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Nach Rassismus-VorwürfenDieter Nuhr legt nach, schwarze Bestseller-Autorin reagiert

Dieter_Nuhr

Nach dem Rassismus-Shitstorm hat sich der Kabarettist Dieter Nuhr (hier zu sehen am 21.10.2020) noch einmal zu Wort gemeldet.

von Volker Reinert  (rein)

Köln – Comedian Dieter Nuhr (60) erlebte nach seiner ARD-Sendung „Nuhr im Ersten“ am Donnerstagabend (12. November) einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken.

Eine Äußerung über das autobiografische Erstlingswerk der Kölner Journalistin und Podcasterin Alice Hasters (31) mit dem Titel „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ sorgte für Furore.

Neues Statement auf Facebook: Dieter Nuhr reagiert auf Rassismus-Vorwurf

Dieter Nuhr sieht sich nach dem Skandal zu Unrecht als „Rassist“ bezeichnet und legt noch einmal nach.

„Ich bin es gewohnt, etikettiert zu werden, aber nun werde ich auch noch bezichtigt, Rassist zu sein. Diesen Vorwurf kann ich selbstverständlich so nicht stehen lassen“, so der Komiker in einem neuen YouTube-Video.

„Muss man sich immer rechtfertigen? Nein, muss man nicht. Aber man kann es tun, wenn einem die Vorwürfe auf die Nerven gehen… Und der Rassismus-Vorwurf ist ja einer der perfidesten...“, erzählt er weiter.

Alice Haster reagiert auf Dieter Nuhrs Kritik

Dieter Nuhr wurde vorgeworfen, falsche Behauptungen über das Buch geäußert zu haben. Der Titel von Alice Hasters Buch sei, seiner Meinung nach, ein „bisschen zu rassistisch“.

Nuhr erklärte: „Zu glauben, die Hautfarbe – ob weiß oder schwarz, egal – bringe automatisch eine bestimmte Haltung mit sich, das ist ja klassischer Rassismus. Die Frau behauptet ernsthaft, als Weißer wäre ich automatisch Rassist.“

„Ich habe nie behauptet, dass weiße Menschen rassistisch sind, weil sie weiß sind. Alle Menschen sind rassistisch sozialisiert, weiße Menschen sind durch Rassismus privilegiert. Das ist es, was sie oft nicht hören wollen, aber wissen sollten“, schrieb die Autorin daraufhin bei Twitter.

Alice Hasters' Buch: Bislang nur in deutscher Sprache erschienen

Es folgte auch eine Behauptung Nuhrs, die nachweislich nicht stimmt und vielen Zuschauern böse aufstieß: „Das Buch war in den USA ein Riesen-Renner. Ehrlich gesagt glaube ich, dass diese Form der Scheinintellektualität einer arroganten Linken maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass es so etwas wie Donald Trump geben konnte.“

Die Aussage, dass das Buch ein großer Erfolg in Amerika war, entspricht nicht der Wahrheit – es erschien bislang nur auf Deutsch. Viele Zuschauer empfinden Nuhrs Aussage daher als überzogen und werfen dem Comedian vor, über ein Buch zu urteilen, es aber gar nicht selbst gelesen zu haben.

Die Hauptkritik: Nur anhand des Titels könne man nicht sagen, was die Autorin denn eigentlich in ihrem Buch aussagen wolle.

Die 31-jährige Alice Hasters äußerte sich kurze Zeit nach Nuhrs Aussage per Twitter-Nachricht zum Vorwurf: „Wusstet ihr schon, dass mein Buch in den USA ein 'riesen Renner' war?“

Auch andere Prominente kritisieren Nuhr, so wie beispielsweise Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali (46) auf Twitter.

Jo Lendle (52), Verleger des Carl Hanser Verlages, bei dem Alice Hasters Buch erschienen ist, äußerte sich auf Facebook.

So schreibt er unter anderem: „Das Buch ist zwar tatsächlich ein 'riesen Renner'. Aber eben bei uns. Alice Hasters ist eine deutsche Autorin, sie hat es auf Deutsch geschrieben, die englischen Rechte haben wir leider noch nicht verkauft.“

Zudem gab er an, dass ein Exemplar des Buches per Post auf dem Weg zu Nuhr sei.

Dieter Nuhr: Antwort folgt via Facebook

Mittlerweile hat sich auch Nuhr zu den Anschuldigungen auf Facebook geäußert. Er räumt ein, dass er sich falsch ausgedrückt habe: „Ich hatte mich falsch ausgedrückt. Sagen wollte ich eigentlich: SOLCHE Bücher sind gerade in den USA ein großer Renner. Darüber gab es nun riesige Diskussionen, weil das Buch in den USA gar nicht erschienen ist.“

Danach erklärt er, was er eigentlich gemeint hat: „Was eigentlich Diskussionen hätte auslösen SOLLEN, bleibt allerdings, dass der Titel meines Erachtens Menschen eine bestimmte Denkart aufgrund von Hautfarbe unterstellt. Völlig berechtigte Empörung über Rassismus gegenüber schwarzen Menschen sollte meines Erachtens nicht mit pauschalen Vorurteilen gegenüber Weißen beantwortet werden. Das vertieft nur die Gräben.“ (volk)