Gil Ofarim soll in einem Hotel in Leipzig antisemitisch beleidigt worden sein. Nach Ansicht der Videos aus der Überwachungskamera gab es jedoch Zweifel an seinen Aussagen. Jetzt hat sich der Sänger erneut geäußert.
Gelogen?Antisemitismus-Vorwurf: Gil Ofarim formuliert klares Statement zu Hotel-Video
Leipzig. Was geschah wirklich in der Lobby des „The Westin Leipzig“? Sänger Gil Ofarim hat sich zu der neuen Entwicklung nach seinen Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel geäußert.
„Ich wusste, was das für Wellen schlägt“, sagte er am Montag (18. Oktober 2021) gegenüber „Bild“.
„Dass ich vielleicht vom Opfer zum Täter gemacht werde und dass ich angeblich gelogen haben soll, darum habe ich mir keine Gedanken gemacht und ganz ehrlich, das hätte ich auch nicht gedacht.“
Gil Ofarim spricht über Video aus Hotel in Leipzig
Hintergrund sind Medienberichte, wonach Überwachungsvideos möglicherweise Fragen zu dem von Ofarim geschilderten Hergang aufwerfen. Demnach soll die Kette mit dem Davidstern auf den Überwachungskameras des Hotels nicht deutlich sichtbar gewesen sein. Die Medien hatten sich auch auf Ermittlerkreise berufen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden derzeit mehrere Videoaufnahmen ausgewertet. Angaben zum Inhalt wurden bisher nicht gemacht.
Er könne verstehen, dass es nach den Videobeweisen so aussehen würde, als hätte er den Stern nicht getragen. „Was nicht stimmt. Ich habe ihn immer angehabt.“ Der Sänger betonte deutlich, nicht gelogen zu haben.
Gil Ofarim: Kette mit Davidstern soll Auslöser für Antisemitismus gewesen sein
Ofarim hatte Anfang Oktober 2021 in einem Video berichtet, dass ihn ein Mitarbeiter von „The Westin Leipzig“ aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Ofarim erstattete daraufhin Anzeige. Der Staatsanwaltschaft Leipzig liegen mehrere Anzeigen zu dem Vorfall vor - auch von dem beschuldigten Hotelmitarbeiter wegen Verleumdung.
Ofarim, der 2017 an der RTL-Show „Let's Dance“ teilnahm, erklärte zudem: „Ich werde nach wie vor weiter meinen Davidstern tragen. Ob unter dem T-Shirt, auf dem T-Shirt, das ist egal. Ich trage ihn immer und werde ihn weiter tragen.“
Zu dem von ihm geschilderten Vorfall in dem Hotel sagte er: „Ich habe im Vergleich zu vielen anderen Jüdinnen und Juden den Mund aufgemacht und habe etwas gesagt und mich gewehrt.“
Er fügte außerdem diese bestimmten und selbstbewussten Worte hinzu: „Jeder sollte seinen Mund aufmachen. Ich würde es nochmal genauso machen.“ (dpa, sku)