Früher war sie erfolgreiche Leichtathletin, nahm an den Olympischen Spielen in London teil. Inzwischen ist Maral Bazargani Journalistin und eine der Moderatorinnen der Kindernachrichten „Logo“.
Logo bei KikaEx-Sprint-Ass Maral Bazargani neue Moderatorin – „Habe schlecht geschlafen“

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Die ehemalige Top-Leichtathletin Maral Bazargani ist neue Moderatorin bei „Logo“.
Seit März 2023 verstärkt Maral Bazargani (33) das Moderationsteam der „Logo“-Kindernachrichten. Damit ist sie neben Linda Joe Fuhrich (35), Sherif Rizkallah (27) und Tim Schreder (32) die vierte Hauptmoderatorin der Sendung.
Bazargani arbeitet schon seit 2017 in der „Logo“-Redaktion. Davor war sie als ehemalige 400-Meter-Läuferin und Olympiateilnehmerin erfolgreich. EXPRESS.de sprach mit ihr über die Rolle.
„Logo“ – Kindernachrichten gibt es schon seit 34 Jahren
„Logo“ gibt es schon seit 34 Jahren und damit ein Jahr länger, als Sie auf der Welt sind. Was zeichnet die Sendung aus?
Maral Bazargani: Ich habe als Kind auch „Logo“ geschaut. Die Sendung zeichnet aus, dass wir jeden Tag Kindern sagen, was in der Welt passiert ist. Wir gehen davon aus, dass die Kinder das sowieso irgendwo mitbekommen und wollen das dann einordnen und erklären. Wir sorgen für das notwendige Hintergrundwissen.
Ist es schwieriger, die komplexen Zusammenhänge für Kinder zu präsentieren?
Maral Bazargani: Ja, das ist wirklich schwieriger. Ich schaue selbst manchmal „Erwachsenennachrichten“ und denke ganz oft, dass ich die Meldung nicht richtig verstanden habe. Wir können bei „Logo“ kein Vorwissen voraussetzen, sondern fangen immer bei null an. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, dass ich doch bei gewissen Themen in Schwimmen gerate, wenn ich sie für „Logo“ umsetzen will.
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Endet durch Ihre Moderationsarbeit nun auch die Tätigkeit als Reporterin?Maral Bazargani: Ich hoffe, die Zeit ist nie ganz vorbei. Als Geschichten-Erzählerin oder Reporterin spreche ich direkt mit den Leuten. Als Moderatorin schaue ich mir die ganze Sendung an und empfinde jetzt eine andere Verantwortung als vorher. Unser Prinzip sieht vor, die schweren Themen an den Anfang der Sendung zu platzieren. Am Ende versuchen wir immer noch etwas Lockeres und Erheiterndes zu finden. Wir wollen schon, dass die Kinder mit einem positiven Gefühl schlafen gehen. Es gibt aber wirklich Tage, da ist das super schwer.
Sie wurden im Iran geboren. Wie nah gingen Ihnen in den vergangenen Monaten die Geschehnisse dort?
Maral Bazargani: Noch nie hat mich ein nachrichtliches Thema so sehr berührt. Die ersten drei Monate waren richtig extrem. Ich habe permanent die Nachrichten verfolgt, habe schlecht geschlafen. Obwohl ich dort nicht aufgewachsen bin, geht mir das so nah. Da wurden Menschen hingerichtet oder verhaftet, die einen Namen tragen, der wie meiner klingt. Meine Angst war immer, dass ich Namen von Opfern lese, die ich kenne. Das belastet total.

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Maral Bazargani am 16. August 2022 im Gespräch mit Leichtathletin Gina Lückenkemper.
Im Juli 2022 haben Sie für die ARD die Leichtathletik-WM in den USA moderiert. Ist das nun vorbei?Maral Bazargani: Ich bin noch im ARD-Team Leichtathletik. Bisher habe ich jedes Jahr seit 2017 die Höhenpunkte begleitet. Bei der WM in Budapest werde ich im August wieder vor Ort sein, dann aber hinter der Kamera. Ich möchte auf jeden Fall im Leichtathletik-Bereich weiter mitarbeiten.
Bedauern Sie denn, dass Sie Ihre eigene Sportkarriere für die TV-Arbeit beendet haben?Maral Bazargani: Ich habe mit 24 Jahren aufgehört. Da habe ich in den ersten Jahren schon gedacht, dass ich weiter hätte mithalten können. Früher habe ich neunmal in der Woche trainiert, um in der deutschen Spitze zu sein. Für die europäische Spitze hat mir aber Talent gefehlt. Ich habe das erreicht, was möglich war. Für viel mehr fehlte mir die nötige Verrücktheit, um alles auf die Karte Sport zu setzen.
Maral Bazargani: Im August ist sie für die ARD bei der Leichtathletik-WM
Treiben Sie denn noch immer viel Sport?
Maral Bazargani: Ich bin einen Halbmarathon gelaufen, das hat mir aber gar keinen Spaß gemacht. Das hat schon wehgetan, ich musste zwischendurch sogar gehen. Ich bin eine Sprinterin und habe keine Lust, lange zu laufen. Ich gehe etwas joggen, mache Yoga, Pilates, gehe ins Fitnessstudio oder zum Bouldern. Die Freiheit habe ich jetzt. Es war anfangs aber schwierig, ohne Trainingsplan klarzukommen.
Und wie sieht es für Sie als Moderatorin einer Kindersendung mit eigenen Kindern aus?
Maral Bazargani: Da gibt’s noch keine Pläne. Ich reise gerne und derzeit sind Pauschalreisen für mich noch der Horror. Nur im Hotel zu sitzen, das wäre mir zu langweilig. Aber mit Kindern, könnte das dann schon infrage kommen.