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„Let’s Dance“Steht Sieger schon vor der Show fest? Jurymitglied nimmt Stellung

Jorge González (l-r), Motsi Mabuse und Joachim Llambi, Jurymitglieder, sitzen in der RTL-Tanzshow «Let's Dance» im Coloneum.

Jorge González (l.) bildet gemeinsam mit Motsi Mabuse und Joachim Llambi (hiernim Mai 2022) die Jury der RTL-Show „Let’s Dance“.

Aus dem TV kennt man ihn als gutgelaunten Paradiesvogel – aber auch Jorge González ist mal fassungslos. Im Interview spricht er über schwulenfeindliche Angriffe und die aktuelle „Let’s Dance“-Livetour.

von Simon Küpper  (sku)

Er ist der Paradiesvogel im deutschen TV. Nicht nur in seiner Funktion als Juror der RTL-Show „Let’s Dance“ sorgt Jorge González (55) Woche für Woche für Aufsehen. Seine ausgefallenen Outfits lassen viele Zuschauerinnen und Zuschauer staunen.

Genauso zuverlässig wie seine verrückten Klamotten liefert der gebürtige Kubaner auch gute Laune. Doch auch ihm vergeht diese manchmal.

„Let’s Dance“: Juror Jorge González fassungslos über brutalen Angriff

Als er kürzlich von einer schrecklichen Bluttat in der Slowakei hörte, zeigte er sich auf Instagram „empört, wütend und traurig“. Zwei junge Männer waren bei einem Angriff auf eine Bar für queere Menschen getötet worden.

González war sprachlos, dass es „noch zu viele ignorante Menschen in unserer Welt gibt“. Sein Appell: „Slowakei, bitte wach auf! Für mehr Toleranz und Respekt.“

Mit EXPRESS.de sprach der 55-Jährige jetzt über schwulenfeindliche Angriffe, seine Wahrnehmung in der Slowakei und in Deutschland, Gerüchte um die „Let’s Dance“-Livestour und welche Eigenschaft ein potenzieller Partner unbedingt haben muss.

EXPRESS.de: Sie haben kürzlich auf Instagram auf die Ermordung zweier homosexueller Männer in der Slowakei aufmerksam gemacht. Kannten Sie die Bar, in der die grausame Tat begangen wurde?Jorge González: Die Bar kannte ich nicht persönlich. Aber natürlich geht mir so etwas sehr nah. Die Tat hat mich schockiert und wirklich wütend gemacht. Ich habe eine enge Verbindung zu Bratislava, wo die Tat geschehen ist. Ich arbeite dort viel und habe in der Stadt studiert. Abgesehen davon ist es mir unbegreiflich, warum junge Männer, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben, sterben müssen, nur weil sie ihr Leben „anders“ gestalten? Leute, es ist das 21. Jahrhundert. Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen unabhängig ihrer Herkunft, Sexualität oder Religion miteinander im Einklang leben, ohne einander zu verurteilen. Mensch ist Mensch, oder?!

Erleben Sie selbst oft Anfeindungen wegen Ihrer Sexualität oder Ihres Erscheinungsbildes? Wie treten Sie dem entgegen?Jorge González: Leider gibt es immer Menschen mit Vorurteilen. Das Wichtigste ist eigentlich doch, wie man damit umgeht. Aber ich stehe da drüber und fokussiere mich auf das Positive. Mein Mantra ist: „Du bist gut so wie Du bist!“, da hat meine Großmutter schon immer zu mir gesagt und das ist es, was ich auch meinen Mitmenschen mit auf den Weg geben möchte. Daran müssen wir alle mehr arbeiten, für mehr Toleranz, Respekt und Diversität.

In Deutschland werden Sie für Ihre Art und den Stil von vielen geliebt, seit Kurzem sitzen Sie auch bei der slowakischen Version von „Let’s Dance“ in der Jury. Wie sind die Reaktionen da? Jorge González: Für das slowakische Publikum war ich eine große Überraschung. Ich kenne die Mentalität aufgrund der langen Zeit, in der ich dort lebte, sehr gut. Die Slowaken sind sehr konservativ. Ein Mann in High Heels, mit wöchentlichen modischen Überraschungen, aufwendigen Frisuren und Make-up im Gesicht hat man dort noch nie gesehen. Einige Zuschauer waren schockiert, andere positiv überrascht. Aber auch in der Slowakei hat es sich seither etabliert, dass die Fans und Zuschauer jede Woche spekulieren, was ich in den nächsten Liveshows tragen werde. Zudem ist es auch nicht selbstverständlich, dass Menschen offen über deren sexuelle Ausrichtung sprechen, ich mache daraus kein Geheimnis. Gerade von der jungen Generation kommt mir sehr viel Dankbarkeit für meinen Beitrag zur Normalisierung der LGBTIQ+ Community entgegen. Ich darf behaupten, dass mir das mit meiner Präsenz bei Let’s Dance in der Slowakei sehr gut gelungen ist, und das freut mich sehr.

Mit „Let’s Dance“ sind Sie auch auf Live-Tour (4. November: Oberhausen, 5. November: Dortmund, 6. November Köln) – was ist daran besser, als an der TV-Show? Jorge González: Es hat beides seinen Reiz. Im TV sind wir jede Woche live und am Ende gibt es einen Sieger, da ist natürlich von Woche zu Woche aufregend. Bei der Tour hat unser prominenter Cast die Möglichkeit, in jeder Stadt der Tagessieger zu werden. Deswegen ist die Energie bei den Tänzern und Prominenten enorm. Man merkt wirklich, wie hart die Prominenten trainieren, um das Publikum von Tag zu Tag zu überraschen – sie sind wirklich motiviert täglich den Sieg zu holen. Es macht Spaß, zu sehen, wie viel Leidenschaft in den Tanz gebracht wird. Zudem kommen bei der Tour bis zu 10.000 Menschen in die Hallen, das ist Wahnsinn! Diese Stimmung und Atmosphäre sind einfach einzigartig.

„Let’s Dance“: Juror Jorge González nimmt Stellung zu Vermutung vieler Fans

Manche Fans behaupten, die Sieger des Abends stehen bei der Tour schon vorher fest, jeder soll mal gewinnen. Stimmt das?Jorge González: Ich würde jedem Fan raten, sich selbst ein Bild zu machen (zwinker). Wir Juroren geben Punkte, aber auch das Publikum in der Halle stimmt mit dem Handy für deren Lieblinge, um zu entscheiden, wer der jeweilige Gewinner des Abends sein soll. Demnach kann der Gewinner gar nicht vorher feststehen. Also Leute, kommt vorbei und votet für Euren Liebling (zwinker).

Beim Tanzen kommt es auf eine gute Partnerschaft an, genau wie in der Liebe. Sie sind Single, was müsste der perfekte Partner mitbringen?Jorge González: Ich sage immer, das Wichtigste ist wie bei allem das Herz und natürlich Humor. Wer mich kennt, ich lache sehr gerne und am schönsten ist es doch, gemeinsam zu lachen.