„Die Höhle der Löwen“Rekordauftakt dank Fahrradtasche: Schüler aus NRW sorgen für Paukenschlag

Leander Mellies (r.) und Karl Fischer sorgten mit ihrer Fahrradtasche „2bag“ für einen Paukenschlag bei der Auftaktshow von „Die Höhle der Löwen“ am 4. April 2022. Die „Löwen“ rissen sich um die 17-jährigen Schüler aus Aachen.

Leander Mellies (r.) und Karl Fischer sorgten mit ihrer Fahrradtasche „2bag“ für einen Paukenschlag bei der Auftaktshow von „Die Höhle der Löwen“ am 4. April 2022. Die „Löwen“ rissen sich um die 17-jährigen Schüler aus Aachen.

„Sensationell!“ - „So viel Mut“ - „Einfach umwerfend!“ - Schon in der ersten Folge der neuen VOX-Gründershow-Staffel überboten sich die Löwen mit Superlativen. Zwei 17 Jahre junge Schüler-Unternehmer rissen die Investoren von den Sesseln.

Man könnte meinen, in der mittlerweile elften Staffel und fast acht Jahre nach der Ausstrahlung der ersten „Die Höhle der Löwen“-Folge bei VOX hätten Publikum und Investoren in der Sendung schon alles erlebt. Weit gefehlt!

Mit einer Hammer-Präsentation, einem leidenschaftlichen Wettbieten und einer echten Sensation startete am Montagabend, 4. April 2022, die frühlingshafte „Paarungszeit“, bei der Unternehmensgründer einen starken Finanzpartner umgarnen, in eine neue Saison. Möglich machten die ganz große Überraschung mit Karl Fischer und Leander Mellies das jüngste Gründer-Duo aller Zeiten in der Geschichte der VOX-Show.

„Die Höhle der Löwen“ – Carsten Maschmeyer treibt quer: „Ich glaube euch nicht!“

„Ich finde euch sensationell“, jubelte die erfahrene „Löwin“ Judith Williams. „So viel Mut!“ Schon nach wenigen Sendeminuten der neuen Staffel stand für sie fest: „Ich würde mir in den Hintern beißen, wenn ich euch heute kein Angebot mache.“

Ähnlich euphorisch reagierte der Social-Media-Unternehmer Georg Kofler. „Ihr seid einfach umwerfend!“, lobte er die beiden 17-jährigen Schüler aus Aachen. „Ihr könnt jede Frage beantworten.“ Auch Nils Glagau war komplett aus dem Häuschen: „Ihr seid klasse“, bejubelte er die Jungs. „Großartig, richtiger Gründer-Spirit!“

Nur Carsten Maschmeyer trieb mal wieder quer. Er zog alle Aufmerksamkeit mit einem fies klingenden Zweifel auf sich. „Ich glaube euch nicht“, zischte er Karl und Leander an - die zunächst ziemlich baff wirkten. Doch was Maschmeyer meinte, war in Wahrheit auch ein extremes Lob.

Er zweifelte - mit gespielter Irritation - an, dass die beiden „2bag“-Gründer tatsächlich nur 17 Jahre alt sind. Aber das Alter stimmt. Und ihr Abitur wollen die beiden selbstverständlich auch erst mal noch fertig machen.

Doch was war es genau, was die Löwen alle so vom Hocker riss? Hinter „2bag“ verbirgt sich eine praktische Fahrradtasche. Der Clou dabei: Sie lässt sich nicht nur an jedem Bike montieren. Man kann sie auch kurzerhand in einen Rucksack verwandeln. Damit haben die beiden Jungs, die zuletzt viel Zeit an der Ausfertigung erster Muster an Omas Nähmaschine verbracht hatten, sich selbst einen Wunsch erfüllt: Die jungen Aachener sind begeisterte Fahrradfahrer. Mit herkömmlichen Satteltaschen können sie wenig anfangen. Ihr Modell löst ein konstruktives Problem mit Köpfchen.

