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Markus Söder ätzt im TV nach Daniel Günthers Verbal-Watschn„Das ist irrelevant“

Bei phoenix bezeichnete Markus Söder (links) Schleswig-Holstein als ein „sehr kleines, sehr, sehr hochverschuldetes Land mit vielen Skandalen“. (Bild: phoenix)

Bei phoenix bezeichnete Markus Söder (links) Schleswig-Holstein als ein „sehr kleines, sehr, sehr hochverschuldetes Land mit vielen Skandalen“. (Bild: phoenix)

Wenige Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl steigt in der Union der Streit-Pegel. CSU-Chef Markus Söder verspottete im TV Schleswig-Holstein als „sehr kleines, sehr, sehr hochverschuldetes Land mit vielen Skandalen“. Zuvor hatte ihn CDU-Ministerpräsident Daniel Günther bei „Markus Lanz“ angegriffen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat die Kritik seines schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther zurückgewiesen, er arbeite sich öffentlich zu stark an den Grünen ab. Befragt nach der „politischen Ohrlaschen“ sagte Söder im „phoenix tagesgespräch“ zur Jahresauftaktklausur der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon: „Das ist irrelevant.“

„Was heißt hier irrelevant? Ein Ministerpräsidentenkollege von der Union ist ja keine kleine Stimme“, kam die irritierte Nachfrage von phoenix-Reporter Hans-Werner Fittkau. Der CSU-Chef legte nach: Schleswig-Holstein sei „ein sehr kleines, sehr, sehr hochverschuldetes Land mit vielen Skandalen. Ich glaube, da gibt's ne Menge vor Ort zu tun.“

CSU-Chef Markus Söder steht zu seiner Haltung, dass eine Koalition mit den Grünen nicht infrage komme. (Bild: phoenix)

CSU-Chef Markus Söder steht zu seiner Haltung, dass eine Koalition mit den Grünen nicht infrage komme. (Bild: phoenix)

Daniel Günther hatte am Vortag in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ scharf kritisiert, dass Söder eine Zusammenarbeit mit den Grünen seit Monaten für „unmöglich“ erkläre. Der CDU-Politiker, der im nördlichsten deutschen Bundesland eine schwarz-grüne Koalition anführt, forderte Söder dazu auf, „einfach den Mund zu halten und zu sagen: 'Wir kämpfen für eine starke CDU und eine starke CSU'.“

Markus Söder will keine Ratschläge in Stilfragen hören

Söder bekräftigte in seiner Replik bei phoenix, er wolle sich nun darum kümmern, dass man am Ende erfolgreich sei: „Und erfolgreich heißt, dass wir Populisten bekämpfen, aber gleichzeitig das Land voranbringen.“ Der bayerische Ministerpräsident weiter: „Ich glaube nicht, dass es mit Ratschlägen in Stilfragen getan ist, sondern im Gegenteil: Wir müssen unser Land wieder auf Vordermann bringen, wir müssen unser Land wieder in Ordnung bringen.“ Dazu gehöre es, die Migration nachhaltig zu begrenzen, die innere Sicherheit zu garantieren und die Wirtschaftswende zu erreichen. Das könne nur „durch harte Arbeit“ gelingen.

Bei Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz lobte Markus Söder eine „klare gemeinschaftliche Linie“ für Entbürokratisierung, für Steuersenkung, für Kernenergie und für die Begrenzung der Migration. Es brauche „grundlegende Änderungen gegen die illegale Zuwanderung“ und „auch bei der legalen muss man nachstellen“, forderte der CSU-Chef.

Die Debatte über den Entzug der doppelten Staatsbürgerschaft nannte er „albern“. Söder: „Wer unser Land missachtet und wer unser Land mit Füßen tritt, die Werte, die wir haben“, der könne keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, wenn er zugleich eine andere besitze. Mit den Grünen, das unterstrich er erneut, werde man in diesen Fragen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. (tsch)