Das „Traumschiff“ sticht wieder in See. Seit mehr als 40 Jahren präsentiert das ZDF an Ostern eine Folge des TV-Evergreens.
„Verrückt nach Meer“-Käpt'n an BordWird Florian Silbereisen auf dem „Traumschiff“ entmachtet?
Diesmal kreuzt Florian Silbereisen (40) als Kapitän Max Parger das Schiff durch den Indischen Ozean zur Insel Mauritius. Und ein echter Kapitän ist auch an Bord. Gleich in den ersten Minuten der TV-Romanze (Ostersonntag, 17. April, im ZDF, 20.15 Uhr) taucht der Mann auf, der sich sowohl in der realen Kreuzfahrtbranche als auch im Fernsehen einen Namen gemacht hat: Morten Hansen (62).
Hansen klagte intern schon mal darüber, dass er als „Hauptdarsteller“ der Reality-Soap „Verrückt nach Meer“ in der ARD als TV-Kapitän angesehen wird - schließlich ist der norwegische Seebär eine echter Kapitän und im Gegensatz zu Silbereisen in der Lage, ein Schiff zu führen.
„Traumschiff“ im ZDF trifft auf Doku-Serie „Verrückt nach Meer“
Und jetzt ist er in der ZDF-Folge zu sehen, auf seinem Schiff „MS Artania“, das für die Mauritius-Folge als Ausweichschiff für das in der Zeit der Dreharbeiten unabkömmliche etatmäßige Traumschiff „MS Amadea“ herhalten musste.
Hat das ZDF-Traumschiff auch im Film etwa still und heimlich Florian Silbereisen „entmachtet“ und den echten Kapitän auf die Brücke beordert?
In Zivilkleidung sitzt der Kapitän mit der (ebenfalls realen und aus „Verrückt nach Meer“ bekannten) Reiseleiterin Carolin Sattler an Harry’s Bar auf dem Schiff, als er vom Film-Kreuzfahrtreisenden Thomas Budarek (gespielt von Schauspieler Andreas Hoppe) in ein Gespräch über Briefmarken und speziell die blaue Mauritius verwickelt wird. Bleibt’s dabei, oder übernimmt der echte Kapitän? Doku-Serie („Verrückt nach Meer“) trifft Film-Romanze („Traumschiff“) - es bleibt spannend, mehr verraten wir hier nicht.
Nur noch das: Die bekannten „Traumschiff“-Schauspieler Barbara Wussow, Daniel Morgenroth und Collien Ulmen-Fernandes ergänzt diesmal Wolfgang Stumph, der als Vater von Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado der Crew einen Besuch abstattet.
Ein anderer echter Kapitän, der sogar mal auf einem ZDF-Traumschiff arbeitete, hält offensichtlich gar nichts von der Entwicklung des „Traumschiffs“. Marc-Dominique Tidow, aktueller Kapitän der „AIDA prima“, lästerte bei der Kapitäns-Vorstellung am 9. Januar vor seinen Kreuzfahrtgästen im gut gefüllten Theatrium: „Ich war bis 2012 Sicherheitsoffizier auf der „Deutschland“ unter der Reederei Deilmann. Es war das letzte „Traumschiff“, danach gab’s keines mehr. Das ist nur noch ein türkiser Abklatsch!“
Riesenapplaus im Theatrium, eine volle Breitseite des „AIDA“-Käpt’ns gegen die zweifellos ältere und kleinere „MS Amadea“ aus der Phoenix-Flotte.
Was sagt das Bonner Unternehmen zur öffentlichen Verspottung eines seiner Flaggschiffe? Eine Phoenix-Sprecherin: „Wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an solchen Äußerungen über Schiffe anderer Unternehmen. Gerade zu AIDA haben unsere Geschäftsführer einen guten Kontakt. Wenn jetzt ein Kapitän meint, er müsse sich so äußern, meine Güte ...“