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ForscherAfD tritt auf Social Media „400-fach stärker auf als andere Parteien“

Generationenforscher Rüdiger Maas sieht in den Sozialen Medien den Schlüssel zu einer erfolgreichen Umwerbung junger Wähler. (Bild: ARD)

Generationenforscher Rüdiger Maas sieht in den Sozialen Medien den Schlüssel zu einer erfolgreichen Umwerbung junger Wähler. (Bild: ARD)

Mehrere Wahlen haben 2024 aufgezeigt, dass die AfD vor allem auch bei jungen Menschen punkten kann. Eine entscheidende Ursache hat Generationenforscher Rüdiger Maas nun im ARD-Moma dargelegt: Keine andere Partei spricht Jugendliche so direkt in den Sozialen Medien an wie die Rechtspopulisten.

Bei der Europawahl konnte die AfD 2024 massiv punkten. 15,9 Prozent der Stimmen konnte die rechtspopulistische Partei erzielen, ein Zuwachs von 4,9 Prozent. Schon hier fiel auf, dass die AfD vor allem auch bei der jüngeren Generation ankam. Mit 16 Prozent landete sie bei den 16 bis 24-Jährigen hinter der Union mit 17 Prozent nur knapp auf dem zweiten Platz. Auch bei den Landtagswahlen in den Neuen Bundesländern setzte sich dieser Trend fort. Bei einer sogenannten U16-Wahl, einer nicht repräsentativen Umfrage unter Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren, wurde sie beliebteste Partei in Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

All das verdeutlicht: Die Jugend wählt rechts. Dabei würde sie sich selbst dort gar nicht verorten. Das sagt zumindest der Generationenforscher Rüdiger Maas im Gespräch mit Moderator Till Nassif im ARD-Morgenmagazin. „Jeder fünfte kann mit der Zuordnung links oder rechts nichts anfangen“, berichtet Maas von den Ergebnissen einer Studie. „Man ist für das System oder gegen das System.“ Sich selbst sehen die meisten jungen Menschen in der politischen Mitte - selbst diejenigen, die angeben, dass sie die AfD wählen würden.

„Die AfD spricht auf Social Media junge Menschen direkt an“

„Viele wussten auch nicht, wofür die Parteien stehen“, so Maas weiter. Die AfD hätten viele nicht als rechtsextrem, sondern als rechtskonservativ eingeordnet. In diesem Kontext bemerkenswert ist, dass etwa 35 Prozent der Befragten angaben, „am liebsten eine Partei der Mitte, wo man nichts falschen machen kann“ zu haben. Nur: „Die etablierten Parteien sehen sie da nicht“, so der Forscher. Von denen fühlten sich junge Menschen nicht mehr angesprochen. Maas nimmt hierfür auch die politische Ausrichtungen der Parteien in die Kritik: „Bildung findet in den Wahlprogrammen kaum statt und wenn dann relativ weit hinten. Es gibt wenig junge Menschen, die direkt adressiert werden, vor allem von den etablierten Parteien.“

Genau das ist nach den Ergebnissen von Maas' Forschungen der Punkt, bei dem die AfD so erfolgreich ansetzt. „Die AfD spricht auf Social Media die Jungen direkt an.“ Dass das so ausschlaggebend ist, hängt mit der großen Rolle zusammen, die soziale Medien in den Leben junger Menschen einnehmen. So hätten mehr als 52 Prozent der Befragten angegeben, ihr politisches Wissen aus Social Media zu beziehen. Dort trete die AfD „teilweise 400-fach stärker auf als andere Parteien“. Damit habe sie „großen Einfluss auf die Meinung und das Stimmungsbild junger Menschen“.

Auch Influencer vertreten teilweise die Positionen der AfD und tragen so zu ihrer Popularität bei jungen Menschen bei. Wenn die etablierten Parteien es nicht auf eigene Faust schafften, Jugendliche via Social Media zu erreichen, sei das Einspannen von Influencern eine Möglichkeit, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen, so Maas. (tsch)