Julius Weckauf ist mit 13 Jahren schon ein gefeierter und mit Preisen überhäufter Schauspieler. Jetzt hat er verraten, was er sich von seiner Gage als erstes geleistet hat.
ÜberraschendWas sich Kinderstar Julius Weckauf von Schauspiel-Gage gönnte
Köln. Hape Kerkeling lieh er sein jugendliches Aussehen, Zeichentrick-Held Wickie leiht er seine Stimme. Dabei würde Julius Weckauf (13) am liebsten mal „einen richtigen Asi“ spielen, wie er im Gespräch mit EXPRESS.de erzählt. Seit seinem Auftritt im Kerkeling-Film „Der Junge muss an die frische Luft“ ist Weckauf dick im Geschäft. Im neuen Film „Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert“ (ab 2. September im Kino) ist er auch erstmals als Synchronsprecher zu hören.
Im Interview mit EXPRESS.de verrät er auch, was er sich von seiner Gage als Schauspieler als erstes geleistet hat – und das ist wirklich überraschend!
Julius, Du sprichst die Hauptrolle im neuen Wickie-Film. Kanntest du Wickie vorher überhaupt?
Julius Weckauf: Natürlich kannte ich Wickie – ich habe sogar noch Zeichentrick-Wickie geguckt. Da waren um die Figuren sogar noch so schwarze Linien. Jetzt ist es natürlich alles viel neuer, moderner. Wickie war ein Teil meiner Kindheit. Ich bin jetzt immer noch ein Kind (grinst) – ein Teil meiner jüngeren Kindheit.
Mit 12 ist man dafür aber eh schon zu alt, oder?
Julius Weckauf: Ja, jetzt gucke ich lieber Simpsons oder so. Die finde ich super. „The Big Bang Theory“ liebe ich.
Also lieber Serien?
Julius Weckauf: Ja. Ich bin nicht so der Filmgucker. Ich finde das richtig krass, die Jugend – auch ich gehöre dazu – kann sich seit TikTok und Co. nicht mehr so lange konzentrieren. Einen ganzen Film zu gucken ist oft richtig anstrengend. Ich bekomme das manchmal nicht hin. Es sei denn der Film ist echt spannend und kann einen so richtig mitziehen. Bei TikTok heißt es: kurzes Video, kurzes Video, kurzes Video. Ich mag das echt gerne, aber man hat oft Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Meine Eltern arbeiten dran (grinst). Unser Deal: Für eine Stunde Serien oder Internet muss ich mindestens ein Kapitel lesen..
Ist das bei deinen Freunden auch so, mit der Konzentration? Klingt so, als fändest du das eigentlich doof…
Julius Weckauf: Es ist doof. Man kann es bestimmt auch irgendwie verändern. Aber es macht halt keiner. Dieses TikTok kann man drei Stunden gucken schwups ist der Tag rum. Man glaubt es nicht, aber so ist es. An alle, die sowas eine Stunde am Tag nutzen: Versucht mal, drei Folgen Wickie hintereinander zu gucken. Im Kino sehe ich die Kinder ganz oft mit ihren Handys sitzen, weil sie keine Konzentration mehr haben.
Hast du das am Set auch, dass du merkst wie die Konzentration schwindet?
Julius Weckauf: Ja. Nach drei Stunden. Dann ist so meine Zeit. Dann brauche ich 15-20 Minuten, in denen ich alles andere mache, nur nichts mit Film.
Bei „Wickie“ hast du „nur“ eingesprochen. Wie war das – so ohne Kollegen?
Julius Weckauf: Ohne die Kollegen war gar nicht so schlimm. Aber ich bin so einer, der sich beim Schauspielen gerne bewegt. Nicht unbedingt rumrennen, aber wenigstens ein bisschen Bewegung. Das hat voll gefehlt beim Synchronsprechen.
Du hättest also lieber den echten Wickie gespielt?
Julius Weckauf: Ja.
Wickie hat immer gute Idee. Was war die beste Idee, die du bisher hattest?
