Der Schauspieler Stephen Fry fordert die Rückgabe der Friesteile des Athener Parthenon-Tempels, die in London ausgestellt sind. Für die Rückkehr der Kunstschätze hat er bereits das Drehbuch im Kopf.
AltertümerStreit um Parthenon-Fries: „Die ganze Welt würde lächeln“
Der britische Schauspieler Stephen Fry (67) hat sich im Athener Akropolis-Museum für die Rückgabe der Elgin Marbles eingesetzt - jener Friesteile des Parthenon-Tempels auf der Akropolis, die im British Museum ausgestellt sind. Um die wertvollen Altertümer schwelt seit Jahrzehnten ein Streit zwischen Athen und London. Er liebe sein Land, sagte Fry, er liebe Shakespeare, Dickens und die Beatles, aber hinsichtlich der Elgin Marbles schäme er sich.
„Wir müssen den Gordischen Knoten zerschlagen“
„Die alten Griechen hatten die Idee, dass man Dinge ändern und besser machen kann“, sagte Fry. Dazu gebe es auch heute die Gelegenheit, indem die Friesteile zurück nach Athen kehrten. Griechenland könne stattdessen andere Artefakte nach London schicken - eine Win-win-Situation. Das Akropolis-Museum sei das beste Museum der Welt, es gebe keine Ausrede, die Friesteile dort nicht hinzuschicken. „Wir müssen den Gordischen Knoten zerschlagen.“
Der britische Diplomat Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und -skulpturen des Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Dort verkaufte er sie 1816 an das Britische Museum. Elgin habe die Friesteile legal erworben, heißt es aus London; Athen dementiert das und fordert die Rückgabe.
Fry sicher: Auch König Charles III. würde kommen
Für die Rückkehr der Altertümer hat Stephen Fry in seinem Kopf schon das Drehbuch geschrieben. Er stelle sich vor, wie ein Schiff die Elgin Marbles auf demselben Weg zurückbringe, den sie einst nach Großbritannien nahmen, sagte er. Wie die Menschen an den Ufern stünden und jubelten und wie die wertvolle Fracht schließlich in Athen eintreffe. „Ich bin sicher, auch der König wäre anwesend“, sagte Fry über König Charles III. Die Rückkehr hätte auch internationale Relevanz, glaubt Fry: „Die ganze Welt würde lächeln.“ (dpa)