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Lustig und ehrlichNico Santos spricht über Lena, Helene und seine WG in Köln
Köln – Er ist gutaussehend, erfolgreich und alle wollen mit ihm arbeiten: Die Rede ist von Nico Santos (26).
2017 schaffte er mit „Rooftop“ den Durchbruch als Sänger, zuvor schrieb er Hits für andere große Künstler wie Helene Fischer, Sido oder Mark Forster.
Mittlerweile ist er aus der Musik-Szene nicht mehr wegzudenken und zählt zu den erfolgreichsten Künstlern in Deutschland. EXPRESS verriet der sympathische Sänger, wie es zu Helene Fischers Mega-Hit „Achterbahn“ kam, auf welch witzige Weise er Lena Meyer-Landrut zum ersten Mal begegnete. Und wie er in diesem Jahr Weihnachten feiert.
Hättest du dir vor ein paar Jahren erträumt, dass du heute da stehst, wo du jetzt bist?
Nico Santos: Natürlich hatte ich als Kind diesen Traum. Deswegen bin ich dann ja auch wieder von Mallorca nach Deutschland gezogen. Ich wusste längere Zeit nicht, wie ich diesen Traum verwirklichen sollte. Aber hätte man mir das damals so gesagt wie es jetzt gekommen ist, dann hätte ich das vermutlich nicht geglaubt.
Inwiefern haben dich deine Eltern dabei unterstützt?
Nico Santos: Gott sei Dank haben die mich dabei immer sehr unterstützt. Die waren ja beide auch Musiker. Mein Papa war Jazz-Musiker und meine Mama war Rock-Musikerin in einer Frauen-Grunge-Band. Und die haben gesehen, dass ich für diese eine Sache schon immer so gebrannt habe. Deswegen war das für sie ok. Das muss ich wirklich sagen, dass sie mich da immer unterstützt haben.
Wie war die Zusammenarbeit mit großen Künstlern wie Helene Fischer?
Nico Santos: Es ist schon sehr cool. Es gibt einem Mut, weiter zu machen, wenn ein Hit, bei dem man mitgearbeitet hat, so ein Erfolg wird. Aber auch kleine Erfolge sind immer sehr schön. Ich hatte das große Glück, dass ich da zwei Kumpels hatte, die mich sozusagen ein bisschen da „reingedrängt“ haben. Ich war da quasi der Praktikant, als ich nach Berlin gekommen bin. Sie haben mich immer in alle möglichen Sessions reingesteckt und ich konnte dadurch so viel von den großen Künstlern lernen: Mark Forster, Sido, Sarah Connor… Diese drei bis vier Jahre haben mir einfach viel für die Zukunft gebracht.
Durftest du Helene Fischer persönlich kennenlernen?
Nico Santos: Nein (lacht). Das ist ganz lustig. Mein Team und ich haben uns gedacht: „Hey, wollen wir nicht einmal einen Schlager-Song schreiben, einfach so aus Spaß?!“ Und dann haben wir überlegt, wie das in cool klingen würde und haben den dann so geschrieben und ihr geschickt. Dann hat sie das mit ihren Leuten ein bisschen umgeschrieben, dass es noch ein bisschen mehr zu ihr passt und daraus ist dann irgendwann „Achterbahn“ geworden. Aber ich habe sie noch nie persönlich getroffen und auch noch nie live gesehen. Ich muss echt mal nachfragen und das im nächsten Jahr nachholen. 100 Prozent.
Was war bisher die coolste Zusammenarbeit?
Nico Santos: Oh. Ich glaube mit Sido. Anfangs hab ich sehr viel für Sido geschrieben. Also erstmal für ihn komponiert und mit ihm zusammen auch für andere Songs geschrieben. Wir haben zum Beispiel auch mal probiert, für Udo Lindenberg zu schreiben. Sido ist einer der Künstler, von denen ich am meisten gelernt habe. Das war auch einfach ein krasser Moment, als ich das erste Mal mit ihm im Studio war. Ich war seit neun Jahren ein großer Fan. Er rappt so, wie er redet. Das war einfach ein unglaublicher Moment. Das werde ich auch nie vergessen. Er ist im Studio auch genauso, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Er ist super humorvoll und sehr, sehr schnell in dem, was er sagt und wie er arbeitet. Der setzt sich wirklich nur ein paar Minuten hin und dann ist der Text fertig. Sowas ist sehr selten.
Wie lange dauert es durchschnittlich, bis so ein Song fertig ist?
Nico Santos: Das ist immer sehr unterschiedlich. „Better“ war in fünf Stunden fertig, für „Rooftop“ haben wir zwei Sessions gebraucht. Wir haben uns am nächsten Tag dann nochmal hingesetzt. Es dauert auch sehr lange für die Produktion. Wir haben für „Rooftop“ vier Produzententeams gebraucht, damit es so klang, wie ich es mir vorgestellt habe. Bei „Better“ war alles an einem Tag fertig. Danach mussten wir nicht mehr viel machen. Da kann man also nie genau sagen, was das richtige Rezept oder die richtige Zutat ist. Das ist das Schöne an Musik. Es ist immer anders.
Gibt es einen Wunsch-Duettpartner oder jemanden, mit dem du mal gerne zusammenarbeiten wollen würdest?
Nico Santos: Sehr, sehr viele. Aber ich glaube, die sind alle unerreichbar. Stevie Wonder wäre mein Favorit. Justin Timberlake wäre aber auch nicht so verkehrt (lacht). Ich träume groß (lacht)… Aber das darf man ja.
