Jan Josef Liefers„Tatort“-Star für tot erklärt – dann meldet er sich selbst mit mahnenden Worten

Hauptdarsteller Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne gestikuliert am Set vom «Tatort Münster - MagicMom».

Jan Josef Liefers (hier im September 2022 als Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne am Set vom Tatort „Münster - MagicMom“) warnt vor falschen Nachrichten.

Es sind ganz fiese Maschen! In sozialen Medien tauchte nun die Meldung auf, Jan Josef Liefers sei gestorben. Kurz darauf meldete sich der Schauspieler quicklebendig mit mahnenden Worten an seine Fans.

von Simon Küpper  (sku)

Diese Nachricht hat viele Menschen schockiert – ist aber Betrug!

„Deutschland trauert. Jans Auftritt im deutschen Fernsehen gestern Abend endete in einer Tragödie“, heißt es zu einem Foto von Jan Josef Liefers in den sozialen Medien. Auch auf der Instagram-Seite des Schauspielers selbst wurde es geteilt. Aus gutem Grund. Denn das wollte der „Tatort“-Star nicht einfach unkommentiert stehen lassen.

Jan Josef Liefers: Mahnende Worte nach falscher Todesmeldung im Netz

„Ich wollte der Erste sein, der es euch sagt, aber ich habe es selbst eben erst erfahren: Ich bin leider gestern tragisch ums Leben gekommen“, schreibt er sarkastisch zu dem Fake-Beitrag.

Ironisch geht es weiter – Liefers: „Mist. Aber hey, Danke Social Media! Ihr macht die Welt zu einem schöneren Ort und uns zu besseren Menschen.“

Eintagsfliegen im TV

"Tatort": Sie ermittelten nur ein einziges Mal

Klaus Löwitsch löste als Polizeihauptmeister Werner Rolfs 1982 den Fall "So ein Tag..." in Frankfurt am Main.

Die doppelte Eintagsfliege beim Tatort! Charakterkopf Klaus Löwitsch (1936-2002) mimte beim „Tatort“ gleich zwei völlig verschiedene Ermittler – beide kamen nicht über ihr Debüt hinaus. 1982 löste Löwitsch als Polizeihauptmeister Werner Rolfs (Foto) 1982 den Fall „So ein Tag...“ in Frankfurt/Main. Drei Jahre später schnüffelte Löwitsch als Polizeihauptmeister Reinhold Dietze im Frankfurt Bahnhofsviertel herum – es blieb beim einmaligen Einsatz.Im wahren Leben hatte Klaus Löwitsch 2001 erheblichen Ärger mit dem Gesetz: Er musste 27.000 D-Mark Geldstrafe zahlen, nachdem er in Berlin eine Frau geschlagen und sexuell genötigt hatte. Wegen seines damaligen Blutalkoholwertes von 5,15 (!) Promille hatte das Gericht eine „gestörte Steuerungsfähigkeit“ festgestellt.

Ernst Jacobi als Hauptkommissar Horst Pflüger.

„Guten Tag, Sie sprechen mit dem Einmal-Ermittler Horst Pflüger“ – das könnte 1972 Schauspieler Ernst Jacobi (1933-2022) am Telefon gesagt haben. Denn Hauptkommissar Horst Pflüger tummelte sich nur ein einziges Mal im noblen Baden-Baden, „Wenn Steine sprechen“ hieß die finale Debütfolge. Der begeisterte Tennisspieler Pflüger trug Cordanzug und hatte ein Faible für französische Lyrik. Geholfen hat's bei der Ermittlerarbeit nicht ...

Diether Krebs als Kommissar Nagel 1972 im Tatort

Ui, da hängte Kommissar Nagel den Job aber schnell an selbigen ... Humor- und Kabarett-Urgewalt Diether Krebs (1947-2000) ermittelte 1979 genau ein Mal als Kommissar Nagel (Vorname wird nie genannt) in Hannover. Dienstwagen des leidenschaftlichen Kaffeetrinkers war ein blitzeblauer Opel Rekord E1. Ewig unvergessen bleibt Diether Krebs durch „Ein Herz und eine Seele“, „Sketchup“ sowie seine letzte Rolle als dubioser Spediteur Werner Kampmann in der Ruhrpott-Kultkomödie „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“. Seine Ermittlungen im „Tatort“ allerdings waren dem Titel der Folge gemäß „Umsonst“.

Hauptkommissar Sander (Volker Kraeft) war 1980 in Frankfurt am Main im Einsatz.

Und noch ein vornamenloser Ermittler: Kommissar Sander, gespielt von Volker Kraeft (*1941) hantierte 1980 in Frankfurt am Main mit Essstäbchen und kriminalistischem Geschick. Der frisch verlassene Single mit dem aufbrausenden Gemüt bemühte damals schon gern Flipcharts und erstellte laut tatort-fans.de gern riesige Mindmaps. Obwohl seiner Zeit damit lange voraus, ermittelte er „Mit nackten Füßen“ (so der Folgentitel) nur ein einziges Mal – in einer Werbeagentur.

