„Easy Rider“-Star Peter FondaAuf seinen größten Erfolg war sein berühmter Vater nie stolz

Peter Fonda wurde mit „Easy Rider“ weltberühmt. (Bild: AXN / Sony Pictures Television)

Peter Fonda wurde mit „Easy Rider“ weltberühmt. (Bild: AXN / Sony Pictures Television)

Peter Fonda spielte in vielen Filmen mit, war als Schauspieler für einen Oscar nominiert und erhielt zwei Golden Globes. Doch er blieb bis zuletzt der „Easy Rider“ Hollywoods. Am 23. Februar wäre die Schauspielikone 85 Jahre alt geworden.

Legenden: Peter Fonda als Wyatt (links) und Dennis Hopper als Billy in dem Kultstreifen „Easy Rider“. (Bild: ZDF / Laszlo Kovacs)

Legenden: Peter Fonda als Wyatt (links) und Dennis Hopper als Billy in dem Kultstreifen „Easy Rider“. (Bild: ZDF / Laszlo Kovacs)

„Die Begriffe 'Star' oder 'Legende' sind Bezeichnungen, die, so glaube ich, nicht so recht bei mir zutreffen“, sagte Peter Fonda vor einigen Jahren im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau. Es gibt nicht wenige, die das anders sehen. 1969 war es, auf dem Höhepunkt der Hippie-Bewegung, dass Fonda an der Seite von Dennis Hopper mit dem Roadmovie „Easy Rider“ zum Idol einer ganzen Generation wurde. 2019 starb der Schauspieler an Lungenkrebs, am 23. Februar wäre er 85 Jahre alt geworden.

Peter Fonda schrieb das Drehbuch und spielte die Hauptrolle in „Easy Rider“. (Bild: Evening Standard/Getty Images)

Peter Fonda schrieb das Drehbuch und spielte die Hauptrolle in „Easy Rider“. (Bild: Evening Standard/Getty Images)

„Es war eine tolle Zeit damals“, erinnerte sich Fonda im teleschau-Gespräch an den Dreh von „Easy Rider“. „Ich war halt der Kämpfer gegen das Establishment, der Marihuana rauchte und sein Motorrad über die Highways jagte. Als jemand anderes taugte ich wohl nicht - auch heute nicht.“

In „Easy Rider“ verkörperte Fonda den rebellischen Wyatt, das Oscar-nominierte Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Hopper, der Regie führte. „Ich erinnere mich noch ganz genau: Ich rief ihn eines Morgens an, weil ich eine Super-Idee für einen Film hatte. Ich dachte, er könnte Regie führen. Ich würde das Projekt dann produzieren. Wir beide könnten das Drehbuch schreiben und dazu noch die Hauptrollen spielen. Mir war von Anfang an klar, dass wir damit eine Menge Geld verdienen würden.“

Der ewige „Easy Rider“

Zweimal wurde Peter Fonda für den Oscar nominiert, zweimal gewann er den Golden Globe. (Bild: Vittorio Zunino Celotto/Getty Images for ZFF)

Zweimal wurde Peter Fonda für den Oscar nominiert, zweimal gewann er den Golden Globe. (Bild: Vittorio Zunino Celotto/Getty Images for ZFF)

Peter Fonda stand bis kurz vor seinem Tod vor der Kamera. Sein letzter Film erschien 2023, vier Jahre nach seinem Tod. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images  for ZFF)

Peter Fonda stand bis kurz vor seinem Tod vor der Kamera. Sein letzter Film erschien 2023, vier Jahre nach seinem Tod. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images for ZFF)

Peter Fonda kam 1940 als Sohn der Schauspiellegende Henry Fonda zur Welt; Jane Fonda war seine Schwester, Bridget Fonda seine Tochter. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war schwierig. „Ich musste ihm doch tatsächlich beibringen, mir sagen zu können, dass er mich liebt.“ Stolz auf „Easy Rider“ sei Vater Henry nie wirklich gewesen, erinnert sich Peter Fonda. „Er wollte wissen, worum es eigentlich geht, auf welcher Reise sich mein Filmcharakter befindet. Ich erklärte es ihm zwar, aber verstanden hat er es nicht.“ Es war wohl mehr als ein Vater-Sohn-Konflikt - in Henry Fondas Unverständnis drückte sich das Unbehagen der älteren Generation gegenüber der jüngeren aus, die in den späten 60er-Jahren aufbegehrte.

„Easy Rider“ war Fluch und Segen zugleich für Fonda. Das Roadmovie machte ihn bekannt, legte ihn aber auch auf einen Rollentypus fest. Mit Filmen wie „Der weite Ritt“ (1971), seiner ersten Regiearbeit, oder „Kesse Mary - Irrer Larry“ (1974) konnte er nicht mehr an den Erfolg anknüpfen. Es folgte eine lange Durststrecke, bis ihm schließlich in den 90er-Jahren ein Comeback gelang; für das Drama „Ulee's Gold“ erhielt Fonda 1998 eine Oscar-Nominierung als bester Schauspieler.

Als Fondas letzter Film wird „The Magic Hours“ gelistet. Er wurde 2018 gedreht, erlebte seine Weltpremiere jedoch erst 2023 auf einem Filmfestival. Fonda spielt darin einen Schriftsteller, zu dem sich zwei seiner Leser, ein Mann und eine Frau, unterwegs machen. Es handelt sich also um ein Roadmovie. So schloss sich am Ende, vier Jahre nach Fondas Tod und mehr als ein halbes Jahrhundert nach „Easy Rider“, doch noch der Kreis einer großen Hollywood-Karriere. (tsch)