Große Trauer um FilmstarItalienische Schauspielerin Gina Lollobrigida gestorben

Gina Lollobrigida ist tot. Die Schauspielerin starb mit 95 Jahren. 

Ein ganzes Land trauert um einen seiner ganz großen Stars: Die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida ist im Alter von 95 Jahren gestorben. 

Lollobrigidas Karriere startete bereits Mitte der 1940er Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt die schöne Italienerin in ihrem Heimatland als großes Sexsymbol. Später erlangte sie auch international große Berühmtheit. 

Gina Lollobrigida ist tot: Schauspielerin wurde 95 Jahre alt

Nicht nur in Italien, auch in Deutschland (sechs Bambis) und den USA (Golden Globe 1961) erhielt sie Auszeichnungen. 2018 bekam sie einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. 

Auf der Leinwand verdrehte sie den Hollywood-Stars reihum den Kopf, auf den roten Teppichen setzte sich Gina Lollobrigida immer gern als große Diva in Szene. In ausgefallenen Abendroben, grell geschminkt und mit schriller Haarpracht war die Vollblut-Italienerin mit dem umständlichen Nachnamen ein Unikum. Lange galt die brünette Darstellerin in Anlehnung an einen ihrer Filmtitel als „die schönste Frau der Welt“.

Auf ein Metier ließ sie sich nie festlegen. Sie war Kino-Ikone, Sexsymbol, Fotojournalistin, Bildhauerin und UN-Botschafterin – und in allem stets selbstständig.

Umso schmerzhafter war es für ein ganzes Land, wie „Lollo“ nach einem Familienstreit entmündigt wurde und in den letzten Jahren nur noch um ihre Würde flehte.

Kein Problem für die selbstbewusste Italienerin, die sich kurzerhand auf ihre andere Passion konzentriert. Sie lichtet Prominente wie Fidel Castro, das brasilianische Fußballidol Pelé, Ronald Reagan, Paul Newman und Salvador Dalí ab. Selbst die deutsche Fußballnationalmannschaft posiert vor ihrer Linse.

Bereits Anfang der 70er Jahre entscheidet sich „Gina nazionale“ zu dem Rollenwechsel vom Film zur Fotografie - mit gutem Grund: „Ich habe es abgelehnt, mich auszuziehen“, erklärt sie später. Daraufhin hätten die Filmproduzenten sie links liegen lassen.

„Weniger Glück als andere“ hat sie nach eigenen Angaben „in Herzensangelegenheiten“. 1949 heiratet sie den jugoslawischen Arzt Milko Skofic. Aus der Ehe, die 1971 geschieden wird, geht Sohn Milko Jr. hervor. Anschließend sagt man „Lollo“ zahlreiche Affären, etwa mit Milliardär Howard Hughes und dem Politiker Henry Kissinger, nach.

2006, mit 79 Jahren, macht sie noch einmal Schlagzeilen, als sie den 34 Jahre jüngeren Javier Rigau heiraten will. Doch dazu kommt es nicht - der Spanier stellt sich als Heiratsschwindler heraus.

In ihren letzten Jahren steht erneut ein junger Mann im Fokus, „mein großes Glück“, wie Lollobrigida sagt. Offiziell ist er ihr Assistent und wohnt mit seiner Familie bei der Schauspielerin. Sohn Milko behauptet, der Mann habe die Seniorin manipuliert. Deswegen und als Folge des Eklats um den spanischen Betrüger erwirkt der Sohn, dass seiner Mutter ein Finanzvormund vorgesetzt wurde. Lollobrigida und ihr Anwalt meinen, Milko gehe es nur um das Vermögen der Mutter.

„Ich habe das Recht, in Frieden zu leben, aber auch in Frieden zu sterben“, sagt Lollobrigida 2021 in einem TV-Interview. „In meinem Alter sollte ich eigentlich ein bisschen Frieden haben. Aber den habe ich nicht. Ich bin müde. Man sollte mich in Frieden sterben lassen.“ (dpa, sku)