„Die Höhle der Löwen“: Fahrradtasche „2bag“ begeistert alle Investoren

„Eine gewöhnliche Fahrradtasche macht am Rad durchaus Sinn, aber sobald man sie abnimmt, weiß man nicht so recht, wie man sie tragen soll“, sagen sie. Was „2bag“ anders macht: Die Tasche wartet mit einem Klappsystem auf, das die Verwandlung in einen Rucksack ermöglicht. Die Patentfähigkeit der Technik haben sich die Tüftler schon bestätigen lassen, ein europäisches Patent befindet sich in der Prüfung. „Ihr seid gigantisch aufgeweckte Jungs“, freut sich Judith Williams. Sie ist selbst Radfahrerin aus Leidenschaft. Und sie wollte den jungen Unternehmern unbedingt weiterhelfen.

„Die Höhle der Löwen“: Gründer-Duo aus NRW verlangt 20.000 Euro

Was alle Investoren durch die Bank begeisterte, war allerdings nicht nur die rasch einleuchtende Idee hinter „2bag“. Es war auch - wie so oft - die Geldfrage. Karl und Leander wollen ihr Unternehmen rasch wachsen lassen. Sie wissen aber auch, dass sie noch ganz am Anfang stehen. Und deswegen zeigten sie sich realistisch. „Um den riesigen Markt zu bedienen, müssten wir wahrscheinlich Ewigkeiten an der Nähmaschine sitzen“, scherzte Leander. Deswegen suchten sie einen löwenstarken Partner - zu extrem fairen Bedingungen.

Um ihr Produkt auf dem Markt zu etablieren, verlangten die Gründer 20.000 Euro und boten dafür zehn Prozent an der Firma, die erst offiziell entstehen muss. Ein überschaubarer Preis und Konditionen, die die Löwen eigentlich aus der Hosentasche bezahlen können.

Kein Wunder, dass die Geld-Zusagen nur so auf die „2bag“-Gründer einprasselten. Das erste Angebot kam von Judith Williams, Georg Kofler ging bereitwillig auf die Konditionen ein. Es folgten Nils Glagau sowie - im Doppelpack -Carsten Maschmeyer und der Handelsexperte Ralf Dümmel.

Schon setzte ein extremes Wettbieten ein. Es war ein Kampf der Generationen. Maschmeyer und Dümmel verwiesen nicht nur auf weltweite Geschäftskontakte, auch in die Fahrradindustrie. Sie spielten auch die „väterliche“ Karte aus. „Ich glaube, zwei plus zwei ist mehr als vier“, rechnete Maschmeyer und wollte damit die jungen Gründer „umarmen“. Auf seine eigene Familiensituation verwies der Hanseat Dümmel. „Ich habe drei Söhne, die in einem ähnlichen Alter sind“, umgarnte er Karl und Leander.

Nils Glagau (l.) umgarnt in der Auftaktshow von „Die Höhl der Löwen“ am 4. April 2022 Leander Mellies (M.), Karl Fischer.

Nils Glagau (l.) umgarnt in der Auftaktshow von „Die Höhl der Löwen“ am 4. April 2022 Leander Mellies (M.), Karl Fischer.

Noch forscher warb Nils Glagau für sich. „Ich bin der Jüngste hier“, wanzte sich Investor auf der Kumpel-Ebene an. „Da gibt's Wörter, die verstehen die gar nicht“, diskreditierte er seine Mit-Löwen. Der Gegenwind ließ nicht lang auf sich warten: „Nils, es gibt keinen Babybonus“, ätzte Judith Williams zurück.

„2bag“-Unternehmer sorgen für Paukenschlag bei „Höhle der Löwen“-Auftakt

Die jungen „2bag“-Unternehmer musste das alles gar nicht jucken. Sie hatten alle fünf Löwen - drei jeweils einzeln, zwei im Doppel-Angebot - für sich gewinnen können. Nun drehten sie den Spieß um. Plötzlich „zitterten“ die anderen. „Die Macht liegt bei euch“, sagte Judith Williams. Carsten Maschmeyer erkannte: „Verlieren können nur noch wir. Die haben schon gewonnen.“

Und tatsächlich kam es, wie man es selten zuvor sah: Die Löwen bangten. Bis zuletzt. Dann traten Karl und Leander noch mal unerschrocken vor die geballte Finanz- und Erfahrungsmacht der Investoren. Und sie entscheiden sich für Nils Glagau. Den Jüngsten!

Mit einem Paukenschlag rumorte es gleich zum Auftakt in der neuen „Höhle der Löwen“. Und Carsten Maschmeyer hatte dann doch völlig recht. „Diese Staffel wird lustig.“ Stimmt jetzt schon! (tsch)