einiges kosten lassen: 700 Menschen waren auf 100 Expeditionen unterwegs, 400 Kameras filmten 53.000 Stunden Material. Dabei entstanden extrem seltene Bilder: der Narwal, ohne Stoßzahn bereits vier bis fünf Meter lang, hat noch einen bis zu drei Meter langen Stoßzahn, den er wie eine Antenne vor sich herschiebt. Für „Unsere Ozeane“ wurde er erstmals bei der Jagd gefilmt.

„Eiskalte Engel“ - Prime Video

Es war einer der Teenie-Kultfilme der späten 1990-er: „Cruel Intentions“ wurde 1999 hierzulande als „Eiskalte Engel“ bekannt - und ließ die Hauptdarsteller Sarah Michelle Gellar und Ryan Phillippe zu Kinostars werden. 25 Jahre und zwei Kinofilme später legt Prime Video die altbekannte Geschichte nun als Serie neu auf: Acht Folgen „Eiskalte Engel“ sind ab 21. November abrufbar.

Die Grundzutaten Sex, Macht, Drogen, Schikane, gebrochene Herzen und eine gewisse Ruchlosigkeit zwischen elitären jungen Menschen sind geblieben, neu ist dagegen der Cast: Im Originalfilm von 1999 wurden die Hauptfiguren in der Originalserie von Sarah Michelle Gellar (“Buffy - Im Bann der Dämonen“), Reese Witherspoon (“Walk the Line“) und Ryan Phillippe übernommen. Nun spielt Sarah Catherine Hook das Biest Caroline Merteuil, Zac Burgess ihren nicht weniger skrupellosen Stiefbruder Lucien Belmont. Gemeinsam haben sie sich zum Ziel gesetzt, Annie Grover (Savannah Lee Smith), die Tochter des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten zu verführen ...

Sara Goodman und Phoebe Fisher fungieren als Co-Showrunner, Autoren und ausführende Produzenten. Neal H. Moritz und Pavun Shetty von Original Film sind zusammen mit Roger Kumble ebenfalls ausführende Produzenten. (tsch)