„Hatte keinen Bock mehr“Nachwuchsstar Leonard Scheicher: Schlangenbiss beim Kino-Dreh

Schauspieler Leonard Scheicher

Leonard Scheicher gehört zu den großen Nachwuchsstars in der Filmbranche.

Leonard Scheicher ist der Mann der Stunde – und fürs Ungewöhnliche. Und hat er von einem tierisch abgefahrenen Dreh erzählt.

von Andrea Kahlmeier  (ak)

Je mehr Tiefgang eine Rolle hat, je ungewöhnlicher sie ist, desto faszinierter ist Leonard Scheicher (32). Er spielte an der Seite von Moritz Bleibtreu und Ronald Zehrfeld, wurde für den New Faces Award nominiert, einem großen Publikum als Funker Frank Strasser in „Das Boot“ bekannt. Aber so einen Dreh wie bei seinem letzten Film hat er noch nicht erlebt. Dabei ging es tierisch zur Sache – Bisswunden inklusive.

In „Der Wald in mir“ (jetzt im Kino) spielt Scheicher den menschenscheuen Biologiestudenten Jan. Er lebt in einer kleinen Wohnung voller Aquarien, Terrarien und Käfigen. Tiere sind seine große Liebe – bis er auf die Aktivistin Alice trifft. Liebesfilm mit Happy End? Von wegen! Jan wird immer psychotischer, hat immer mehr Ticks und wird quasi selbst zum Tier.

Leonard Scheicher: Erst Schlangenbiss, dann Eulen-Transformation

Ein Film mit Schlangen, Füchsen und Schleiereule. Nicht gerade Haustiere – wie funktioniert das? „Ich habe schon ein paar Mal mit Tieren gedreht“, erklärt er im Gespräch mit dem EXPRESS. „Die Tiere übernehmen die Energie vom Menschen.“ Leider traf das auch auf eine Natter zu, die sich um seinen Arm winden sollte. „Wir haben die Szene immer wieder wiederholt“, erinnert er sich. Ich habe mich bemüht, besonders ruhig mit ihr umzugehen, aber irgendwann hatte die Schlange – wie ich – wohl keinen Bock mehr und einfach zugebissen.“ Die Wunde wurde behandelt und weiter ging es.

Am beeindruckendsten ist indes die Szene, wie Scheicher sich auf einem Ast im Baum zu so einer Eule verwandelt, krächzt, mit dem Kopf zuckt wie der Vogel, der ihm gegenübersitzt. „Die Geräusche und Bewegungen sind bei ihrem Anblick ganz spontan entstanden“, sagt er, „es war einfach nur magic. Wir haben nachts gedreht, irgendwann hatte aber auch die Eule keine Lust mehr und ist mit ihren Schleiereulenkollegen weggeflogen“, schmunzelt er. „Da hatte der Tiertrainer ganz schön Mühe, sie zurückzuholen.“

Am schlimmsten seien jedoch nicht die lebenden, sondern die toten Tiere beim Dreh gewesen. „Die tote Maus in der Hand, das war schon eklig“, erinnert er sich. Ob er zur Abwechslung mal Lust auf was Seichtes, etwa eine Soap hat? Scheicher schüttelt den Kopf. „Ich habe den Beruf gewählt, weil ich interessante Geschichten erzählen will. Klar, ist das nicht immer einfach, davon zu leben, die Kulturbranche ist in der Krise, aber ich bleibe meinem Prinzip treu.“ Jede Wette, von ihm wird man noch viel hören.