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40. TodestagHier gibt John Lennon seinem Mörder noch ein Autogramm

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Das letzte Foto von John Lennon. Stunden, bevor er erschossen wurde, gab er seinem späteren Mörder Chapman (r. ) ein Autogramm auf dem Album „Double Fantasy“.   

von Maternus Hilger  (hil)

New York City – „Imagine all the people living life in peace“. Stell Dir vor, all die Menschen lebten in Frieden. Wenn wir den Namen John Lennon hören, fallen vielen von uns sicher gleich diese Zeilen seines grandiosen Welthits „Imagine“ ein, der zu einer Hymne der Friedensbewegung wurde.

Doch der Traum von einer friedlichen Welt und sein Einsatz gegen Krieg endete für den Ex-Beatle jäh vor genau 40 Jahren, als der damals 25-jährige Mark David Chapman Lennon in New York mit fünf Schüssen tötete.

John Lennon traf seinen Mörder kurz vor der Tat

Es ist der 8. Dezember 1980. Gegen 17 Uhr verlassen Lennon und seine Frau Yoko Ono ihre Wohnung im „Dakota-House“ am Central Park in Manhattan, um ins Studio zu fahren. Draußen wartet bereits Chapman.

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Das Cover des Albums von Lennon und Yoko Ono mit dessen Autogramm und polizeilichen Markierungen.

Er bittet den weltberühmten Musiker, Komponisten und Mitbegründer der Beatles um eine Autogramm auf dem Cover des gerade erschienenen Albums „Double Fantasy“. Lennon tut dem „Fan“ den Gefallen und unterschreibt – nicht ahnend, dass sein späterer Mörder vor ihm steht. Den Moment hält Fotograf Paul Goresh fest, es ist das letzte Foto von Lennon.

John Lennon wird mit fünf Schüssen getötet

Als Lennon und Yoko Ono kurz vor elf Uhr abends heimkehren, steht Chapman wieder vor dem Haus. Fünfmal schießt er mit einem Revolver, Kaliber 38, auf den Musiker.

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Lennons Mörder Mark David Chapman im Jahr 2012. Seit 1980 sitzt er in Haft.

„Ich bin getroffen“, sollen Lennons letzte Worte gewesen sein, bevor er blutüberströmt zusammenbricht. Zwei Geschosse haben seine Lunge, eines sein linkes Schulterblatt und eines die Halsschlagader getroffen. Wenig später, um 23.07 Uhr, stirbt er in einer Klinik. Er wurde nur 40 Jahre alt. Sein Mörder lässt sich widerstandslos festnehmen.

Mord an John Lennon: Die ganze Welt trägt Trauer

Die Nachricht von Lennons Ermordung verbreitet sich weltweit rasant schnell. Fernseh- und Radiosender unterbrechen ihr Programm. Überall versammeln sich bestürzte und weinende Menschen, zünden Kerzen an und singen Lennons Lieder – vor allem „Imagine“. Mit dem 1940 in Liverpool geborenen Lennon hat ein genialer Musiker die Welt für immer verlassen.

Mit den anderen Beatles George Harrison (58), Paul McCartney (78), und Ringo Starr (80) hatte er einst die Rockmusik revolutioniert, bei Millionen Fans weltweit eine „Beatlemania“ ausgelöst und dann eine beachtliche zweite Karriere hingelegt. Eine Legende schon zu Lebzeiten.

John Lennon und Yoko Ono: Legendäre Bett-Demo

Als Lennon stirbt, sind die Beatles längst Geschichte. Ende der 60er Jahre sind die Dissonanzen in der Band unüberhörbar geworden – vor allem, seit Lennon sich von seiner Frau Cynthia (78) getrennt hatte und mit der japanischen Avantgarde-Künstlerin Yoko Ono zusammengezogen war. Eine Zäsur in jeder Hinsicht.

