Silvia Wollny ist mit ihrer Familie seit etlichen Jahren eine feste RTLZWEI-Größe. Doch die Karriere der TV-Bekanntheit startete mit einer Haft-Strafe. EXPRESS.de erinnert sich.
„Die Wollnys“Gewusst? Vor ihrer TV-Karriere drohte Mama Silvia eine Haftstrafe
13 Jahre ist es her, da flimmerte eine Kultsendung zum ersten Mal über die Mattscheiben: „Die Wollnys – Eine schreckliche nette Familie“. Aber wie kamen die Neusser überhaupt ins Fernsehen?
Diese Geschichte, die wiederum vier Jahre vorher begann, kennt kaum jemand – und der EXPRESS spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unser Autor erinnert sich.
„Die Wollnys“: So entdeckte EXPRESS die Großfamilie um Mutter Silvia
Es war der 18. Januar 2007, als mein Telefon in der Düsseldorfer Redaktion klingelte: „Mein Name ist Silvia Wollny. Ich bin Mutter von elf Kindern und soll jetzt ins Gefängnis“, erzählte eine unbekannte Frau.
Wenig später saß ich in der Küche der Familie an der Körnerstraße in Neuss. Und Silvia Wollny (damals 41) stellte mir der Reihe nach ihre Kinder vor: Jessica (damals 20), Sascha (19), Patrick (16), Sylvana (14), Jeremy-Pascal (9), Sarah-Jane (7), Lavinia (6), Calantha (5), Estefania (4) und Loredana (2). Auch Papa Dieter war da, obwohl der ja eigentlich zu dieser Zeit von seiner Frau getrennt lebte.
Und Mama Silvia erzählte, weshalb der bekannte Neusser „Richter Gnadenlos“ Heinrich Cöllen sie hinter Gitter schicken wollte: Patrick habe ihr von einem Motorroller-Diebstahl erzählt – und sie habe ihm gesagt: „Wenn das so ist, wie du erzählst, musst du zur Polizei gehen.“
Aber die Ermittlungen der Polizei ergaben: Patrick hatte sich die Anschuldigung ausgedacht. Und Silvia Wollny bekam einen Strafbefehl über 1000 Euro wegen „Anstiftung zur falschen Verdächtigung“.
„Die Wollnys“: Silvia musste sich vor Gericht verantworten
Sie legte Widerspruch ein und landete im Gerichtssaal von Amtsrichter Cöllen. Und der erhöhte die Strafe kurzerhand auf sechs Monate Haft – ohne Bewährung!
Als wenig später die „Ladung zum Strafantritt“ in ihrem Briefkasten lag, bat die elffache Mutter den EXPRESS um Hilfe und nahm sich einen Anwalt. „Wir hoffen, doch noch in Berufung gehen zu können“, sagte Verteidiger Peter Weyen damals.
Und seine Mandantin klagte über die drohende Haft: „Das wäre eine Katastrophe! Wer soll sich um die Kinder kümmern? Einen solchen Haushalt kann doch kein Außenstehender managen.“
Silvia Wollny: Gerichtsurteil brachte ihre TV-Karriere ins Rollen
Die Berufung wurde zugelassen, und am 9. November 2007 stand Silvia Wollny erneut vor Gericht, diesmal in Düsseldorf. Richter Ulrich Kratz zeigte sich gnädig und wandelte die drohende Haft in 375 Euro Geldstrafe um. Nach diesem milderen Urteil brach die elffache Mutter in Tränen aus.
Nach dem ersten EXPRESS-Bericht bekam die Familie immer mehr Besuch von anderen Medien, wurde zu einem medialen Kult. Und dann bekam die „schrecklich nette Familie“ ihre eigene „Pseudo-Doku“. Die Erstausstrahlung war am 17. Januar 2011. Und der Rest ist inzwischen TV-Geschichte …