Harald Schmidt hat in einem Interview die Ampel-Regierung ins Visier genommen. Und der eine oder andere bekam sein Fett weg.
„Erstklassige Boulevard-Schauspieler“Harald Schmidt schießt gegen Ampel-Regierung
Seit knapp anderthalb Jahren ist Olaf Scholz als Bundeskanzler im Amt. Zeit, Bilanz zu ziehen. Das sieht zumindest Comedy-Urgestein Harald Schmidt (65) so – und packt im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) aus.
Es handele sich um „erstklassige Boulevard-Schauspieler“, betonte der Kult-Comedian augenzwinkernd. In der Hauptrolle habe Olaf Scholz „unglaubliche Nehmerqualitäten“. Schließlich sei er schon lange in Spitzenämtern zugange.
Harald Schmidt über Habeck: „Hamlet in dieser Regierung“
Und nicht nur das! Harald Schmidt schießt weiter: „Es ist schon ein großer Shakespeare, wie er dann die Nebenrollen aufeinander losgehen lässt, wie er sich das so anschaut.“
In seinen Augen ganz vorne mit dabei: Außenministerin Annalena Baerbock. Auch die Grünen-Politikerin nimmt der TV-Star aufs Korn. Sie werde als „nette Frau“ wahrgenommen. „Von der Gefühlslage her läuft es auf die Frau zu, als Kanzlerkandidatin.“ Die Anfangsprobleme seien alle vergessen – „danach ihr Buch, hoppala, doch ein bisschen viel von anderen drin – alles vergessen.“
Doch Wirtschaftsminister Robert Habeck sei eigentlich der klassische Protagonist – „der im Scheitern die Herzen des Publikums gewinnt. Er ist eigentlich der Hamlet in dieser Regierung.“
Auch Finanzminister Christian Lindner bleibt nicht verschont. Schließlich habe der neulich vor einer Talkshow seine Luxusuhr versteckt. Schmidts Kommentar: „Ich nenne das unamerikanische Umtriebe.“
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Ähnlich halte es sich mit Friedrich Merz: „Dieses typisch Deutsche offenbart sich auch in dem Flugzeug, das Friedrich Merz fliegt. Entweder du hast eine Boeing, oder du kommst im Flixbus. Dieses auf halber Strecke Rumpropellern beleidigt eigentlich ein bisschen unser Wirtschaftssystem.“
Zur aktuellen konfliktfreudigen Koalition sagt Schmidt: „Streit gehört zu einer lebendigen Demokratie.“ Schlägereien im Parlament habe es noch nicht gegeben. Das sei in anderen EU-Staaten bereits anders gewesen.
Harald Schmidt: „Ich nenne es den Schnauze-voll-Faktor“
Auch zur AfD hat der Entertainer ein paar Sätze zu sagen. Zum aktuellen Umfrage-Erfolg der Partei meint Schmidt: „Ich nenne es den Schnauze-voll-Faktor.“ Angst mache ihm die Partei aber nicht.
„Wir haben wahrscheinlich denselben Rechtsaußen-Prozentsatz wie alle Länder in Europa. Wenn das Thema Migration für einen großen Teil der Bevölkerung nachvollziehbar geklärt ist, verliert auch die AfD wieder für viele den Reiz“, meint er.
Deutschland sei nichts Besonderes. Es gebe eine bürgerliche Mehrheit von 80 Prozent im deutschen Parlament und dazu zähle er auch Teile der AfD, sagt Schmidt.