Lyrik und ProsaSchriftsteller Jürgen Becker gestorben

Becker machte sich als Lyriker, Prosa-Autor und Verfasser von Hörspielen einen Namen. (Archivbild)

Becker machte sich als Lyriker, Prosa-Autor und Verfasser von Hörspielen einen Namen. (Archivbild)

Die Liste der Auszeichnungen, die er für sein literarisches Werk gewann, ist lang - ob Bremer Literaturpreis 1987, Peter-Huchel-Preis 1994 oder Georg-Büchner-Preis 2014. Nun ist der Lyriker gestorben.

Der Schriftsteller Jürgen Becker ist tot. Er sei im Alter von 92 Jahren in seinem Haus in Köln gestorben, teilte sein Sohn, der Fotograf Boris Becker, der Deutschen Presse-Agentur mit. Jürgen Becker sei am Donnerstag „friedlich zu Hause in meinem Beisein eingeschlafen“. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. 

Becker machte sich als Lyriker, Prosa-Autor und Verfasser von Hörspielen einen Namen. Geboren wurde er am 10. Juli 1932 in Köln, während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit verbrachte er seine Kindheit in Erfurt. 1947 zog seine Familie ins Bergische Land und 1950 kehrte Becker nach Köln zurück. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war er unter anderem als Verlagslektor und als Journalist tätig.

Vielfach ausgezeichnet

Sein Prosaband „Felder“ (1964) machte Becker als Verfasser experimenteller Literatur bekannt. Die Wiedervereinigung war für ihn ein zentrales Thema. Bereits vor dem Mauerfall hatte er 1988 im „Gedicht von der wiedervereinigten Landschaft“ an Thüringen erinnert, 1993 erschien der Gedichtband „Foxtrott im Erfurter Stadion“ (1993).

Becker wurde vielfach ausgezeichnet. Dazu gehören der Preis der Gruppe 47, Literaturpreise der Städte Köln, Bremen, Berlin und Düsseldorf, der Bayerische sowie der Thüringer Literaturpreis, der Heinrich-Böll-Preis, der Uwe-Johnson-Preis und der Schiller-Ring. Becker habe „die Gattungsgrenzen von Lyrik und Prosa beharrlich neu vermessen und verändert“, hieß es in der Begründung für den 2014 verliehenen Georg-Büchner-Preis. „Seine Gedichte leben aus einer sensiblen, sinnlichen, neugierigen Weltzugewandtheit und einer vollendeten, dabei ganz unaufdringlichen Sprachkunst.“ (dpa)