„Das fand ich schon ein starkes Stück“: Der Besuch in seiner Heimatstadt endete für Harald Glööckler in einer herben Enttäuschung. Immerhin fand er in einem Schlagerstar eine neue Freundin. Wundern durfte man sich derweil über Glööcklers besondere Beziehung zu dem Pharao Tutanchamun.
„Unser kleiner Pharao“Harald Glööckler hält sich für Reinkarnation von Tutanchamun
Bei RTLZWEI wird es wieder pompööööös: Mit der zweiten Staffel von „Herr Glööckler sucht das Glück“ darf man sich auf glitzernde Einblicke in die Glamour-Welt des Harald Glööckler freuen. Und gleich zum Auftakt hat der Modezar etwas zu feiern – denkt er zumindest. Denn seine Rückkehr in seine Heimatstadt Stuttgart ist nur kurzzeitig von Wiedersehensfreude geprägt.
Der Oberbürgermeister der Schwabenmetropole höchst persönlich hat den verlorenen Sohn einbestellt, um gemeinsam mit ihm den traditionellen Cannstatter Wasen zu eröffnen und Glööckler einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zu ermöglichen. Das sei eine „gute Gelegenheit, um sich wieder zu vertragen“, hoffte Letzterer.
„Ein starkes Stück“: Stuttgarter OB ignoriert Ehrengast Harald Glööckler
Schließlich habe er Ende der 1990er-Jahre Stuttgart nicht ohne Verbitterung verlassen: „Ich musste irgendwann aus Stuttgart weg, weil ich als Künstler keine Unterstützung erfahren habe.“ Trotz VIP-Partys im großen Stil sei er irgendwann „fast boykottiert“ worden.
Mit der erhofften Versöhnung wurde es aber dann doch nichts. „Gestern Abend wusste plötzlich niemand mehr was davon“, klagte der 59-Jährige in die Kamera – und das an dem Tag, an dem er sich eigentlich im Goldenen Buch hätte verewigen sollen. „Jetzt weiß ich auch, warum ich hier weg bin“, lautete Glööcklers bittere Bilanz: „Es gibt keine Wertschätzung.“ Seine Drohung, noch am selben Abend abzureisen, machte er dann aber doch nicht wahr.
Wäre auch schade gewesen um die extra für den Wasen angeschaffte Tracht. Die Anprobe der knallengen Lederhose, die er kaum über seinen „prallen Po“ ziehen konnte, ließ Glööckler zwar um seine künstlichen Nägel fürchten, aber am Ende auch hochzufrieden aus dem Laden gehen. Auf dem Volksfest hangelte er sich dann von Foto zu Foto, allerdings stets gut gelaunt: „Jeder trinkt zwei, drei Maß und tanzen wir mit dem Kellner.“
Weniger spaßig fand es der Modeschöpfer, dass OB Frank Nopper ihn bei seiner Rede ignorierte. „Ich wäre bekloppt zu erwarten, dass da noch irgendwas passiert, das mit Anstand verbunden ist“, echauffierte sich Harald Glööckler. „Das fand ich schon ein starkes Stück.“ Am Ende des Abends war der Ärger aber verflogen - und Glööckler schien im zweiten Stargast des Abends, Schlagerlegende Andrea Berg, eine neue Freundin gefunden zu haben. „Das sind zwei Menschen, die Tiefgang haben“, sprach Glööckler für sich und die Schlagerqueen, während sie über das erste Treffen der beiden sagte: „Er möchte am liebsten in den Arm genommen werden. Das macht ihn so liebenswert.“
„Da machte man sich strafbar“: Harald Glööckler erinnert sich an Party-Vergangenheit
Ob zwischen Andrea Berg und Harald Glööckler eine Freundschaft fürs Leben entsteht, wird abzuwarten sein. Eine solche verbindet ihn aber auf jeden Fall mit der Nachtclub-Besitzerin Laura. „Ich war schon als junger Mann hier“, erklärte Glööckler auf einer Stippvisite im derzeit geschlossenen Gay-Club, wo er sinnierte: „Damals gab es noch den Paragraf 175, da war Homosexualität noch unter Strafe gestellt. Da machte man sich strafbar.“
Er habe damals der Gay-Szene die „Richtung vorgegeben“, erinnerte sich der Paradiesvogel zurück. Er habe Auftritte von Stars wie Chaka Khan organisiert und sei neben Freddie Mercury einer der schillerndsten Besucher gewesen, so Besitzerin Laura: „Du warst schon damals unser kleiner König. Du hast gewusst, du bist auf dieser Erde, um irgendwas zu verändern und die Menschen schönzumachen.“ Die Menschen hätten ihn schon damals geliebt - „außer ein paar alte Idioten“, schimpfte Laura.
Abgesehen von der gemeinsamen Party-Vergangenheit steht Laura dem Modezaren als Freundin zur Seite - und als Astrologin und Wahrsagerin. Nicht nur teilen die beiden den obskuren Traum, sich einmal in Särge im Dracula-Schloss in Transsilvanien zu legen. Noch bizarrer mutet ihre geteilte Überzeugung an, Glööckler sei eine Reinkarnation des sagenumwobenen Pharaos Tutanchamun. „Wir glauben stark daran“, betonte Laura über ihren langjährigen Wegbegleiter (“Unser kleiner Pharao“). (tsch)