Im Musical-Psychothriller „Joker: Folie à Deux“ bei WOW geben sich Joaquin Phoenix und Lady Gaga gemeinsam dem Wahnsinn hin, in „The Residence“ auf Netflix muss ein Todesfall im Weißen Haus aufgeklärt werden: Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Ein Wiedersehen mit dem JokerDas sind die Streaming-Tipps der Woche

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Arthur Fleck alias Joker (Joaquin Phoenix) findet in Harleen Quinzel (Lady Gaga) eine Verbündete. (Bild: 2022 Warner Bros. Entertainment Inc/Niko Tavernise)
Zwei Oscars, zwei Golden Globes, ein Grammy und viele weitere Preise: „Joker“ (2019) war nicht nur kommerziell, sondern auch künstlerisch ein voller Erfolg. Um mit einer Fortsetzung noch einmal ein vergleichbares Ausrufezeichen setzen zu können, musste Regisseur Todd Phillips, der für „Joker: Folie à Deux“ wieder mit Scott Silver das Drehbuch schrieb, zwangsläufig etwas riskieren. Warum also nicht den Helden für 200 Millionen Dollar ein bisschen singen lassen? „Joker: Folie à Deux“ ist ein halbes Jahr nach der Kino-Premiere nun bei WOW abrufbar. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
„Joker: Folie à Deux“ - WOW

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Netflix vertraut auch 2025 auf die Qualitäten von Shonda Rhimes. Die Serienmacherin liefert mit „The Residence“ (ab 20. März) eine Krimiserie in der Tradition von Agatha Christie. Die Ermittlerin Cordelia (Uzo Aduba) soll einen Mord in einem Hotel aufklären - keine einfache Aufgabe angesichts von 157 Verdächtigen. (Bild: Netflix / Jessica Brooks)
Ein „Joker“-Film als eine Mischung aus Musical und Psychothriller? - Die Grundidee hinter diesem Film sorgte von Beginn an für Aufsehen, das schräge Konzept erweist sich aber doch als sehr clever. „Folie à Deux“ (ab Freitag, 21. März, bei WOW), den etwas hochtrabenden Titel könnte man im Kontext des Films in etwa so übersetzen: Zwei, denen gleichzeitig eine Sicherung durchbrennt, während sie Hand in Hand durch Gotham tanzen. Die eine Figur, Joaquin Phoenix als der Joker, bedarf keiner weiteren Einführung mehr. Die zweite, das ist Pop-Superstar Lady Gaga als Harley Quinn - was für eine Besetzung!
Als die Handlung des Films einsetzt, befindet sich Arthur Fleck alias Joker bereits hinter Gittern. Im Arkham Ayslum, das DC-Fans bereits aus vielen Comics, Videospielen und Verfilmungen kennen, sitzt er seine Zeit ab und schmort im Saft seiner kranken, toxischen Gedankenwelt. In der Anstalt lernt er schließlich auch die Psychologin Harleen Quinzel (Lady Gaga) kennen - der Beginn des titelgebenden Wahnsinns zu zweit -, während draußen der „Prozess des Jahrhunderts“ vorbereitet wird. Die Justiz will Arthur Fleck, der als Joker viele schlimme Dinge getan hat, seiner gerechten Strafe zuführen. Viele Menschen betrachten ihn als Monster. Aber da sind auch nicht wenige, die den Joker als missverstandenen Helden feiern und seine Freilassung fordern ...
„The Residence“ - Netflix

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Blum (Anna-Maria Mühe) ist zurück: In der zweiten Staffel der Netflix-Serie „Totenfrau“ wünscht sie sich einen Neustart. Doch sie wird von ihrer grausamen Tat eingeholt - und muss um das Leben ihrer Tochter fürchten. (Bild: Netflix / Philipp Broszek)
Kylie Minogue singt ihre größten Hits, und von Hugh Jackman sind sowie alle begeistert: Doch dann passiert ein Mord, ausgerechnet während eines Staatsbanketts im Weißen Haus, mit dem der Präsident der USA die zerrütteten Beziehungen zu Australien kitten will. Zum Glück hat die gefragteste Detektivin der Welt Zeit und Lust, den Fall zu übernehmen. Sie ermittelt ab Donnerstag, 20. März, bei Netflix in der unterhaltsamen Krimi-Farce „The Residence“.
Das Weiße Haus ist ein ziemlich außergewöhnlicher Tatort. Während sich die Staatsgäste beköstigen und anderweitig verwöhnen lassen, findet die Schwiegermutter des US-Präsidenten den leblosen Chefdiener. Das ist nicht nur für den Toten ärgerlich, sondern auch für die Stimmung beim Bankett. Am besten wäre ein Selbstmord, finden Berater und Polizeichefs. Doch so einfach will es ihnen Cordelia Cubb (Udo Aduba) nicht machen. Die Detektivin, eine Mischung aus Miss Marple, Hercule Poirot und Benoîit Blanc aus den „Knives Out“-Filmen, steht allerdings vor einer ziemlichen Herausforderung: Bei 157 Staatsgästen und einer Heerschar von Bediensteten gibt es jede Menge Verdächtige.
Acht Folgen hat die passionierte Hobby-Ornitholgin Zeit, jede Menge schräge Vögel zu beobachte. Showrunner Paul William Davies und Produzentin Shonda Rhimes (“Bridgertone“) setzen auf ein temporeiche Wortgefechte und absurde Figuren in den Sälen, Gängen und Hinterzimmern des Weißen Hauses: „The Residence“ ist der komplette Irrsinn.
„Totenfrau“ - Netflix

