Keine weibliche 007Helen Mirren: „Das Konzept James Bond ist aus Sexismus heraus geboren“

Derzeit liegt die Rolle des James Bond vakant, mit Amazon hat das Franchise zudem einen neuen Besitzer. Ist jetzt die Zeit für eine weibliche Spionin 007? Schauspiellegende Helen Mirren sagt: Nein. Denn das bloße Konzept der Reihe sei untrennbar mit Sexismus verbunden.

Wer wird der - oder die - nächste 007? Schon seit Jahren treibt diese Frage Filmfans um, erst recht seitdem die „James Bond“-Reihe mit Amazon einen neuen Besitzer hat. Damit ist Bond, James Bond, nicht mehr in britischen Händen - ein Umstand, der im Vereinigten Königreich so manchem Kopfschmerzen bereitet.

Andere sehen den Wechsel als Chance: Ist vielleicht nun endlich die Zeit für einen Identitätswechsel des wohl berühmtesten fiktiven Agenten gekommen? Wird es die erste weibliche 007 geben?

Helen Mirren spielt in neuer Serie an der Seite von Ex-Bond-Darsteller

Dass Amazon sich erneut für einen Mann - vielleicht aber ja zum ersten Mal für einen schwarzen Darsteller - entscheidet, scheint wahrscheinlicher, aber möglich ist der Geschlechterwechsel der Hauptrolle schon. Eine ist jedoch kein Fan von der Vorstellung des weiblichen 007, aber nicht aus konservativen Gründen: Schauspielerin Helen Mirren glaubt schlicht, dass James Bond und Sexismus nicht voneinander zu trennen sind. Somit würde auch eine Darstellerin in der Rolle keinen Sinn machen.

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„Das ganze Konzept James Bond trieft vor Sexismus und ist aus profundem Sexismus heraus geboren worden“, sagte die 79-jährige Schauspielikone in einem Interview mit der britischen Zeitung „The Standard“. Darum habe sie die „Bond“-Filme auch „nie gemocht. Ich mochte nie, wie Frauen in 'James Bond' porträtiert werden“. Dabei hätten Frauen schon immer „eine große und unglaublich wichtige Rolle im Secret Service gespielt“, führte Mirren weiter aus. „Ich würde wahre Geschichten von Frauen erzählen, die tatsächlich in diesem Feld gearbeitet haben.“

Dass Helen Mirren von „The Standard“ zum Thema James Bond gefragt wurde, hat einen bestimmten Grund: Sie arbeitet zurzeit mit einem Bond zusammen - oder zumindest mit einem ehemaligen. In der Mafia-Serie „MobLand“ ist Mirren an der Seite von Pierce Brosnan zu sehen.

Trotz ihrer Abneigung für die Rolle, in der Brosnan weltberühmt wurde, hat sie für ihren Co-Star nichts als Bewunderung übrig. „Er ist offensichtlich bildhübsch, und er ist ausgezeichnet in 'MobLand'“, so Mirren. „Aber er ist zufälligerweise auch einer der nettesten Menschen, mit denen man zusammenarbeiten kann.“

In Großbritannien, den USA, Kanada und Australien feierte „MobLand“ am 30. März 2025 bei Paramount+ Premiere. Der Rest der Welt muss sich noch in wenig gedulden. In Deutschland wird die Serie ab 30. Mai 2025 bei dem Streaming-Anbieter zu sehen sein. (tsch)