Aus Vergangenheit nichts gelerntMit einem Satz bringt sich RTL-Star um die Dschungelkrone

Nina Bott, Jörg Dahlmann, Pierre Sanoussi-Bliss und Anna-Carina Woitschack (v.l.) im Dschungelcamp 2025.

Nina Bott, Jörg Dahlmann, Pierre Sanoussi-Bliss und Anna-Carina Woitschack (v.l.) im Dschungelcamp 2025.

Das war es mit den Chancen auf die Dschungelkrone für diesen RTL-Star. Und das, wegen nur eines Satzes.

von Simon Küpper  (sku)

Ihn hatten nur die wenigsten als ernsthaften Anwärter auf den Dschungel-Thron auf dem Zettel. Jörg Dahlmann(66) galt in der Öffentlichkeit viel mehr als Notnagel-Kandidat.

Nach den ersten Auftritten aber hatte er bei den Zuschauerinnen und Zuschauern überraschend viele Sympathiepunkte gesammelt. Doch am fünften Tag zerstörte er wohl selbst die kleinste Chance auf den Sieg. Mit nur einem einzigen Satz.

Dschungelcamp: Kandidat hat aus Vergangenheit nichts gelernt

„Ich rede mit dir drei Tage nicht mehr, nachdem du gesagt hast, ich bin schwul. Ich bin zu 100 Prozent heterosexuell.“

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So reagierte der TV-Kommentator auf Nina Bott (47), die zuvor gesagt hatte: „Du bist auch schwul? Das wusste ich nicht!“ Dass er darauf völlig entrüstet reagiert und nicht einfach nur klarstellt, dass er nicht homosexuell ist, macht ihn angreifbar.

Aus seiner Vergangenheit, in der er wegen fragwürdiger Sprüche seinen Job als TV-Kommentator verlor, hat Jörg Dahlmann hier ganz offensichtlich nichts gelernt.

Vor allem Pierre Sanoussi-Bliss (62) kann da nur mit dem Kopf schütteln. Er ist selbst schwul, sagt über sich, er sei „mit Pumps auf die Welt gekommen“. Der Schauspieler entgegnet Dahlmann: „Du sagst das so, als wäre das etwas Schlimmes! Und das ist das Schlimme!“

Die Rechtfertigungs-Versuche des TV-Kommentators kommen da zu spät: „Ich liebe Schwule, aber ich bin hetero. Ich finde, Schwule haben viel mehr Empathie und Sinn für das Schöne!“

Für Pierre macht er es damit aber nur schlimmer. Im Dschungeltelefon sagt er: „Da kann man ja hier im Dschungel 'ne Menge lernen, dass es nicht nur das eine Bild eines Schwulen gibt. Wer an sowas jetzt noch glaubt, dass wir alle gleich sind… Herzlich Willkommen, 1950! Ich bin wie du, wir sind wie ihr. Es wird langsam Zeit, das zu akzeptieren!“

Für die Zuschauerinnen und Zuschauer der RTL-Show ist das längst kein Thema mehr. Sie entschieden in der Vergangenheit stets nach Sympathie, Persönlichkeit und Kampfgeist darüber, wer die Dschungelkrone tragen soll. Völlig unabhängig von der Sexualität.

So finden sich unter den Siegerinnen und Siegern gleichermaßen hetero- und homosexuelle Menschen, Männer und Frauen. Jörg Dahlmann wird die Liste wohl nicht mehr ergänzen.

Dabei war er dank seiner unerschrockenen Auftritte beim Bungee-Jumping auf dem Weg ins Camp und in der ersten Gemeinschaftsprüfung, als er 300 Milliliter Kuh-Blut trank sowie unterhaltsamen Sticheleien gegen Edith Stehfest (30) und Maurice Dziwak (26) in der Gunst der Zusehenden zunächst nach oben gerutscht. Auch sein emotionaler Moment mit Lilly Becker (48) am Lagerfeuer weckte bei den Fans der Show Emotionen.

Seine vehemente Abwehrhaltung, als schwul zu gelten, macht ihm das alles zunichte. Das RTL-Publikum weiß, dass ein Dschungelkönig alle Menschen repräsentieren muss.