LaBrassBanda feiern eine neue „Polka Party“Das sind die Musik-Highlights der Woche

Zwischen „Goaßnmaß“ und „Egyptian Reggae“: Stefan Dettl (Mitte) feiert mit LaBrassBanda eine ordentliche „Polka Party“. (Bild: David Koenigsmann)

Zwischen „Goaßnmaß“ und „Egyptian Reggae“: Stefan Dettl (Mitte) feiert mit LaBrassBanda eine ordentliche „Polka Party“. (Bild: David Koenigsmann)

Drangsal, Selena Gomez mit Benny Blanco und LaBrassBanda, die zwischen Blasmusik und Balkanpop mal wieder eine launige „Polka Party“ feiern: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Musik sei eine universelle Sprache, heißt es, die man überall auf der Welt versteht. Bei dieser Band ist da sicher etwas dran: Zwischen „Goaßnmaß“ und „Egyptian Reggae“ feiern LaBrassBanda vom Chiemsee mal wieder eine ordentliche „Polka Party“. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Drangsal und Selena Gomez, die mit ihrem Verlobten Benny Blanco ein ganzes Album aufgenommen hat.

LaBrassBanda - Polka Party

Drangsal ist jetzt kein Ein-Mann-Projekt mehr, sondern eine Band: Neben Max Gruber (Mitte) gehören dazu ab sofort auch Lukas Korn (links) und Marvin Holley. (Bild: Jan Philipzen)

Drangsal ist jetzt kein Ein-Mann-Projekt mehr, sondern eine Band: Neben Max Gruber (Mitte) gehören dazu ab sofort auch Lukas Korn (links) und Marvin Holley. (Bild: Jan Philipzen)

„Barfuß in Lederhosen um die Welt“, so nannte sich 2022 ein Buch, in dem LaBrassBanda (mit Unterstützung des Musikjournalisten Jan Wehn) von ein paar besonders denkwürdigen Reisen der Band erzählten. Marrakesch, Nowosibirsk und Amerika: Obwohl Frontmann Stefan Dettl konsequent auf Bayerisch singt, ist die neunköpfige Kapelle vom Chiemsee seit der Gründung 2007 ordentlich herumgekommen. Jetzt führt der Weg aber wieder zurück in die Heimat. Von April bis September touren LaBrassBanda ausgiebig durch den deutschsprachigen Raum. Das Publikum darf sich einmal mehr auf eine „fetz'n Gaudi“ freuen - neue Musik inklusive.

Gerade haben LaBrassBanda ihren siebten Langspieler „Polka Party“ veröffentlicht. Zwölf Songs insgesamt, die meisten wie gehabt irgendwo zwischen Blasmusik, Reggae und Ska. Man hört auch mal wieder etwas mehr Balkanpop, so wie man ihn vor allem noch aus den Anfangstagen von LaBrassBanda kennt. Stefan Dettl singt ein Loblied auf die „Goaßnmaß“ (wobei es nicht nur um das Getränk, sondern vor allem um Freundschaft geht), macht in der zackigen Vorab-Single „Teufelstanz“ den Rechtsruck zum Thema und ist mit seiner Kapelle wie immer „Ohne Schuah“ unterwegs. Nach einem Ausflug ins HipHop-Genre (“Space Bäda“) schließen LaBrassBanda mit dem Bläser-Instrumental „Egyptian Reggae“ - ein gelungener Rausschmeißer für diese wieder mal sehr launige „Polka Party“.

Drangsal - Ich hab von der Musik geträumt

Selena Gomez und Benny Blanco sind seit Ende 2024 verlobt, mit dem Album „I Said I Love You First“ wird ihre Liebe jetzt auch künstlerisch in Zement gegossen. (Bild: Universal Music)

Selena Gomez und Benny Blanco sind seit Ende 2024 verlobt, mit dem Album „I Said I Love You First“ wird ihre Liebe jetzt auch künstlerisch in Zement gegossen. (Bild: Universal Music)

Lieder von der Liebe und vom Zähne-Einschlagen, mit Botschaften wie „Mädchen sind die schönsten Jungs“: Eine gewisse innere Zerrissenheit gehörte bei Drangsal immer schon dazu. Aber zuletzt wurde es wohl irgendwann zuviel. Im Spätsommer 2021 veröffentlichte Max Gruber alias Drangsal sein bis dato letztes Album „Exit Strategy“, dann hörte man abgesehen von ein paar Nebenprojekten nicht mehr viel von ihm. Nach „Exit Strategy“ habe es einen „Zusammenbruch“ gegeben, wie er jetzt wissen lässt. Und dann einen kompletten Neustart: Drangsal ist ab sofort kein Ein-Mann-Projekt mehr, sondern eine dreiköpfige Band.

Wie Drangsal-Musik jetzt klingt, davon liefert die neue Single „Ich hab von der Musik geträumt“ einen ersten, aber noch recht schwer einzuordnenden Eindruck. Viel Poesie und Pathos, wie früher schon, aber weniger Punk und Pop als zuletzt, so scheint es - und so deutet es auch die Ankündigung eines neuen Albums an. Um Max Gruber, der den Gitarristen Lukas Korn und den studierten Jazzmusiker Marvin Holley als quasi-gleichberechtigte Bandmitglieder ins Boot geholt hat, soll man zukünftig vermehrt Akustikgitarren, Klavier, Orgel, Cembalo, Xylofon und Saxofon hören. Eine weitere spannende Info am Rande: Gruber hat inzwischen eine klassische Gesangsausbildung aufgenommen. Man darf also gespannt sein auf das, was da noch kommt.

Der Titel des neuen Albums, das am 13. Juni veröffentlicht werden soll und insgesamt 17 Titel beinhalten wird, hat es schonmal in sich: „Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen“. Nach ein paar Festivalauftritten im Frühsommer gehen Drangsal dann ab September auch auf „Verbrannte Erde“-Tour.

Selena Gomez & Benny Blanco - I Said I Love You First

Die Plattenfirma von Selena Gomez versprach vorab das „vielleicht schönste Projekt ihrer gesamten Karriere“. Es mag wohl stimmen, denn das hier ist nicht einfach nur Musik, sondern eine 34-minütige Liebeserklärung. Beziehungsmäßig hat die 32-Jährige ja schon einiges hinter sich. Vor allem viel Scheitern: Weder mit Nick Jonas, noch mit Justin Bieber oder The Weeknd fand die Schauspielerin und Sängerin langfristig ihr Glück. Aber vielleicht ist ja Benny Blanco endlich der Richtige. Um ihre Liebe zu feiern, haben die beiden jetzt die Platte „I Said I Love You First“ aufgenommen.

Selena Gomez und der gefeierte Produzent Benny Blanco (Eminem, Ed Sheeran, Halsey) sind erst seit Dezember 2023 offiziell ein Paar, aber seit Ende 2024 immerhin schon verlobt. Mit dem gemeinsamen Album wird diese Liebe nun auch künstlerisch in Zement gegossen. Gomez singt vom ersten Date mit Blanco, von langen Telefonaten und einer Liebe, von der sie einfach nicht genug bekommt. Man gönnt ihr, dass es diesmal wirklich funktioniert. Was sie da zusammen mit Benny Blanco abliefert, hinterlässt aber auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck. Unmittelbar und authentisch, verletzlich und zugleich mit viel Sonne im Herzen: Musik, die sich so ehrlich anfühlt wie diese, findet man im gegenwärtigen Mainstream-Pop nur ganz selten. (tsch)