Deinen Namen verbindet man momentan einfach sehr oft mit Lena. Wie versteht ihr euch?
Nico Santos: Mega. Sie ist wie eine kleine große Schwester. Das hat sich wirklich so entwickelt. Lustigerweise hab ich sie ja in Köln kennengelernt, als ich noch gekellnert habe. Das war, glaube ich, vor sieben Jahren, als ich noch in Köln gelebt habe, da hab ich ihr das Essen aufs Zimmer gebracht. Das war sozusagen der erste Kontakt. Drei Jahre später hatte ich den Song „Home“ mit Topic, der ja auch aus NRW kommt. Den Song fand Lena sehr cool und hat mich angeschrieben, ob wir nicht mal ein Cover zusammen machen wollen, für ihren Youtube-Kanal. Dann haben wir auch relativ viele Songs zusammen geschrieben und irgendwann dachte ich, dass „Better“ sehr gut zu Lena passen würde. Wir hatten da eigentlich nur eine Gitarre und einen Rap-Part. Und dann hab ich ihr geschrieben, ob sie Zeit hat und ein paar Minuten später war sie im Studio. Und am gleichen Tag war der Song fertig.
Wie hat sie reagiert, als du sie auf die Hotel-Geschichte von damals angesprochen hast?
Nico Santos: Unglaublich lustig. Sie konnte sich tatsächlich daran erinnern und wusste auch noch, in welchem Hotel das war in Köln. Das war ja auch ein unglaublich lustiger Zufall, weil ich damals eigentlich nur der Kellner war an der Bar und gar keinen Roomservice-Dienst hatte. Ich musste aushelfen und ausgerechnet an dem Tag war Lena da. Und sieben Jahre später haben wir dann einen Song zusammen gemacht. Das ist schon ganz lustig.
Hast du einen Lieblings-Ort in Köln?
Nico Santos: Ja, der Aachener Weiher. Das war im Sommer immer mein Lieblings-Platz. Ich hatte eine sehr schöne Zeit dort in den zwei Jahren. Ich habe in der Zülpicher Straße gewohnt in Sülz. Da hatte ich mit zwei Kumpels eine WG und war der einzige Nicht-Student. Alle anderen haben Medizin studiert und müssen sich auch gedacht haben, dass ich ein bisschen verrückt bin. Die haben mich aber auch überall mit hingenommen und ich habe alle Studenten-Partys mitgemacht und habe auf jeder WG-Party gesungen (lacht). So hat man sich dann seine kleine Fanbase in Köln aufgebaut (lacht). Dann haben meine Kumpels aber immer gesagt, dass ich unbedingt nach Berlin kommen soll. Da hab ich dann eine Zeit lang quasi im Fernbus gelebt (lacht). Irgendwann waren die neun Stunden hin und auch wieder zurück einfach zu viel und dann bin ich nach Berlin gezogen.
Du bist momentan viel unterwegs. Bleibt da Zeit für das Privatleben und fürs Feiern?
Nico Santos: Ganz ehrlich? Ich hatte wirklich eine Zeit, in der ich das nicht hatte. Aber jetzt war ja die „1Live“-Krone in Bochum und einen Tag später hatte ich einen Auftritt in Düsseldorf und da war ich wirklich vier Tage am Stück feiern. Das musste nachgeholt werden (lacht). Einmal in Köln, einmal in Düsseldorf, einmal in Bochum und einmal auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum. Das war dann eher eine Weihnachtsmarkt-/Glühweinparty (lacht).
Bist du also ein Weihnachts-Fan oder eher der Grinch?
Nico Santos: Ich hatte das fast 20 Jahre lang nicht, weil ich ja auf Mallorca gelebt habe und die wirkliche Weihnachtsstimmung kommt da nicht so auf. Letztes Jahr war meine Familie bei mir in Berlin und dieses Jahr feiern wir wieder auf Mallorca. Deswegen wird es vermutlich wieder „sommerlicher“, sag ich jetzt mal. Das Wichtigste ist aber, dass die Familie da ist.
Was wird denn unterm Weihnachtsbaum gesungen?
Nico Santos: Meistens Soul-Klassiker von Motown. 60er Jahre R&B-Klassiker. Das ist schon das Schönste. „Little Drummer Boy“ von Stevie Wonder ist eins meiner Lieblingslieder an Weihnachten. Das ist halt ein bisschen anders. Rolf Zuckowski darf natürlich auch nicht fehlen, aber ich finde, das Knistern der Vinyl-Platten neben dem Kamin-Knistern, das ist schon geiler Shit.
Schenkt ihr euch etwas zu Weihnachten?
Nico Santos: Ich verschenke am liebsten Urlaube. Wenn man so wenig Zeit zusammen hat, dann hat so jeder etwas davon. Ich habe aber keine Geschenk-Wünsche. Für mich ist es am wichtigsten, Zeit mit der Familie zu haben.
Hast du Wünsche fürs nächste Jahr?
Nico Santos: Das nächste Jahr ist schon sehr voll gepackt. Deswegen habe ich eigentlich keine Wünsche, bis auf ein bisschen mehr Zeit mit der Familie vielleicht.
Und wie sieht es mit Vorsätzen aus – wie zum Beispiel mehr Sport treiben?
Nico Santos: 100 Prozent. Das würde ich so sofort unterschreiben. Sofort im Januar und Februar und danach ist das ja dann eh wieder vorbei (lacht).