Hauptkommissar Stubbe ist längst in Pension. Nun ermittelt er wieder privat, zum letzten Mal. Am Schluss der TV-Reihe gerät die Familie selbst in Nöte - und Opa Wilfried hilft und tanzt.
TV-FamiliengeschichtenFamilie Stubbe in Nöten - der allerletzte Fall
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Copyright: Christoph Assmann/ZDF/dpa
Stubbe übt mit seiner Enkelin Caro Tango zu tanzen.
„Ich hab sie, meine Erika“, frohlockt Wilfried Stubbe (Wolfgang Stumph) auf dem Dachboden seines Dresdner Hauses. Die Augen des pensionierten Kriminalkommissars leuchten. „Mechanik, nicht so ein elektrischer Mumpitz“, wischt er Kritik von Lebensgefährtin Marlene (Heike Trinker) beiseite. Sie ist sicher, dass seine Enkelin wohl lieber ein Handy hätte.
Die kleine Caro (Greta Casalo) feiert ihren zwölften Geburtstag und hat ihren schmerzlich vermissten Vater Helge eingeladen. Der kommt in „Stubbe - Familie in Gefahr“ dann auch zur Party, doch die Freude währt nicht lange. Das Finale der ZDF-Krimireihe ist am Samstagabend um 20.15 Uhr zu sehen.
Ein Mordverdächtiger auf dem Kindergeburtstag
Während Stubbe und Marlene in den alten Hamburger Zeiten schwelgen, fotografiert Helge (Wanja Mues) seine Tochter - Stubbes Enkelin. Journalistin Christiane (Stephanie Stumph), Caros Mutter und Stubbes Tochter, indes stemmt sich gegen den Trend zur Sensationsberichterstattung in der Redaktion.
Am nächsten Tag schaut Caro sichtlich enttäuscht, als sie eine klassische Armbanduhr und die alte Erika-Schreibmaschine zu ihrem Ehrentag bekommt. Erst das Handy, das ihr Vater ihr schenkt, lässt sie strahlen - mitten hinein platzt brutal die Polizei und nimmt Helge als Mordverdächtigen fest.
Christianes Ex-Freund soll eine alte Bekannte erstochen haben, bei der er gerade wohnte. Drogen in seinem Koffer und die blutige Tatwaffe in seinem Auto sind erdrückende Beweise. Stubbe hält nicht viel von Helge, Christiane hält ihn für unschuldig und Caro ist verunsichert. Während Marlene in der Kriminaltechnik Spuren auswertet, schleicht sich Stubbe zu Helge aufs Klo des Kommissariats - der Ehrgeiz des Ermittlers ist geweckt.
Stubbe sucht fieberhaft nach Täter und ist Ruhepool zugleich
Und seine Nachforschungen fördern tatsächlich Entlastungsmaterial zutage, Helge kommt frei. Allerdings ist Marlene inzwischen suspendiert, sie soll Beweise unterschlagen und einen Bericht fingiert haben. In der Schule wird Caro als „Mörderkind“ gemobbt. Wegen Schlagzeilen im Internet und in anderen Blättern macht Christianes Chefredakteur Druck, die „Titelstory“ über den Fall für ihre Zeitung zu schreiben, sie sei ja so nah dran. Sie sagt deutlich Nein und geht. Schließlich liegen bei allen in der Familie die Nerven blank.
Drei Jahrzehnte Familiengeschichte rund um Kriminalfälle
Die Krimireihe „Stubbe – Von Fall zu Fall“ erreichte zwischen 1995 und 2014 Einschaltquoten auf „Tatort“-Niveau. Millionen Zuschauer sahen regelmäßig zu, wie der anfangs von Dresden nach Hamburg gezogene Kommissar Stubbe sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzt, mit sächsischem Humor. Nach der 50. Folge war eigentlich Schluss, aber wegen des Zuschauererfolgs gab es weitere Episoden.
Nun also der Schlusspunkt, auch für das Vater-Tochter-Gespann Wolfgang und Stephanie Stumph. Stephanie wuchs in der Reihe und damit vor der Kamera auf. „Der Abschiedsschmerz ist überwunden“, sagt die längst etablierte Schauspielerin. „In der Rückschau ist es eher ein Wunder, dass es eine Reihe gibt, in der man über einen so langen Zeitraum Menschen chronologisch erwachsen und älter werden sehen konnte.“
Ist Stubbe damit auserzählt? „Nein“, findet Wolfgang Stumph. Anhand einiger Szenen im Film lässt sich die Geschichte fortschreiben, in der Fantasie der Zuschauer. „Es gibt genügend offene Fragen in der Familie und in der Gesellschaft“, sagt er. Und in der Realität hat Stephanie „einen neuen Alten und ich habe neue Ideen als Schauspieler, nicht mehr als Macher“. (dpa)