Frederick Lau spielt die Hauptrolle im Film „One For The Road“, der sich um Alkohol dreht – und spricht offen über das Thema, das uns alle angeht. Denn in Deutschland wird viel zu viel getrunken.
„Habe nicht mehr aufhören können“So ehrlich! Das sagt Frederick Lau heute über Alkohol
Es ist die Rolle seines Lebens. Frederick Lau (34) spielt in „One For The Road“ (Kinostart: 26. Oktober 2023) den Bauleiter Mark, der sich abends mit Freunden gerne ein paar Drinks „genehmigt“ und lange nicht wahrhaben will, dass er der Droge Alkohol längst verfallen ist. Wie so viele Menschen hierzulande: Promis und „Normalos“, Arme und Reiche, Männer und Frauen.
Spätestens, wenn Mark in der Tragikomödie auf einer Party laut einen Alkohol-Psychotest vorliest und lachend die Auswertung mit „Leute, wir haben alle ein Problem“ kommentiert, dürfte sich so mancher Kinozuschauer an die eigene Nase packen. Huch, habe ich vielleicht auch ein Problem?
Frederick Lau: Film legt einen Finger in die Wunde
96 Prozent der Erwachsenen in Deutschland trinken Alkohol, rund acht Millionen Menschen übrigens so viel, dass es gesundheitlich riskant ist. Doch die Gesellschaft schaut weg und sagt nur „Prost“.
Kulturanthropologe Prof. Gunther Hirschfelder über die laxe Haltung hierzulande: „In den USA gilt man seit den 60er Jahren als krank, wenn man jeden Tag ein Bier trinkt. Das wird in Bayern beispielsweise ganz anders gesehen.“ Allerdings erkenne er mittlerweile zumindest in Fitness-Kreisen ein Umdenken.
Und das scheint Not zu tun. Burkhard Blienert, Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung: „Millionen Menschen haben ein Suchtproblem.“ Das Problem hierzulande sei, dass Alkohol immer verfügbar und mit dabei ist. Als Trostspender, Partystimmungsheber. Als Gesprächserleichterer, Über-trübe-Tagebringer.
Frederick Lau ist weg vom Alkohol und sagt: „Betrunkensein tötet Zeit“
Blienert lobt auch den Film und empfiehlt, ihn mit Jugendlichen zu schauen. Was Hauptdarsteller Frederick Lau, mittlerweile dreifacher Vater und vom Alkohol komplett weg, nur begrüßen kann: „Wenn ich als Teenie angefangen habe zu trinken, habe ich nicht mehr aufhören können. Als ich 15 oder 16 war, gab es bei uns in Berlin diese Partys, bei denen man zwölf Euro Eintritt gezahlt hat und dann so viel trinken durfte, wie man wollte. Deshalb hatte Alkohol bei mir erst mal nichts mit Genuss zu tun.“ Heute lautet seine Devise laut Interview im „Playboy“: „Betrunkensein tötet Zeit.“
Und zwar nicht nur verpasste Momente, um etwas zu unternehmen, sondern auch ganz viel Lebenszeit: Alkoholiker haben eine um 20 Jahre geringere Lebenserwartung als Menschen, die nie alkoholabhängig waren. Das geht aus einer Langzeitstudie von Greifswalder und Lübecker Wissenschaftlern aus dem Jahre 2012 hervor.
Demnach sterben trinkende Frauen durchschnittlich mit 60, Männer mit 58 Jahren. Und so wäre es vermutlich auch vielen deutschen Prominenten ergangen, wenn sie nicht die Kurve gekriegt hätten und ehrlich mit sich gewesen wären. Wie sie dem Alkohol entsagten, ist in der obenstehenden Bildergalerie zu sehen.