Julius Weckauf: Wenn ich im Auto am Computer sitze und meine Maus ablegen muss, geht das nicht auf dem Sitz. Da habe ich mir die Zeitung genommen und die Maus darauf gelegt (grinst stolz). Das war meine beste Idee. Das bringt unglaublich viel. Ich verreise in letzter Zeit sehr oft mit dem Auto und dann sitze ich da und will zocken – aber auf dem Sitz bewegt sich die Maus natürlich nicht. Da muss Zeitung oder Drehbuch her – dann läuft‘s!
Hape Kerkeling, Otto, Wickie, Udo Lindenberg – wer steht da überhaupt noch auf deiner Liste?
Julius Weckauf: Naja, im Lindenberg-Film war das höchstens ‘ne Minute. Und mit Otto haben wir Mitte März 2020 erst für „Catweazle“ angefangen. Und was vielleicht noch kommt, bleibt geheim. Aber es wird bestimmt cool.
Mit wem würdest du denn gerne noch einen Film machen?
Julius Weckauf: (überlegt) Mit einem ist immer schwer zu sagen, man muss sich ja auch immer eine Rolle vorstellen können. Ich möchte unbedingt mal einen richtigen Asi spielen. Wo man sich am Set mal richtig auslassen kann. Alles, was man sonst nicht darf (grinst).
Du hast schon einige Preise abgesahnt – wo bewahrst du die auf?
Julius Weckauf: Die stehen auf meinem Siteboard. Der erste war ja der Hurz, inzwischen habe ich neun Preise. Alle für einen Film – das finde ich immer noch unglaublich, das verstehe ich selber gar nicht. Aber jeden Abend wenn ich im Bett liege, habe ich perfekte Sicht darauf und denke darüber nach. Als ich angefangen habe mit Schauspiel, hätte ich das ja nie gedacht. Ich versuche immer an ganz früher zu denken. Also als ich neun war und gar keine Ahnung vom Film hatte. Habe ich jetzt immer noch nicht großartig, aber man kennt sich ein bisschen aus. Ich dachte eigentlich, ich mache das einmal und das ist cool. Und dann wurde das so groß. Und dann konnte ich mir ein Gewächshaus kaufen (strahlt).
Ein Gewächshaus?
Julius Weckauf: Ja, ich wollte mir unbedingt ein Gewächshaus kaufen. Aber ich hatte kein Geld. Kinder mit neun können nicht sparen – geht nicht. Außer die Eltern helfen. Aber nach dem Film durfte ich mir das kaufen. Das war immer mein Wunsch. Und man, da bin ich stolz drauf! Ich habe immer meine eigenen Kohlrabi, mein Gurken, meine Tomaten – da bin ich richtig stolz. Wenn meine Freunde kommen, dann gehen wir in MEIN Gewächshaus und essen MEINE Kohlrabi. Das finde ich ganz toll.
Das ist aber ein ungewöhnlicher Wunsch für einen Neunjährigen. Gewächshaus statt Riesen-Fernseher oder ähnliches.
Julius Weckauf: Ich habe mir mit zehn Jahren ein Gewächshaus gekauft. Zum Geburtstag habe ich dann noch einen Tisch dafür bekommen und manchmal habe ich mein Taschengeld auch mit Kopfsalat aufgebessert. Und im Sommer habe ich einmal mit meinen Freunden darin übernachtet. Das war ganz schön eng.
Ist denn klar, dass du in 15 Jahren noch immer Schauspieler sein willst, oder bist du dann vielleicht Bäcker oder Gemüsehändler?
Julius Weckauf: Alles eine Option. Ich versuche beim Schauspiel zu bleiben, weil ich da Spaß dran habe. Aber ich mach auf jeden Fall mein Abi und dann stehen mir alle Türen offen. Mit 18 kann ich auch sagen, ich höre jetzt auf mit Schauspiel und mache irgendeine Lehre. Mal gucken. Wichtig ist das Abi, dann habe ich alle Möglichkeiten. Das finde ich richtig cool und will ich nutzen. Ich wäre ja doof, wenn ich das nicht mache.
Eine sehr reife Einstellung für dein Alter.
Julius Weckauf: Ich habe ja Eltern und Geschwister, die mir das erklären können (grinst).
Hinweis der Redaktion: Das Interview mit Julius Weckauf führten wir bereits im März 2020. Da der Filmstart wegen der Corona-Pandemie auf den 2. April 2021 verschoben wurde, ist es erst kürzlich zur Veröffentlichung freigegeben worden.