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Eigentlich will Melissa (Annaleigh Ashford) ihren Vater, dem Killer Happy Face (Dennis Quaid), nie wiedersehen. Doch als ein Unschuldiger für die Taten ihres Erzeugers büßen soll, ist Melissas Gerechtigkeitssinn gepackt. (Bild: 2025 CBS Studios Inc. )
Plötzlich sind die Toten wieder da: Eigentlich hatte Blum (Anna Maria Mühe) die Überreste ihres Rachefeldzugs ordentlich verräumt. Doch zu Beginn der zweiten Staffel der Alpen-Noir-Serie „Totenfrau“ fördert eine Exhumierung Leichenteile zu Tage, die die Bestatterin in Bedrängnis bringen. Ruhe ist ihr in der Koproduktion von ORF und Netflix, wo die neuen Folgen ab Mittwoch, 19. März, zu sehen sind, jedenfalls nicht gegönnt.
Zur Erinnerung: In der ersten Staffel hatte Blum die Mitglieder eines Snuffporn-Rings in einem Tiroler Bergdorf unter die Erde gebracht. Allerdings waren viel mehr Männer an den grausamen Verbrechen beteiligt, als angenommen. Es sind Männer von Einfluss darunter, die durch Videos erpressbar sind. Erpressbar von anderen Männern, denen jedes Mittel recht ist, eigene Geschäftsinteressen durchzusetzen. Blum ist Jägerin und Gejagte zugleich. Sie muss ihre Tochter Nela (Emilia Pieske) aus den Fängen des brutalen Badal Sarkissian (Peter Kurth) retten, wird dabei aber von der Ermittlerin Wallner (Britta Hammelstein) verfolgt, die ihr die früheren Morde nachweisen will.
„Totenfrau“, erneut atemberaubend düster bebildert, nimmt deutlich Fahrt auf: Die zweite Staffel ist existenzieller, es geht ums Überleben. Auch wenn die Handlung erneut vorhersehbar ist und zu häufig Zufälle im Drehbuch stehen: Die Frauenfiguren inmitten all der verderbten Männer sind uneingeschränkt spannend. Widerborstig, unerbittlich und mit der Kraft der Verzweiflung versuchen sie, ihre Würde zu bewahren.
„Happy Face“ - Paramount+
Eigentlich will Melissa Moore (Annaleigh Ashford) ihren Vater nie wiedersehen: Im Alter von 15 Jahren erfuhr sie, dass er in Wahrheit der Serienmöder „Happy Face“ (Dennis Quaid) ist. Melissa Moore nahm einen neuen Namen an und versuchte, ihre Vergangenheit zu vergessen. Bis ihr inzwischen inhaftierter Vater sich eines Tages wieder bei ihr meldet: „Als ich mich '95 schuldig bekannte, verschwieg ich einen Fall“, gesteht er. Den Namen des Opfers will er Melissa nur persönlich sagen. Getrieben von ihrem Gerechtigkeitssinn besucht Melissa zähneknirschend ihren Vater im Gefängnis. Was folgt, sind Psychospiele und eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Identität ...
Die Serie „Happy Face“ (ab 21. März, Paramount+) basiert auf der wahren Geschichte von Melissa Moore, der Tochter des kanadisch-amerikanischen Serienmörders Keith Jesperson. Melissa Moore hatte ihre Geschichte 2009 in der Autobiografie „Shattered Silence: The Untold Story of the Daughter of a Serial Killer“, die sie gemeinsam mit Bridget Cook schrieb, sowie einem gleichnamigen Podcast festgehalten. (tsch)