Eine Ausstellung in Berlin zeigt vor dem Krieg gerettete Gemälde aus Odessa. Bundespräsident Steinmeier bezeichnet den russischen Angriffskrieg auch als einen Krieg gegen die Kultur der Ukraine.
AusstellungSteinmeier: Russland zerstört kulturelles Erbe der Ukraine
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor der Zerstörung des kulturellen Erbes der Ukraine im russischen Angriffskrieg gewarnt. „Russlands blutiger Angriffskrieg ist auch ein Krieg gegen die Kultur der Ukraine“, sagte Steinmeier bei der Eröffnung einer Ausstellung mit Kunst aus Odessa in der Berliner Gemäldegalerie. Die Schau mache dies einem bewusst.
„In zahllosen anderen ukrainischen Städten wurden und werden in diesem Krieg Baudenkmäler beschädigt, Kultureinrichtungen zerstört, Kunstwerke geraubt“, sagte Steinmeier. Angriffe auf Museen, Theater, Opern und Bibliotheken zielten darauf ab, das „kulturelle Gedächtnis“ der Ukraine auszulöschen.
Die Sonderausstellung zeige aber auch, mit welcher Kraft die Menschen in der Ukraine in Kriegszeiten ihre kulturelle Heimat verteidigten. Sie sei zudem ein „schöner Moment der deutsch-ukrainischen Freundschaft“. Steinmeier sicherte der Ukraine weiter Unterstützung vonseiten Deutschlands zu.
Die Bilder seien nicht nur ein „ganz besonderer Kunstgenuss“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). „Sie sagen uns auch laut und deutlich: Odessa ist Europa, die Ukraine ist Teil unseres gemeinsamen europäischen Kulturerbes.“
Gemälde aus Odessa mit Werken aus Berliner Sammlungen im Dialog
Knapp drei Jahre nach dem Start des russischen Angriffskriegs sind in der Berliner Gemäldegalerie gerettete Werke aus dem Odessa Museum für Westliche und Östliche Kunst zu sehen.
Unter dem Titel „Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts“ treten rund 60 Gemälde aus der südukrainischen Hafenstadt mit Werken aus Berliner Sammlungen in einen Dialog.
Steinmeier ist Schirmherr für das deutsch-ukrainische Kooperationsprojekt. Die Werke aus Odessa waren im September 2023 nach Berlin gekommen und wurden konservatorisch bearbeitet. Die Ausstellung wird vom Haus von Kulturstaatsministerin Roth gefördert und läuft bis zum 22. Juni.
Danach soll sie im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg zu sehen sein (19. Oktober 2025 bis 22. März 2026). (dpa)