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Happening im Amsterdamer Hilton-Hotel: John Lennon und Yoko Ono demonstrieren 1969 eine Woche lang im Bett für eine friedlichere Welt. Die Welt war live als Zuschauer dabei.

Das Paar nimmt gemeinsam Platten auf – wie 1968 das experimentelle „Unfinished Music No.1: Two Virgins“, das beide nackt auf dem Cover zeigt – oder später mit ihrer Plastic Ono Band.

Kurz nach ihrer Hochzeit ein Jahr später sorgen sie erneut weltweit für Schlagzeilen, als sie für eine Woche in einem Hotelbett in Amsterdamer Hilton mit dem legendären „Bed-In“-Happening für den Weltfrieden werben.

John Lennon kämpfte für den Frieden

Der introvertierte Lennon, der Provokationen nicht scheut, hat an der Seite von Yoko seine Mission gefunden – als politischer Künstler und Friedensaktivist. Als die „Fab Four“ sich schließlich 1970 auflösen, überrascht das vor diesem Hintergrund niemanden mehr. Vor allem soll Paul McCartney die ständige Präsenz von Yoko Ono genervt haben. Die beiden ziehen bald nach New York, wo sie 1975 ihren Sohn Sean bekommen.

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Ausgezeichnet von der Queen: Die Beatles 1965 mit den Orden „Member of the Order of the British Empire“ (v.l. Paul McCartney, George Harrison, John Lennon und Ringo Starr).

Künstlerisch wird es ein wenig still um Lennon nach einigen erfolgreichen Soloalben. Erst 1980 spielen er und Yoko „Double Fantasy“ ein. Ein Teil seines Vermächtnisses, über das die heute 87-jährige Yoko Ono als streitbare Gralshüterin wacht.

John HierLennons Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt

Der geistig verwirrte Chapman, der vorgibt, einst ein großer Beatles- und Lennon-Fan gewesen zu sein, bekennt sich in seinem Prozess schuldig. Er habe sich durch die Lektüre des Buches „Der Fänger im Roggen“ von J. D. Salinger dazu animiert gefühlt, einen berühmten Menschen zu töten.

1981 wird er zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Elf Bewährungsgesuche wurden seitdem bereits abgelehnt. Auch Yoko Ono ist gegen seine Freilassung, weil sie Angst vor ihm hat. Eine Entschuldigung Chapmans nahm sie nicht an.

Motiv für Mord an John Lennon immer noch unklar

Doch die genauen Motive für das Attentat sind bis heute nicht ganz geklärt. Es gibt aber Hinweise, dass der denkwürdige Satz Lennons „Wir sind populärer als Jesus!“ der Auslöser gewesen sein könnte.

Nachdem Lennon im Herbst 1966 auf einer Pressekonferenz mit Blick auf die Beatles den Spruch zum Besten gegeben hatte, brachen vor allem bei christlichen Fanatikern alle Dämme. Da half auch eine Richtigstellung Lennons nichts mehr.

Mosaik im Central Park erinnert an John Lennon

Es gab Boykottaufrufe, Plattenverbrennungen und Morddrohungen. Möglich, dass damals bei dem fundamentalistischen Christen Chapman, der zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind war, die Bewunderung für seine einstigen Idole in Hass umschlug – und er im Laufe der Jahre auf eine Gelegenheit wartete, sich für die „Gotteslästerung“ zu rächen.

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„Imagine“ steht in dem Mosaik der Gedenkstätte „Strawberry Fields“ im Central Park in Erinnerung an John Lennon.

An Lennons Ermordung erinnert seit 1985 im Central Park ein Mosaik mit dem Schriftzug „Imagine“. Nach der Einäscherung seiner Leiche wurde Yoko Ono, die bis heute im Dakota-House wohnt, die Urne übergeben. Über den Verbleib schweigt sie sich bis heute aus. Ein Grab Lennons – eine Pilgerstätte für seine alten und jungen Fans – gibt es nicht.