Kreutzer (Willy Semmelrogge) durfte 1980 nur ein einziges Mal für die Essener Mordkommission ermitteln.

Er war Hauptkommissar Haferkamps Assistenz, in urlaubsbedingter Absenz seines Vorgesetzten darf der brave Hauptmeister Willi Kreutzer, gespielt von Willy Semmelrogge (1923-1984), selber ran und geht 1980 auf „Herzjagd“ in Essen. Kleiner Fun Fact: Die Urlaubsvertretung wurde nur deshalb konstruiert, weil Schauspieler Hansjörg Felmy (alias Kommissar Heinz Haferkamp) das Drehbuch nicht gefiel ...

Günther Maria Halmer löste als Hauptkommissar Siegfried Riedmüller 1986 den Fall "Riedmüller, Vorname Sigi" in München.

„Riedmüller, Vorname Sigi“ heißt die einzige „Tatort“-Episode, in der sich Günther Maria Halmer (*1943) in den Reigen der Ermittler auf dem besten ARD-Sendeplatz einreihen durfte. 1986 ermittelt der an Magenproblemen leidende Raucher, der mit einem 5er-BMW in München unterwegs ist, als Hauptkommissar Siegfried Riedmüller.

Kommissar Scherrer (Hans Brenner) ermittelte 1987 für die Münchner Mordkommission

Und noch ein „einmaliger“ Ermittler aus München: Kommissar Karl Scherrer folgte 1987 auf Siegfried Riedmüller in der Mordkommission, gespielt wurde er von Charakterdarsteller Hans Brenner (1938-1998; bekannt u. a. als Hanns Martin Schleyer im RAF-Doko-Drama „Todesspiel“). Scherrer wäre viel lieber Koch als Kommissar geworden, vielleicht hat er für eine Fortsetzung seiner „Tatort“-Tätigkeit zu viel anbrennen lassen ...

Christoph Waltz war 1987 als Inspektor Herbert Passini im Wiener "Tatort" zu sehen.

Ein zweifacher Oscargewinner als Tatort-Ermittler! Leider reichte es 1987 für Christoph Waltz (*1956; zweiter von links) als Revierinspektor Herbert Passini nur für einen einzigen Einsatz in Wien – in der Folge „Wunschlos tot“. Statt Wienerisch spricht er Hochdeutsch und kehrt den Peniblen raus. Jahre später wird Waltz auf dem Höhepunkt seiner Karriere sein: Er gewinnt, jeweils als Bester Nebendarsteller, den Oscar für „Inglorious Basterds“ (2010) und „Django Unchained“ (2013).

Ein undatiertes Archivbild zeigt Heinz Schubert in seiner Rolle als "Ekel Alfred" in der Fernsehserie "Ein Herz und eine Seele".

Es war „Eine mörderische Rolle“, die der als „Ekel Alfred“ aus „Ein Herz und eine Seele“ (Foto) bekannte Schauspieler Heinz Schubert (1925-1999) übernahm: 1995 ermittelte er einmalig als pensionierter Frankfurter Kommissar Leo Felber. Der nebenbei noch sein Enkelchen hütete.

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Unschwer zu erkennen, was Liefers von den Betrugs-Nachrichten hält. Und wichtig, dass er darauf aufmerksam macht. Denn den Betrügerinnen und Betrüger, die hinter diesen stecken, geht es gar nicht um die Stars selbst.

Vielmehr sind die Falschmeldungen ähnlich einer Phishing-Mail darauf ausgelegt, an die Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu kommen. Jeder, der unüberlegt schnell klickt, kann dann selbst zum Opfer werden.

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Liefers warnte auch bereits vor weiteren Betrugs-Maschen. Im September 2023 schrieb er etwa: „Es ist mal wieder an der Zeit, vor derartigen Kontaktaufnahmen durch Fake-Profile unter meinem Namen oder hier sogar dem meiner Mutter zu WARNEN! Keiner aus meinem Umfeld oder ich selbst würden je auf diese Art Kontakt aufnehmen, nach Geld oder anderen Gefälligkeiten fragen. LASST EUCH NICHT VERARSCHEN! Meldet diese Accounts, blockt sie oder schmeißt sie einfach zum Fenster raus.“

Nur zwei Monate später teilte er eine Instagram-Direktnachricht an einen Fan, in der er angeblich selbst mit seinen Anhängerinnen und Anhängern in Kontakt tritt. Liefers dazu: „Instagram sollte technisch in der Lage sein, diesen Identitätsbetrug zu unterbinden, hat aber offenbar kein Interesse daran. Tut mir leid, Leute, dass Ihr immer wieder von Betrügern kontaktiert werdet.“