In den 1990ern war Linda Evangelista eines der gefragtesten Supermodels der Welt. Doch in den letzten Jahren war es verdächtig still um die 56-Jährige. In einem emotionalen Instagram-Post erklärte sie nun den Grund für ihre Medienabstinenz.
Linda EvangelistaSupermodel klagt an: Durch Beauty-Eingriff „brutal entstellt“ worden
New York. Die Karriere von Linda Evangelista hätte kaum größer sein können: Sie war auf dem Cover der „Vogue“, schritt weltweit Laufstege ab und trat in dem berühmten George-Michel-Musikvideo zu „Freedom! '90“ an der Seite von Supermodels wie Naomi Campbell, Cindy Crawford und Christy Turlington auf. Doch in den vergangenen Jahren ist es um das Supermodel auffallend still geworden.
Sie absolvierte keine öffentlichen Auftritte und auch ihr Profil auf Instagram bestand vor allem aus Rückblicken auf die vergangenen Jahre. Was also war passiert? Diese Frage stellten sich viele Fans. Nun gab die inzwischen 56-Jährige selbst die Antwort.
Linda Evangelista: Deshalb mied sie die Öffentlichkeit
„Heute habe ich einen großen Schritt getan, um ein Unrecht wiedergutzumachen, unter dem ich gelitten habe und das ich über fünf Jahre lang für mich behalten habe“, schreibt Evangelista auf Instagram.
Sie fährt fort: „An meine Follower, die sich gefragt haben, warum ich nicht arbeite, während die Karrieren meiner Kolleginnen florieren: Der Grund ist, dass ich durch das CoolSculpting-Verfahren von Zeltiq brutal entstellt wurde, das das Gegenteil von dem bewirkt hat, was es versprach.“
Das nicht-chirurgische Verfahren, welches mithilfe von Kälte Fettablagerungen in bestimmten Körperregionen reduzieren soll, habe bei ihr das genaue Gegenteil bewirkt: „Es hat meine Fettzellen vergrößert, nicht verkleinert, und hat mich dauerhaft deformiert, selbst nach zwei schmerzhaften, erfolglosen Korrekturoperationen.“
Supermodel Linda Evangelista „dauerhaft deformiert“
Sie sei, wie die Medien es beschrieben hätten, „unkenntlich“ gemacht worden. Damit meinte die Mutter eines Sohnes eine entsprechende Schlagzeile der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“, die sich auf Paparazzi-Fotos bezog.
Evangelista schreibt weiter, sie hätte eine „paradoxe adipöse Hyperplasie“ (PAH) entwickelt. Diese ist eine mögliche Nebenwirkung des Verfahrens, welche, laut dem US-amerikanischen Gesundheitsportal „Healthline“ jedoch vor allem bei Männern auftrete. Die Ursachen dafür seien noch nicht vollständig geklärt, berichtet „Healthline“ weiter.
Evangelista leidet derweil massiv unter den Folgen: „PAH hat nicht nur meine Lebensgrundlage zerstört, sondern mich auch in einen Kreislauf aus tiefen Depressionen, tiefer Traurigkeit und abgrundtiefem Selbsthass gestürzt“, schreibt sie. „In diesem Prozess bin ich zu einem Einsiedler geworden.“ Sie erwähnt eine Klage und die Absicht, „vorwärts zu gehen, um mich von meiner Schande zu befreien“, indem sie die Geschichte öffentlich machte. „Ich bin es so leid, so zu leben. Ich möchte erhobenen Hauptes aus der Tür gehen, obwohl ich nicht mehr wie ich selbst aussehe.“
Depressionen, Traurigkeit und Selbsthass: Linda Evangelista am Abgrund
Für ihren Mut erhielt Evangelista inzwischen viel Zuspruch von Fans, aber auch von Prominenten: Der Designer Jeremy Scott etwa kommentierte: „Du bist und bleibst ein Supermodel und fügst deinem glorreichen Lebenslauf jetzt auch noch ein Super-Rolemodel für Mut hinzu. Ich liebe dich.“
Der Designer Brandon Maxwell schrieb: „Ich habe dich immer als jemanden wahrgenommen, der körperlich schön war, ja, aber was noch wichtiger ist, du hast wirklich von innen heraus geleuchtet. Dein Sinn für Humor, deine angeborene Freude und deine Fähigkeit, das Beste im Leben so mühelos zu präsentieren, haben mich schon immer am meisten angezogen. Mögest du in deinen dunkelsten Momenten nie das Licht vergessen, das du in so vielen Menschen entzündet hast und weiterhin entzündest.“ (tsch)